Insgesamt 60.128 Verkehrsteilnehmer sind im Jahr 2015 bei Tempokontrollen im Heilbronner Stadtgebiet geblitzt worden, weil sie zu schnell unterwegs waren. Bei über 1.700 mobilen Kontrollen konnte der städtische Vollzugsdienst bei knapp 550.000 Fahrzeugen die Geschwindigkeit messen. Hiervon hatten 42.859 Fahrzeugführer das vorgeschriebene Tempolimit überschritten, was einer Beanstandungsquote von 7,8 Prozent entspricht. Weitere 17.269 Temposünder gingen einer der acht stationären „Blitzersäulen“ oder „Starenkästen“ ins Netz, die sich an zentralen Ortseingangs- und Ortsdurchfahrten befinden.
Tempoverstöße haben Konsequenzen
Bei 2.341 Fahrern, die die zulässige Höchstgeschwindigkeit um mindestens 21 km/h überschritten, führte der Tempoverstoß zu einem Punkteeintrag im Flensburger Fahreignungsregister.
265 Temposünder waren sogar so schnell unterwegs, dass sie sich vorübergehend von ihrem Führerschein trennen mussten. Bei einer Überschreitung innerorts ab 31 km/h bzw. außerorts ab 41 km/h muss der Führerschein für die Dauer von ein bis drei Monaten abgegeben werden. Außerdem wird ein Fahrverbot auch dann angeordnet, wenn die Geschwindigkeit zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres um mindestens 26 km/h überschritten wird - egal ob innerorts oder außerorts.
Unfallschwerpunkte und Gefahrenstellen im Fokus
„Überhöhte Geschwindigkeit und eine nicht angepasste Fahrweise verursachen hauptsächlich schwere Verkehrsunfälle“, betont Bürgermeisterin Agnes Christner. „Deshalb wird der städtische Vollzugsdienst die Kontrollen konsequent im ganzen Stadtgebiet fortsetzen.“ So fanden auch vorigen Jahr wieder gut 60 Prozent der mobilen Kontrollen in Tempo-30- oder verkehrsberuhigten Bereichen statt. Besonderes Augenmerk legt das Ordnungsamt dabei auf polizeilich ausgewiesene Unfallschwerpunkte und besondere Gefahrenstellen etwa im Bereich von Schulwegen, Kindergärten, Spielplätzen, Sportanlagen oder Seniorenheimen. „Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung werden bei der Messstellenwahl berücksichtigt“, so Bürgermeisterin Christner.
Zum Teil massive Verstöße gegen geltende Tempolimits
Die im Vorjahr in den einzelnen Tempo-Bereichen gemessenen Höchstgeschwindigkeiten zeigen, wie massiv sich einzelne Verkehrsteilnehmer über geltende Geschwindigkeitsbeschränkungen hinwegsetzten:
- Am Sülmertor im Bereich der Stadtbahnhaltestelle - einem verkehrsberuhigten Bereich, in dem Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben ist – wurde ein Autofahrer mit 49 km/h geblitzt.
- Mit einer Geschwindigkeit von 85 km/h statt der zulässigen 30 km/h wurde ein Verkehrsteilnehmer in der Gartachgaustraße gemessen.
- Auf der Allee wurde ein Fahrer mit 157 statt der erlaubten 50 km/h erwischt. Dies war 2015 der höchste geahndete Verstoß. Die betroffene Person wurde mit einer Geldbuße in Höhe von 2103,50 Euro bestraft und musste für drei Monate auf den Führerschein verzichten. Zusätzlich wurden zwei Punkte im Fahreignungsregister der betroffenen Person eingetragen.
- In der Neckarsulmer Straße außerorts (B27) ist die Geschwindigkeit auf 80 km/h beschränkt, hier wurde ein Raser mit 135 km/h gemessen.