Mahana
Man hätte sie sich wilder vorgestellt, die Schafscherer in Lee Tamahoris („Die letzte Kriegerin“) neuseeländischer Familiensaga.
Die stolzen Maori dieser in den 1960er Jahren spielenden Geschichte sind aber eben nicht die zungenrausstreckenden tätowierten Wilden, sondern Teil einer funktionierenden Gesellschaft wie andernorts auch. Was jedoch auch impliziert: es gibt hier die Grund- und Farmbesitzer und dort die Arbeiter und Schafscherer, und auf deren Seite wiederum Rivalitäten zwischen Clans. Und um einen solchen Zwist geht es in „Mahana“, in dem ein Familienoberhaupt mit eiserner Hand über seine Nachkommen wacht, nun aber Widerstand vom erst 14-jährigen Enkel erfährt. Ihn quält die Vorstellung, dass der Großvater das Leben aller Familienmitglieder beherrschen darf. Und er stößt auf ein Geheimnis, das plötzlich ein ganz anderes Licht auf den Patriarchen wirft. Dass Neuseeland tolle Landschaften zu bieten hat, weiß man nicht erst seit dem „Herr der Ringe“. Dies, eine Anleihe bei Romeo und Julia sowie ein Schuld- und Vergebungskonflikt ergeben großes Kino.
Start: 1. September 2016