Foto: Basketball Champions League.
MHP Riesen Kelan Martin
Kelan Martin mühte sich auch in Bandirma redlich. Doch trotz seiner 17 Punkte agierte der 23-Jährige glücklos – und traf nur fünf seiner 20 Wurfversuche aus dem Feld.
Trotz eines verhaltenen Starts beider Mannschaften (3:4, 4. Spielminute) konnten die Gäste im ersten Viertel das Tempo bestimmen. Ludwigsburg war das klar bessere Team und dominierte in dieser Phase das Spiel. Maßgeblichen Anteil an dieser Dominanz hatte Konstantin Klein. Der wiedergenesene Point Guard netzte bei seinem Comeback im ersten Viertel zwei Distanzwürfe ein – und setzte den Startschuss zu einem regelrechten Offensivfeuerwerk. Denn Kelan Martin, Malcolm Hill und Aaron Best folgten seinem Beispiel und da Bandirma derweil keinen Fuß auf das Parkett bekam, konnten sich die MHP RIESEN absetzen (8:30, 10.).
Ab der 11. Spielminute fanden die Hausherren dann zunehmend besser ins Spiel – und gestalteten das Geschehen deutlich enger. Ludwigsburg zehrte von seiner Führung, musste aber mit ansehen, wie Bandirma Punkt um Punkt verkürzte (24:34, 15.) und damit Headcoach John Patrick zur Auszeit zwang. Im Anschluss an diese stoppte Best zwar mit einem weiteren Dreipunkt-Erfolg kurzzeitig die Durststrecke seiner Mannschaft, die Hausherren bleiben jedoch weiterhin am Drücker. Center Jordan Morgan – er sollte mit 27 Punkten und 8 Rebounds Mann des Spiels werden – und seine Kollegen veredelten in der Folge ihre mustergültige Aufholjagd und machten aus dem 24-Punkte-Rückstand eine Ein-Punkt-Führung. Die MHP RIESEN konnten von Glück reden, dass sie dennoch mit einer Führung in die Halbzeitpause gingen. Denn der Buzzerbeater von Thomas Wilder kaschierte lediglich das Ergebnis. Spielerisch waren die Ludwigsburger zu diesem Zeitpunkt das sichtbar schlechtere Team, ließen sich von den Türken überrennen und von der Atmosphäre beeindrucken.
Faden und Rhythmus weiterhin nicht vorhanden
Im Anschluss an den Seitenwechsel agierten die Schwaben dann etwas mutiger, attackierten verstäkrt den Korb und kämpften sich hierdurch zurück ins Spiel. Doch obwohl sie sich gegen die physisch aktiven Hausherren auch von der Freiwurflinie Chancen erarbeiteten, reichte das Gezeigte nicht, um sich die Führung zurückzuholen. Vielmehr stabilisierten die Hausherren, angefeuert von ihrer laustarken Anhängerschaft, ihren Vorsprung – und setzten weiterhin die notwendigen Akzente (68:61, 30.).
Obwohl das Spiel mit Beginn des Schlussabschnitts noch nicht entschieden war, fehlte bei den Gästen der vollumfängliche Glaube an den Sieg. Der Kampf war Christian von Fintel und Co. keinesfalls abzusprechen, aber in der Offensive fehlte weiterhin die Cleverness, in der Defensive die Zuordnung und beim Rebounding das Timing. Vor allem unter dem Korb konnte Bandirma das Spiel über drei Viertel bestimmen und damit auch auf seine Seite ziehen. Die Türken entschieden zuerst das Rebound-Duell und im Anschluss das Spiel für sich und feierten einen auch in dieser Höhe verdienten 89:76-Erfolg.
Aufgrund dessen, dass die Partie bei Brose Bamberg erst in der kommenden Woche stattfinden wird, bleibt für die MHP RIESEN Ludwigsburg nun etwas mehr Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten. Das Auswärtsspiel beim fränkischen Top-Klub steigt dann am kommenden Montag (15.10.2018, 20:30 Uhr), ehe am Mittwoch (17.10.2018, 20:00 Uhr) Sidigas Avellino und NBA-Champion Norris Cole in der Barockstadt gastieren.
Stats
Für Bandirma spielten: Jordan Morgan 27 Punkte, Alex Perez 14, Metehan Akyel 8, Ridvan Oncel 8, Ismail Ulusoy 7, Ercan Osmani 6, Tolga Gecim 6, Marcus Thornton 5, Stefan Bircevic 5 und Ragip Atar 3.
Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 17 Punkte, Aaron Best 13, Konstantin Klein 9, Adam Waleskowski 9, Jordon Crawford 7, Malcolm Hill 5, Trevor Mbakwe 4, Thomas Wilder 4, Christian von Fintel 4, Karim Jallow 2, David McCray 2 und Bogdan Radosavljevic.