Lange Zeit waren Handyverträge mit 4G das Beste, was wir bekommen konnten. Mittlerweile ist das nicht mehr der Fall, denn der 5G-Netzausbau schreitet auf der ganzen Welt in einem mehr oder weniger schnellen Tempo voran. Allerdings ist den meisten Menschen gar nicht bewusst, inwieweit sich Handyverträge mit 5G von ihren Vorgängern unterscheiden. Da es sich hierbei um ein interessantes Thema handelt, möchten wir in diesem Artikel näher darauf eingehen.
Begrenzte Netzabdeckung
Eines der größten Probleme von 5G-Handyverträgen ist, dass sie nicht immer ihr volles Potenzial entfalten können. Das liegt jedoch weniger an den Verträgen an sich, sondern vielmehr an der begrenzten Netzabdeckung in Deutschland. Wenn wir uns die Versorgung mit 5G anschauen, wird schnell deutlich, dass Deutschland nicht zu den Spitzenreitern in Europa gehört. Andere Länder wie Frankreich, die Niederlande und die Schweiz schneiden um einiges besser ab. Es ist daher selbst mit dem richtigen Smartphone und Vertrag nicht immer möglich, den neuen Mobilfunkstandard zu nutzen. In einigen Regionen steht ausschließlich 4G zur Verfügung.
Bessere Konnektivität
Wir leben in einer Zeit, in der moderne Technologien wie das Internet of Things (IoT) nach und nach zu einem Bestandteil unseres Alltags werden. Das zeigt sich unter anderem an der zunehmenden Bedeutung von Smart Home. Es gibt schließlich immer mehr Menschen, die aufgrund des höheren Komforts großen Wert auf ein vernetztes Zuhause legen. Da 5G-Netzwerke eine höhere Anzahl von Geräten gleichzeitig unterstützen, ohne dass das Netzwerk überlastet wird, gehen sie mit einer besseren Konnektivität einher. Das wiederum trägt zur weiteren Entwicklung des Internet of Things (IoT) bei.
Geringere Latenz
Latenz bezeichnet nichts anderes als die Verzögerung bei der Übertragung von Daten von einem Punkt zum anderen. Bei 4G liegt die durchschnittliche Latenz zwischen 20 und 30 Millisekunden, während sie bei 5G unter einer Millisekunde liegen kann. Im Grunde heißt das, dass 5G bei allen Echtzeitanwendungen einen wesentlichen Vorteil bietet. Da es praktisch keine Verzögerungen gibt, eignen sich 5G-Handyverträge beispielsweise für die Kommunikation über Videoanrufe. Generell bildet 5G die Basis vieler Technologien. Eine davon ist eine autonome Verkehrsinfrastruktur mit selbstfahrenden Fahrzeugen. Tatsächlich gibt es bereits die ersten Prototypen, aber erst, wenn das 5G-Netz vollständig ausgebaut ist, lässt sich die Technologie sicher implementieren. Dasselbe gilt für Fernoperationen, Smart Manufacturing und sicherheitskritische Anwendungen.
Höhere Datenübertragungsraten
Wenn von 5G die Rede ist, dürften die meisten von uns direkt an eine höhere Geschwindigkeit denken. Das ist verständlich und auch wenn 5G diesbezüglich nicht dem prognostizierten Hype gerecht werden konnte, steht außer Frage, dass die höheren Datenübertragungsraten mit einer reibungslosen Erfahrung im Netz einhergehen. Wir können zum einen viel schneller Bilder und Videos herunter- oder hochladen und zum anderen hochauflösende Streams anschauen. Wie schnell ein 5G-Handyvertrag ist, hängt auch davon ab, ob eine Geschwindigkeitsbeschränkung vorliegt. Daher ist es immer sinnvoll, einen Blick auf die Konditionen des Handyvertrages zu werfen und bei Rückfragen den Kundenservice zu kontaktieren. Die meisten verfügbaren Tarife sind sowohl mit 4G als auch 5G kompatibel.
Höherer Energieverbrauch
Da 5G um einiges leistungsfähiger als 4G ist beziehungsweise höhere Datenübertragungsraten aufweist, kann der Energieverbrauch höher als bei 4G ausfallen. Das bedeutet, dass der Akku bei gleicher Nutzung schneller leer ist. Geht es hingegen um die Stromrechnung, wirkt sich der höhere Stromverbrauch des Smartphones nur minimal auf die laufenden Kosten aus. Es handelt sich hierbei also keineswegs um einen Grund, um auf einen Vertrag mit 5G zu verzichten. Im Endeffekt ist der persönliche Umgang mit dem Gerät im Hinblick auf den Energieverbrauch ohnehin wichtiger. Wer Energie sparen möchte, sollte unter anderem Apps mit hohem Stromverbrauch einschränken, die Helligkeit des Displays verringern und Tastaturtöne ausschalten.
Höhere Kosten
Normalerweise kosten Handyverträge mit 5G etwas mehr als Handyverträge, die nur für 4G konzipiert sind. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es sich um eine neue Technologie handelt. Ferner hat 5G eine bessere Gerätekompatibilität, Geschwindigkeit und Kapazität. All das wirkt sich auf die Kosten aus, aber wird in der Zukunft womöglich nur eine untergeordnete Rolle spielen, da sich 5G auf kurz oder lang zum üblichen Mobilfunkstandard entwickeln wird. Daher dürften die Preise mit der Zeit sinken. Ganz zu schweigen davon, dass es bereits jetzt Mobilfunkanbieter gibt, die aufgrund der starken Konkurrenz 5G ohne zusätzliche Kosten anbieten.
Mehr Flexibilität bei Tarifen
Handyverträge mit 5G sind in der Regel um einiges flexibler als ihre Vorgänger. Das bedeutet für Verbraucher, dass sie mehr Auswahl bei den Tarifen haben. Der Hauptgrund dafür ist das sogenannte Network Slicing. Beim Network Slicing wird ein physisches Netzwerk in mehrere virtuelle Netzwerke aufgeteilt. Das ermöglicht maßgeschneiderte Netzwerkmerkmale, die speziell auf den jeweiligen Verbraucher zugeschnitten sind. Besagte Netzwerke können sich zum Beispiel in puncto Geschwindigkeit, Kapazität und Sicherheit unterscheiden. Was letztendlich möglich ist, hängt stark vom persönlichen Budget ab.
Zugriff auf exklusive Dienste
Es ist gut möglich, dass 5G-Handyverträge den Zugriff auf exklusive Dienste wie Augmented Reality, Cloud Gaming oder High Definition Streaming ermöglichen. Viele dieser Anwendungen können mit 4G nicht oder nur mit Einschränkungen genutzt werden, da die Leistung des Mobilfunkstandards nicht die erforderlichen Datenübertragungsraten und Latenzzeiten bietet. 5G garantiert hingegen ein interaktives und reibungsloses Benutzererlebnis. Wer immer die neuesten Technologien nutzen möchte, sollte sich also für einen Handyvertrag mit 5G entscheiden. Zumal es in Zukunft noch weit mehr Anwendungen geben wird, die sich ausschließlich mit 5G nutzen lassen.