Detlef Orlopp (geb. 1937 im heutigen Elbląg, lebt und arbeitet in St. Goar). 1955 begann er mit der Lehre zum Fotografen, und heute, 70 Jahre später, kann der Künstler auf ein fulminantes Oeuvre zurückblicken.
Bis 1973 arbeitete Detlef Orlopp als Professor an der Werkkunstschule in Krefeld. 2015 hat das Folkwang Museum in Essen einen bedeutenden Teil seines Vorlasses angekauft.
Ganz der analogen s/w Fotografie verbunden, „malt“ der Künstler mit Licht, Struktur, Linie und Schattierung im thematischen Feld der Landschaften und Porträts. Er wählt dabei Ausschnitte aus der Erdoberfläche, deren gegenständlichen Ursprung er verbirgt. Die Weiträumigkeit der Landschaft wird reduziert auf eine die Tiefenperspektive negierende Bildfläche. Der mangelnde Größenvergleich lässt eine bildliche Neuordnung entstehen, die in ihrem Abstraktionsgrad zur formalen Verselbständigung führt. Detlef Orlopps Landschaftsausschnitte sind zeit- und raumlose, zu strukturellen Bildelementen umfunktionierte Abstraktionen.
So verortet sich der Künstler in der Moderne des 20. Jahrhunderts. Der Tachismus eines Wols, die "all-over" Struktur der Drippings von Jackson Pollock, das Gestische eines Hans Hartung, gesehen u. a. auf der Documenta 2, sollten das Liniengefüge seiner fotografischen Bilder vorgeben, die sich oftmals wie Pinselstriche ausnehmen.
Der Kunstverein Heilbronn freut sich, seine Arbeiten in einer Einzelausstellung zu präsentieren. Dabei werden auch noch nie gezeigte Arbeiten aus der Werkserie der Gletscher zu sehen sein.