Foto: Alexander Steinle
Lesung "Der Ruf des Henkers"
Autor Björn Springorum stellte seinen neuen Roman "Der Ruf des Henkers" vor.
Viktorianisches England, unbehagliche Nässe des britischen Nebels, düstere Landschaften, dreckige Orte, ein berühmt-berüchtigter Henker des Landes, sein Lehrling, der niemals einer sein wollte, und an jeder Ecke lauert mysteriöse Gefahr – das ist der Stoff, aus dem Alpträume sind. Doch nicht für Björn Springorum. Für den Stuttgarter Autor sind das die Zutaten, die seine Träume wahrwerden lassen. Denn daraus hat er einen Roman mit dem Titel „Der Ruf des Henkers“ gestrickt, den er am vergangenen Freitag, den 12. Februar, in der Stuttgarter Buchhandlung Wittwer vorgestellt hat.
Damit haben wohl weder der Autor selbst noch die Buchhandlung gerechnet, als sie den Termin der Premieren-Lesung von "Der Ruf des Henkers" bekannt gaben. Auch wenn man die Relation zu anderen Lesungen und ähnlichen Veranstaltungen immer vor Augen haben sollte, konnte man an diesem Freitagabend ruhigen Gewissens davon sprechen, dass die Menschen geradezu ins Wittwer geströmt sind, um einen ersten Einblick in Springorums drittes Werk zu erhaschen. Da mussten kurzerhand auch die Ablagen unter den Bücherregalen als Sitzmöglichkeiten herhalten. Die Anwesenden sollten ihr Kommen nicht bereuen. Nicht nur dass der Autor trotz der selbst eingestandenen leichten Nervosität im Vorfeld der Veranstaltung – auch wenn dies nicht der erste Auftritt dieser Art war, von Routine kann man bei ihm noch lange nicht sprechen – souverän seinen Teil als Vorleser meisterte. Er plauderte auch launig und unterhaltsam über die Hintergründe des Buches. Warum viktorianisches Zeitalter? Warum London? Warum Henker? Auf all diese und noch viel mehr Fragen bekamen die Besucher eine – gerne auch augenzwinkernde – Antwort.
„Der Ruf des Henkers“ aus dem Hause Thienemann-Esslinger ist nach „Der Herbstbringer“ und „Das Amulett der Ewigkeit“, das er gemeinsam mit einer weiteren Stuttgarter Autorin, Susanne Glanzner, geschrieben hat, das bereits dritte Buch des in Calw geborenen 33-Jährigen. Die Hauptfigur dieses Jugendromans ist Richard Winters. Unfreiwillig gerät er in die Fänge des berüchtigten Henkers William Calcraft – den es übrigens tatsächlich gab – und wird dessen Lehrling, nachdem er seine Liebe Elizabeth vor dem Galgen gerettet hat. An seiner Seite merkt der Junge, dass sein Meister ein Geheimnis birgt. Ein Geheimnis, das nicht nur seine Welt aus den Angeln zu heben vermag. Nein, es steht viel mehr auf dem Spiel. Und Richards Leben wird nicht unbedingt einfacher, als er die dem Tode entronnene Elizabeth wieder trifft. Sie ist nicht die, für die sie der junge Henkerslehrling gehalten hat…
Den Autor dieses Fantasybuches kennt man in seiner Wahlheimat Stuttgart nicht nur als Verfasser von Jugendromanen. Vielmehr ist der Mann, der ganz bescheiden von sich selbst behauptet, „niemals eine Schreibblockade zu haben“, an vielen Fronten in der Landeshauptstadt und darüber hinaus aktiv. Er arbeitet als freier Journalist für zahlreiche nationale und regionale Medien. Zudem ist er der Mitbegründer des satirischen Blogs „IgittBaby“ sowie ein gefragter Musik- und Konzertkritiker. "Der Ruf des Henkers" gibt es ab sofort beim Buchhändler eures Vertrauens.
Foto: Alexander Steinle