Peter Jacobi, 1935 in Rumänien geboren, hat in über fünfzig Schaffensjahren ein großes und facettenreiches Werk hervorgebracht. Sein beeindruckendes und reichhaltiges Œuvre erscheint als kontinuierliches und vielschichtiges Nachdenken über Identität und Erinnerung, über vergangene, vergehende und verbleibende Zeit in einer reduzierten, abstrahierten Formensprache.
„Die Rettung vor dem Vergessen und die Heilung des Gedächtnisses durch Ästhetik“ (Magda Predescu) ziehen sich als roter Faden durch sein Werk: Sei es der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem „Westwall“, den militärischen Westbefestigungen mit Bunkern, Sperranlagen und Geschützstellungen aus der Nazi-Zeit. Sei es in den Werken zum „Holodomor“, der verheerenden, von der stalinistischen Politik in der Sowjetukraine zwischen 1931 bis 1933 herbeigeführte Hungersnot, der rund 4 Millionen Ukrainer zum Opfer fielen. Oder seien es die „Stillleben nach dem Exodus“, Fotografien, die an die Zerstörung und den Verfall der sächsischen Wehrkirchen in Siebenbürgen erinnern.
Mit ausgesuchten, auf den Galerieraum abgestimmten Arbeiten gibt die Ausstellung exemplarisch Einblicke in sein künstlerisches Schaffen.
Peter Jacobi, Der Traum der Sterbenden, 2008, Farbfotografie, Lambdaprint. © Künstler.
Peter Jacobi studierte von 1955 bis 1961 Bildhauerei an der Kunstakademie Bukarest, bevor er 1970 in die Bundesrepublik Deutschland emigrierte. Von 1971 bis 1998 hatte er eine Professur für Gestaltung an der Hochschule Pforzheim inne. Seine Werke finden sich weltweit in renommierten Museumssammlungen und im öffentlichen Raum. Zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen, darunter die Teilnahme an der 35. Biennale von Venedig 1970, begleiten seine künstlerische Vita. Peter Jacobi lebt und arbeitet in Wurmberg bei Pforzheim.
Eröffnung: Donnerstag, 25. April, 19 Uhr.