Minimalistisch zu leben bedeutet, nur dem Raum zu geben, was man für sein Leben als wesentlich und wichtig erachtet. Unnötigen Ballast hingegen gilt es zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Eine spannende Lebenseinstellung, die von immer mehr Menschen praktiziert wird.
Was bedeutet Minimalismus?
Man kann es als Downshifting, Minimalismus, Konsumverzicht oder einfaches Leben bezeichnen, das Anliegen bleibt gleich. Den Menschen, die sich dieser Bewegung anschließen, geht es letztlich darum, unnütze Dinge aus ihrem Leben zu verbannen, Ballast abzuwerfen und den Fokus auf das Wichtige im Leben zu richten. Dahinter steht die Auffassung, dass Dinge, die man besitzt, mit der Zeit zu einer echten Belastung werden können, weil man dafür sorgen muss, dass man sie behält, dass sie in Ordnung und funktionstüchtig bleiben. All das kostet Zeit und nicht selten Nerven. Für minimalistisch lebende Menschen bedeutet es Reichtum, weniger zu haben, nur auf das achten zu müssen, was tatsächlich lebensnotwendig ist. Minimalistischer Lebensstil schafft nach Meinung von Minimalisten Freiraum für die persönliche Entwicklung.
Warum kann ein minimalistischer Lebensstil sinnvoll sein?
Aus einem minimalistischen Lebensstil, der sich nur noch auf das Wesentliche konzentriert, ergeben sich viele Vorteile:
- Minimalismus führt zu mehr Glück (durch Reduzierung des inneren Drucks)
- Minimalistischer Lebensstil fördert die Gesundheit (aufgrund vermehrter gesunder Aktivitäten)
- Minimalismus reduziert Zeit- und Kraftaufwand (weil weniger zu reparieren, zu putzen oder einzukaufen ist)
- Minimalistischer Lebensstil spart Geld (da sich Konsumverhalten verändert)
- Mehr Nachhaltigkeit durch Minimalismus (durch bewussten Konsum verringert sich der ökologische Fußabdruck)
Was gehört alles zu einem minimalistischen Lebensstil?
Wer einen minimalistischen Lebensstil pflegen möchte, steht vor der Aufgabe, sich zu überlegen, was er wirklich zum Leben benötigt und welche Dinge in seinem Besitz eigentlich nicht gebraucht werden. Ein minimalistisches Leben ist ein Leben mit dem Wesentlichen, das auf das Unwichtige verzichtet. Braucht es zum Beispiel sieben verschiedene Jeans und 30 unterschiedliche T-Shirts, oder reichen nicht auch drei Jeans und 10 T-Shirts? Ein erster, aber entscheidender Schritt für Minimalisten besteht also in der Wahl der richtigen Dinge.
Minimalismus bei der Einrichtung
Eine minimalistische Einrichtung zeichnet sich zum einen dadurch aus, dass man sich auch hier auf das Wichtige besinnt. Nur Möbel und Einrichtungsgegenstände werden gekauft, die man wirklich benötigt und nutzt. Auf überflüssige Dekoelemte wird eher verzichtet – was nicht bedeutet, dass es überhaupt gar keine Deko geben muss. Es geht darum wenige, aber dafür hochwertige Einrichtungsgegenstände zu besitzen, die einen gerne länger begleiten.
Zum anderen ist eine minimalistische Einrichtung vom Stil her eher schlicht. Keine zu grellen Farben und Muster, keine Schnörkel. Eher zurückhaltend und gradlinig. Wobei natürlich auch in einer minimalistischen Einrichtung der eine oder andere Blickfang willkommen ist. Es spricht folglich nichts gegen ein Boxspringbett in 120x200, auch wenn es durch seine Höhe oder das große Kopfteil etwas auffälliger ist.
Wie entscheidet man, was man benötigt und was nicht?
Jede Person, die vor 100 Jahren in Deutschland lebte, besaß circa 180 Gegenstände. Inzwischen sind es im Durchschnitt etwa 10.000 Dinge. Vieles davon hat man liebgewonnen, anderes liegt schon seit Jahren unbeachtet und unbenutzt in einer Schublade oder einem Schrank. Von manchen Dingen weiß man gar nicht mehr, dass man sie überhaupt besitzt. Wie aber wählt man aus, was weggeworfen, verschenkt oder verkauft werden kann? Es gibt verschiedene Methoden, die einem dabei helfen, Wichtiges zu behalten und Unwichtiges loszulassen. Die folgenden drei gehören zu den bekanntesten:
- Korb-Methode: Bei dieser Methode geht man regelmäßig mit einem großen Korb durch seine Wohnung (täglich, wöchentlich) und legt alle Dinge hinein, die man nicht mehr braucht oder nicht mehr möchte. Das Tages- oder Wochenziel ist erreicht, wenn der Korb voll ist. In einem letzten Schritt entscheidet man dann, welche Dinge in den Abfall kommen, als Präsent dienen oder verkauft werden.
- Karton-Methode: Eine weitere Möglichkeit, einen minimalistischen Lebensstil zu beginnen besteht darin, sein gesamtes Hab und Gut in Umzugskartons zu packen und dann eine gewisse Zeit sozusagen „aus dem Karton“ zu leben. Was man während dieser Zeit nicht aus den Kartons genommen und auch nicht vermisst hat, braucht man vermutlich nicht. Alle in den Kartons verbliebenen Dinge können ihren Weg in den Müll finden, als Geschenk weitergegeben oder verkauft werden.
- Ein-Jahr-Methode: Auch die Ein-Jahr-Methode kann beim Loslassen unwichtiger Dinge unterstützen. Dafür geht man durch seine Wohnung und überlegt, welche Dinge man wann das letzte Mal benutzt hat. Ist seither mehr als ein Jahr vergangen, benötigt man den Gegenstand vermutlich gar nicht mehr und sollte ihn aussortieren.
Wie fördert Achtsamkeit im Alltag den minimalistischen Lebensstil?
Verkaufspsychologische Maßnahmen von Herstellern und Händlern sorgen oft dafür, dass man Dinge kauft, die gar nicht auf dem Einkaufszettel stehen. Hier kann Achtsamkeit dazu beitragen, die Tricks und Kniffe der Verkaufenden besser zu erkennen und sich zu fragen, ob der Kauf von diesem oder jenem Gegenstand tatsächlich notwendig ist.