1 von 3
Steffen Schoch
2 von 3
Steffen Schoch
3 von 3
Steffen Schoch
Knapp vier Jahre war Steffen Schoch beruflich weg aus Heilbronn. Nach über zwölf Jahren als Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken leitete er zuletzt in gleicher Position die Wirtschaftsfördergesellschaft Nordschwarzwald. »Es war dort eine spannende Aufgabe, mit der ich noch nicht fertig war«, bedauert Schoch selbst seinen vorzeitigen Abschied. Doch der Ruf aus der Heimat war stärker bzw. die Aussichten, in seiner Heimatstadt etwas zu bewegen, größer. Am 1. Juli übernahm der 49-Jährige die Leitung der neu geschaffenen Heilbronn Marketing Gesellschaft (HMG). In ihr ist ab sofort das Citymanagement der Stadtinitiative integriert. In vier Fachbereiche ist die neue HMG gegliedert: Tourismus (Steffen Schoch), Veranstaltungsstätten (Friedrich Wagner), Citymanagement (Florian Baasch) sowie Events und Kongress (Jörg Plieschke). Der Stabstelle Marketing sind alle zugeordnet. Das Team steht von Beginn an gleich unter großem Zugzwang: Zum einen muss ein Konzept fürs Stadtmarketing der Zukunft entwickelt werden und zum zweiten muss die HMG im Innern aufgestellt werden. Der laufende Betrieb darf dadurch aber nicht beeinträchtigt sein.
Die Erwartungen an den einstigen Wirtschaftsförderer sind hoch, immerhin brachte er in seiner Funktion die Region Heilbronn-Franken im bundesweiten Ansehen entscheidend nach vorne. Er und sein Team kreierten damals den Slogan »Region der Weltmarktführer«, seine Verdienste um die heimische Wirtschaft lassen sich insgesamt nur schwer in Worte fassen. »Es ist natürlich eine große Erwartungshaltung da. Wichtig für mich ist der Rückhalt der wichtigen Vereinigungen und Personen – das macht die Arbeit für mich einfacher. Die größte Herausforderung ist es ohnehin, die Bürger dieser Stadt mitzunehmen, damit diese stolz auf »ihre« Stadt sind und die Qualitäten nach außen hin repräsentieren, denn Heilbronn hat viel zu bieten.«
»Wir«-Gefühl entwickeln
Ein »Wir«-Gefühl will Steffen Schoch bei den Bürgern entwickeln: »Wir müssen uns im Klaren sein, dass Heilbronn eine der höchstentwickelten Regionen weltweit ist. Wir haben hier alles – Gesundheitsversorgung, eine gute Infrastruktur, tolle Landschaft, den Neckar, Energie, Sicherheit, Arbeitsplätze, Kinderbetreuung, Bildung, eine hochentwickelte Wirtschaft, die uns treibt, und Hochschulen. Man darf nicht immer jammern – klar, die Bausünden der Vergangenheit sind offensichtlich und der ICE-Anschluss fehlt auch, aber alleine daran darf man den Stellenwert einer Stadt nicht festmachen. Wir sind eine Stadt von morgen. Es ist unsere Aufgabe, das an die Bevölkerung heranzutragen«, so Schoch, »wir wollen eine Botschaft vermitteln«. Die Bundesgartenschau, der Bau der experimenta 2 und des Stadtquartiers Neckarbogen sind weitere Mosaiksteinchen für die Entwicklung Heilbronns in eine Stadt von morgen. Touristisch und wirtschaftlich bringen diese Projekte neue Möglichkeiten der Stadtvermarktung. Impulse erhofft sich Schoch auch vom Einzelhandel: »Mit dieser neuen Struktur ist der Einzelhandel so eng mit der Stadt und Heilbronn Marketing verknüpft wie nie zuvor. Das ist eine beiderseitige Verpflichtung: Die HMG verpflichtet sich, für den Einzelhandel etwas zu tun, dazu gehört die Optimierung der gesamten Infrastruktur. Es gehört aber auch dazu, dass der Einzelhandel, der mit der Position des stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende in der HMG und drei Sitze im Aufsichtsrat hat, sich aktiv und partnerschaftlich bei der Entwicklung der Stadt mit einbringt«, so die klare Forderung von Steffen Schoch. Ebenfalls durchleuchtet wird der Bereich Events. »Hier stellt sich die Frage, wie viele Veranstaltungen verträgt Heilbronn? Die Veranstaltungsthemen werden derzeit wissenschaftlich durchleuchtet. Es kann durchaus sein, dass eine Traditionsveranstaltung eine neuere Ausrichtung erhält. Gutes bewahren, Neues entwickeln ist hier die Devise.«
Der »Neue« hat viel zu tun, strotzt vor Tatendrang und hat das notwendige Wissen, die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Und was ganz wichtig ist: Er bringt das hierfür nötige »Herzblut« mit in diesen Job. Weg aus Heilbronn will er nicht mehr.
Bastian Dörr