Über 80 nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler geben sich vom 23. September bis 16. Oktober in Schwäbisch Hall sprichwörtlich die Jazz-Klinke in die Hand.
Der Stadt wurde vom Land Baden-Württemberg die Ausrichtung des Landesjazzfestival übertragen, das jedes Jahr in einer anderen Kommune stattfindet.
»Schon in den 1960er Jahren sind in Schwäbisch Hall Künstler wie Albert Mangelsdorff oder Wolfgang Dauner aufgetreten. Der freie, offene Geist des Jazz ist das, was uns auch heute bei der Programm-gestaltung inspiriert«, so Jazzclub-Vorsitzender Dietmar Winter. »Zum Reiz von Schwäbisch Hall gehören die charmanten Konzertlocations wie die barocke Hospitalkirche, die Katharinenkirche, der historische Neubau sowie das Neue Globe Theater und der Saal in der Kunsthalle Würth«, ergänzt Kulturbeauftragte Ute Christine Berger.
Am 23. September eröffnen nach der Begrüßung durch Staatssekretärin Petra Olschowski und Oberbürgermeister Daniel Bullinger die kubanische Pianistin Marialy Pacheco und der Ulmer Trompeter Joo Kraus das Festival mit ihrem erfrischenden Mix aus afro-kubanischen Rhythmen, zeitgenössischem europäischem Jazz und groovigen Clubsounds.
Auf die große Bühne des Neubausaal bringen die Koreanerin Youn Sun Nah und der Tunesier Anouar Brahem am 1. Oktober im Neubausaal welthaltigen Jazz mit vielen Einflüssen: Bei der Sängerin Youn Sun Nah verschmelzen Jazz, Pop, Folk und Weltmusik zur einem Fest der Emotionen. Das Anouar Brahem Quartet verbindet am 8. Oktober Orient und Okzident, ebenfalls im Neubausaal. Der Meister auf der Oud, einer orientalischen Laute, zelebriert den Dialog mit dem westlich geprägten Jazz. Spannende Solo-Auftritte versprechen der Londoner Organist und Pianist Kit Downes am 25. September in der Kirche St. Katharina und die norwegische Kantele-Spielerin Sinikka Langeland am 9. Oktober in der Kunsthalle Würth. Geballte Jazzpower aus Baden-Württemberg wird beim Festival vertreten durch Joo Kraus, Magnus Mehl, Dizzy Krisch, Karoline Höfler, Alexandra Lehmler, Johannes Mössinger, Hellmut Hattler sowie Fola Dada (Deutscher Jazzpreis 2022) und den Nachwuchsstar und Träger des Jazzpreis Baden-Württemberg 2022 Jakob Manz. Zwei herausragende Tonstudios aus dem Land werden präsentiert: Bauer Studios Ludwigsburg und aus dem Schwarzwald MPS Villingen. Mit der Big Band Schwäbisch Hall am 3. Oktober im Neubausaal ist auch ein lokales Ensemble vertreten. Mit der Münchner Jazzrausch Bigband kommt ein aufregendes Ensemble, das im Erdgeschoss des Neubausaals am 2. Oktober das Publikum zum Tanzen bringen wird.
Mit The Notwist am 15. Oktober im Neuen Globe Theater kommt eine deutsche Indie-Pop Band, die sich zu einer der stil- und genreprägenden Formation zwischen Noise, Pop, Jazz und Krautrock entwickelt haben.
Weitere interessante Tendenzen im Jazz werden aufgezeigt durch die Pianistin Johanna Summer, den Bassisten Sebastian Gramss mit States of Play, Fazer aus München sowie das Edgar Knecht Trio, welches vom Konzertkreis Triangel präsentiert wird. Sven Regener kennen die meisten wohl als Frontmann der Band Element of Crime oder als Autor seines bekanntesten Romans »Herr Lehmann«, doch mit Regener Pappik Busch zeigt er sich von seiner jazzigen Seite.
Im Rahmenprogramm gibt es eine Ausstellung mit Jazzfotos von Frank Schindelbeck im Goethe-Institut, Jazzfilme im Kino im Schafstall, eine Soundperformance von Cico Beck (The Notwist-Mitglied) im Kunstverein und ein Abschlussfrühschoppen mit der Hochzeitskapelle und einem Podiumsgespräch in Kooperation mit der Kulturregion Stuttgart.
Das Landesjazzfestival wird unterstützt durch Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Schwäbisch Hall sowie durch regionale Partner und Sponsoren.
Landesjazzfestival, Fr. 23. September bis So. 16. Oktober, Schwäbisch Hall www.landesjazzfestival-hall.de