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Torsten Rothe
Konzert Joe Satriani
GERMANY, Stuttgart - 28 OKTOBER / Theaterhaus / Joe Satriani
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Joe Satriani war am 28. Oktober im Rahmen seiner Shockwave-Tour zu Gast im Stuttgarter Theaterhaus und zelebrierte die ganze Bandbreite seiner enormen virtuosen und technischen Fähigkeiten an der Gitarre. MORITZ zeigt die besten Bilder der Show.
Eigentlich hätte Joe Satriani allen Grund dazu frustriert zu sein. Während Gitarrenschüler von ihm, wie Kirk Hammett mit Metallica, Tom Morello mit Rage Against The Machine oder Steve Vai weltweit die größten Hallen und Stadien füllen, Millionen Tonträger verkaufen und vordere Plätze in der Rolling-Stone-Liste der besten Gitarristen aller Zeiten belegen, sucht man den Meister selbst dort vergebens und er zieht gerade einmal knapp 1.000 Leute ins Stuttgarter Theaterhaus.
Joe Satriani ist allerdings alles andere als frustriert. Ganz im Gegenteil. Der 59-Jährige sprüht geradezu vor Spielfreude. Angetrieben von seinen drei exzellenten Begleitmusikern, denen der Meister ausgiebig Raum für solistische Aktivitäten lässt, zelebriert Satriani im Theaterhaus mehr als zwei Stunden lang die gesamte Bandbreite seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten – virtuose Melodien, die sich in harten Powerchords verlieren, die in atemberaubend schnelle Soli münden und am Ende wieder von der Grundmelodie eingefangen werden. Satriani variiert, improvisiert und spielt mit solch einer unglaublichen Leichtigkeit und technischen Perfektion, dass es eine wahre Freude ist. Das ist anspruchsvoll und sicher keine leichte Kost zum Nebenbeihören. Wer sich allerdings darauf einlässt, hat mindestens so viel Spaß an der Show, wie die Musiker auf der Bühne. Darum gibt es am Ende für Satriani und Co. auch völlig zu Recht standing ovations und minutenlangen Beifall vom restlos begeisterten Publikum.
Überhaupt kann sich Joe Satriani neben der Verehrung seiner Fans der aufrichtigen Anerkennung echter Fachleute stets gewiss sein – und das sind nicht Musikredakteure, die Rankings aufstellen oder das Programm von Mainstreamradiosendern bestimmen, sondern Musikerkollegen. Und da wird man weltweit nur ganz wenige (Rock-)Gitarristen finden, der nicht voller Ehrfurcht über den US-Amerikaner sprechen und sich beim Thema Vorbilder auf ihn berufen.
Holger Berg