Ein Mix aus Pop, Dancehall und Electronica. Mit tiefgehenden Texten und groovigen Beats. Cris Cosmos fünftes Album »Jaguar« knüpft sowohl musikalisch als auch inhaltlich an seine Vorgänger an. Mit seiner Musik ist der Eppinger Cris Cosmo längst zu einem Botschafter für Völkerverständigung, Toleranz und weltoffene Gesellschaft geworden. Im Interview mit MORITZ erzählt er, was ihn zu seiner Musik inspiriert und worauf er sich in den kommenden Monaten besonders freut.
Zum Anfang des Jahres blickt man gern auf die vergangenen Monate zurück. Was passierte in den letzten Monaten bei Cris Cosmo?
Im Juni 2019 erschien mein neues Album »Jaguar« und nun veröffentliche ich nach und nach einzelne Singles. Die Songs finden sich auf vielen Spotify-Listen und es ist ein schönes Gefühl, wenn deine Musik gut ankommt. Der Song »Namasté« hat in der Yoga-Szene viel Zustimmung gefunden und hat sich dort sehr schnell verbreitet. Zu diesem Song haben wir ein sehr cooles Video im 50. Stockwerk eines Wolkenkratzers mit Blick über die Stadt Frankfurt gedreht. In den letzten Monaten war ich damit beschäftigt mein neues Album zu promoten und war natürlich auch sehr viel mit meiner Band unterwegs. Letztens waren wir für den German Songwriter Award nominiert - bereits zum zweiten Mal! Wir haben ihn leider nicht bekommen, aber allein schon die Nominierung ist eine schöne Anerkennung für meine Musik.
Was steht in den nächsten Monaten an? Worauf freust du Dich am meisten?
Auf meine neue Single, die im März erscheint. Sie heißt »Beweg deinen Body« und ist ein Fitness-Motivation-Track, den wir in Kooperation mit dem Fitnessunternehmen Pfitzenmeier veröffentlichen. Der Song ist voller Energie, macht richtig Spaß und eignet sich wunderbar zum Beispiel für Group-Fitness. Zu diesem Song soll auch eine Choreografie entstehen, die wir unserem Publikum bei den Auftritten beibringen, damit alle mittanzen können. Nach der Veröffentlichung stehen ein Video-Dreh an, tolle Kooperationen mit dem Fitness-Bereich und jede Menge Auftritte. Außerdem werde ich wieder Workshops an deutschen Schulen im Ausland geben. Es geht für mich nach Singapur, Shanghai - und zum ersten Mal nach Kuala Lumpur.
Wie genau läuft so ein Workshop an der Schule ab?
Die Schüler bekommen von mir als Hausaufgabe einen Songtext zu schreiben. Sie arbeiten in Kleingruppen, etwa zwei bis vier Schüler pro Team. Das gesamte Projekt dauert ungefähr eine Woche. Vormittags stellen sie mir ihre Texte vor. Wir besprechen diese und ich gehe mit den einzelnen Klassen und Schülern die Lyrics durch. Wir analysieren die Texte gemeinsam: Sind sie überhaupt singbar? Haben sie einen Groove? Reimt es sich? Danach überlegen wir, welche Musik gut dazu passen könnte. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Nachmittags kommt eine Projekt-Band dazu. Aus Texten werden Songs gemacht. Die Band spielt die Musik ein. Das Highlight jeder Projektwoche ist ein großes Konzert, bei dem die Songs präsentiert werden. Die Songwriter gehen auch mit auf die Bühne. Solch ein Projekt ist eine großartige Sache, denn so bekommen auch Kids, die sonst nicht oft im Rampenlicht stehen oder im Schulalltag eher unscheinbar sind, die Chance sich zu präsentieren, ihr Talent zu zeigen und im Mittelpunkt zu stehen. Außerdem lernen die Kinder diesen aufregenden Prozess »Von der Textidee bis zur Show«: Am Anfang ist es ein Gedanke, daraus entsteht ein Text, danach kommt die Musik dazu - und anschließend muss die Show geplant werden. Dabei geht es nicht nur darum auf die Bühne zu gehen und zu singen. Wie solll der Song performt und umrahmt werden? Brauchen wir eine Lightshow dazu? Vielleicht eine Choreografie? Wie sollen die Outfits aussehen? Diese Projektwoche schweißt die Kids zusammen und verstärkt das Gemeinschaftsgefühl. Ich mache das bereits seit sieben Jahren und es ist jedes Mal eine aufregende Erfahrung. Die meisten Schulen kenne ich bereits. Da fahre ich nun zum fünften oder sechsten Mal hin. Man kennt das Gebäude, die Lehrkräfte, den Ablauf und kann sich besser darauf einstellen. Auf Malaysia, wo ich jetzt zum ersten Mal solch einen Workshop geben darf, freue ich mich natürlich ganz besonders.
Was gefällt Dir an dieser Arbeit?
In erster Linie der Austausch mit den Kids. Zu sehen, wie sie sich im Laufe der Projektwoche entwickeln. Wie sich ihre Songtexte entwickeln. Zu erfahren, was die Jugendlichen interessiert, was sie bewegt. Wir erleben gemeinsam eine spannende Zeit. Es macht mich glücklich und stolz von ihren weiteren Erfolgen zu erfahren und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Vor kurzem bekam ich eine Nachricht von meinen ehemaligen Workshopteilnehmern. Sie haben mir ganz stolz erzählt, dass sie ihren Song verkauft haben und dieser demnächst als Single erscheint. Total verrückt! Es freut mich, wenn sich aus dem Workshop so großartigen Sachen ergeben.
Und in 2020 kommt noch so einiges auf Dich zu...
Einige Tourdaten sind schon festgelegt und ich freue mich auf neue Städte, neue Leute und tolle Stimmung bei den Konzerten. Unsere Auftritte sind immer sehr energiegeladen und interaktiv. Wir stehen in einer ständigen Unterhaltung mit dem Publikum. Dieser Energieaustausch ist unbeschreiblich.
Songs schreiben, Konzerte spielen, Workshops geben: Wie schaffst Du den Spagat zwischen so vielen Aufgaben?
Ich habe für mich eine gewisse Routine gefunden. Morgens stehe ich auf und mache erstmal Sport, um wach zu werden. Danach kümmere ich mich um das, was gerade aktuell ist. Dabei muss ich ganz klar Prioritäten setzen: Was ist heute wichtig? Was muss zuerst erledigt werden und was kann warten? Nebenher habe ich auch noch meine »Strandagentur«. Ich berate Veranstalter in puncto Live-Event und vermittle Bands für Auftritte. Diese Aufgabe macht mir sehr viel Spaß - aber das kostet eben auch Zeit. Mal gibt es weniger zu tun, mal etwas mehr. Aber ich kenne meine Grenzen und arbeite nur bis zu einem gewissen Punkt, um nicht »auszubrennen«. Wenn man sich eine Struktur schafft und die Aufgaben gut verteilt, kann man so einiges gut bewältigen.