Foto: Tiergarten Nürnberg
Nürnberger Eisbär Felix gastiert in Stuttgart
Beim Kistentraining hat sich Felix auf die Reise vorbereitet
Es ist wieder ein Eisbärenmann in der Wilhelma zu Gast. „Felix“ ist am Dienstag, 10. März, aus Nürnberg im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart gut angekommen. Hier leistet er der Eisbärin Corinna über den Sommer Gesellschaft. Der 13 Jahre alte Felix ist schon reiseerfahren und hat das Kistentraining im Tiergarten Nürnberg routiniert mitgemacht: In den vergangenen Wochen hatten ihm die Tierpflegerinnen zur Reisevorbereitung immer wieder einmal die Transportbox an das Gehege gestellt. Mit einer Bärenruhe hat er jeweils die Kiste betreten und sich darin auch offenbar wohl gefühlt, berichtet der Tiergarten: „Das Kistentraining war für ihn schon mehr Routine als noch Eingewöhnung.“
Der als sehr umgänglich geltende Eisbär hat schon einiges von Europa gesehen. Geboren
2001 in Wien, wurde er nach einer Station in Karlsruhe 2004 in Franken heimisch, gab aber Gastspiele in Gelsenkirchen und Aalborg (Dänemark). Große Bekanntheit erreichte seine Tochter Flocke, die wie Stuttgarts Wilbär im Dezember 2007 auf die Welt kam. Auch 2010 und aktuell 2014 ist Felix Vater geworden. Nun sind Felix und Corinna also Gefährten auf Zeit.
„Der Zeitpunkt ist gut gewählt“, sagt Ulrike Rademacher, Eisbären-Kuratorin der Wilhelma. Eisbären sind überwiegend Einzelgänger. Im Frühsommer jedoch sind Eisbärinnen paarungsbereit und damit toleranter gegenüber Männchen. Die meisten Paarungen finden im April und Mai statt. Ob Corinna in ihrem Alter von 25 Jahren noch einmal trächtig wird, lässt sich aber nicht vorhersagen. „Felix wird etwa ein halbes Jahr in der Wilhelma sein“, sagt Rademacher. Für den Tiergarten in Nürnberg hat das den Vorteil, dass dessen Eisbärin Vera mit ihrem im November geborenen Jungtier Charlotte, das in diesen Tagen erstmals nach draußen geht, nun viel Bewegungs- und Rückzugsraum in beiden Gehegen der Eisbärenanlage hat.
Felix hat in der Wilhelma vorerst ein separates Innengehege und eine eigene Außenanlage. Dort ist er bereits für die Besucher zu sehen. Die beiden Eisbären bleiben allerdings zunächst durch ein „Schmusegitter“ getrennt. Erst wenn Corinna deutliches Interesse an dem neuen Männchen zeigt, werden die Bärenpfleger der Wilhelma den Schieber zwischen den beiden Anlagen öffnen.