Künstliche Intelligenz hat die Kunst- und Kulturszene in den letzten Jahren reichlich durcheinandergewirbelt. Mittlerweile werden Chatbots gut und gern genutzt, um Texte zu generieren oder sogar ganze Buchentwürfe zu schreiben. Statt als Künstler den Pinsel zu schwingen, reichen nun ein paar Klicks, um einzigartige KI-Kunstwerke zu erschaffen.
In der Musik hat die deutsche Band Skydrifters mit ihrem Song „Vom Glück verfolgt“ für Trubel in den Medien gesorgt. Der Song kommt beim Unternehmen DrückGlück.de aufgrund des Textes gut an. Schließlich geht es um das Glück, was auch in der Online-Spielothek eine große Rolle spielt. Wie aus diesem Beitrag hervorgeht, sei dabei zurzeit aber noch nicht einmal wirklich klar, ob es sich nun um ein reines Musikprojekt aus der KI-Retorte handele oder nicht. Doch das spielt nur untergeordnet eine Rolle.
Für die Gestaltung des Plattencovers dieser vermeintlichen KI-Band hat Künstliche Intelligenz allerdings schon erstaunliche Dienste verrichtet. Gerade im Bereich der darstellenden Kunst kann KI aber nicht nur bereits existierende Daten neu zusammenfügen, sondern stellenweise auch durchaus nützlich und zeitsparend eingesetzt werden.
KI zur Gesichtserkennung kann Kunstfälschungen erkennen
Auch für Kunstkenner ist es nicht immer leicht, mit den üblichen Methoden präzise bestimmen zu können, ob ein vermeintliches Original wirklich aus der entsprechenden Kunstepoche stammt. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz lässt sich nun aber mit einer Wahrscheinlichkeit von annähernd 100 Prozent ermitteln, ob es sich bei einem Kunstwerk um ein Plagiat handelt.
Hier berichtet das ZDF darüber, warum das EU-Parlament im Juni 2023 im neuen Regelwerk zu KI beschloss, dass für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in ganz Europa zur Erfassung von biometrischen Personendaten des Gesichts im öffentlichen Umfeld strengere Kontrollen erforderlich sind.
KI Gesichtserkennung ist aufgrund der Auswertung bestimmter Daten des menschlichen Gesichtsfeldes dazu in der Lage, uns auf alten Aufnahmen zu erkennen, wobei ab einer Treffsicherheit von rund 60 Prozent dieser biometrisch angeordneten Ankerpunkte von derselben Person ausgegangen werden kann.
Aufmerksam geworden auf diese innovative Anwendungsmöglichkeit von Künstlicher Intelligenz war man in der Kunstforschung, da sich die KI-Algorithmen bereits in der Gesichtserkennung der Kriminalistik so gut bewährt hatten.
KI komponiert – Konzert in VR dargeboten
Bei einem bislang einzigartigen Versuch im Münchner Kunstlabor wurde 2023 erstmals ein VR-Konzert aufgeführt, welches die innovativen Möglichkeiten neuartiger Technologien auf eindrucksvolle Weise vereint. Alle Aufnahmen entstanden direkt in den jeweiligen Räumlichkeiten des Kunst- & Kulturzentrums München und können mithilfe einer VR-Brille überaus immersiv genossen werden.
Zwei namhafte Münchner Symphoniker hatten mithilfe der kostenlos nutzbaren KI-Maschine ChatGPT ein rein künstlich generiertes Werk geschaffen, das zum Teil auf Fotos beruhte. Schon nach wenigen Anfragen war es demnach möglich, das von der Künstlichen Intelligenz komponierte Stück in Noten für die verschiedenen Instrumente des Orchesters ausgeben zu lassen.
Das sagen ausgebildete Musiker zur Qualität der KI-Ergebnisse
Die Melodievorschläge des KI-Bots wurden jedoch, wie man es vom Umgang mit dieser Technologie gewohnt ist, von den beiden Musikern nachträglich noch so verändert, dass ein überzeugendes Ergebnis entstehen konnte. Das reine KI-Material hängt der menschlichen Kompetenz derzeit noch in vielen Bereichen nach.
So konnte die Künstliche Intelligenz trotz großer Datenbanken und Deep Learning Prozessen nicht immer mit passenden Konsonanzen überzeugen. Den erfahrenen Musikern nach kann KI lediglich als Inspirationsquelle genutzt werden, wobei viele der ausgegebenen Informationen schlichtweg auch gar keinen Sinn ergeben hätten. Einen Zeitgewinn gab es bei diesem kulturell überaus interessanten KI-Projekt zudem nicht.
KI 2023 im Mainstream angekommen: KI-generierte Stimmen im Radio
Es scheint zwar überaus interessant, durch das Einsprechen kurzer Texte für eine Audiodatei zu sorgen, mit der sich in Windeseile stundenlange Audiobooks oder Podcasts generieren lassen können. Dennoch birgt KI in der Stimmerkennung auch einige Gefahren, wie im Frühjahr 2023 vor allem amerikanische Politiker befürchten.
Auslöser der öffentlichen Diskussionen waren die sogenannten Drake-Fakes, bei denen von KI generierte Lieder über Nacht im Internet viral gegangen waren. Aufgrund der beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz immer noch zweifelhaften Rechtslage zu den Eigentumsrechten wurde einer der Titel aus den bekannten Musik Streaming Diensten entfernt.
KI kann Nachrichten sprechen und im Radio Musik machen
Wie lange es noch dauern wird, bis nicht nur der Inhalt der Berichterstattung im Rundfunk von einem KI-Bot geschrieben wird, sondern wir uns auch von einer digitalen Stimme berieseln lassen, scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Bereits seit 2021 ist es möglich, eine komplette Radiosendung von einer maschinengenerierten Stimme moderieren zu lassen.
Ob die Futuri Anwendung RadioGPT aber künftig wirklich schon bald unsere Radiomoderatoren vollständig ersetzen könnte, bleibt im Moment noch fraglich. Durch die Kombination von KI-Algorithmen mit NLP ist es mit diesem Programm auch schon möglich gewesen, das Schaffen eines Radio DJs künstlich nachzuahmen.
Kann Künstliche Intelligenz neue Kunst schaffen?
Das Bundesministerium hat diverse Hinweise zu Deepfakes durch KI veröffentlicht und empfiehlt bestimmte Gegenmaßnahmen für bestimmte Bedrohungsszenarien. Demnach wird der Einsatz zur Erkennung von Gesichtern, Stimmen und Texten also nicht immer nur im künstlerisch-kreativen Kontext genutzt.
Was ist ein Deepfake?
Die Bezeichnung Deepfake stammt aus dem Englischen, wo dieser Ausdruck umgangssprachlich für „deep neural networks“ gebräuchlich ist. Im medizinischen Kontext wird dabei von einer Nutzung tiefer neuraler Netzwerke gesprochen.
Deepfake Potenzial in beinahe jedem neuen Smartphone
Dank modern ausgestatteter Mobiltelefone ist es schon beim Aufnehmen eines Fotos oder Bewegtbilds möglich, bestimmte Details noch vor dem Speichern zu verändern. Experten befürchten dabei eine so hohe Qualität in den Fälschungen von Text, Ton und Bildaufnahmen, dass der Schwindel nachträglich kaum aufzudecken ist.
Bei dieser Art der Manipulation der medialen Identität handelt es sich keinesfalls um ein Phänomen der digitalen Transformation im Land. In den genannten Bereichen konnte es durch die Implikation von Künstlicher Intelligenz im Gegensatz zu anderen KI-Anwendungen nach Angaben des BSI tatsächlich auch einmal zu einer relevanten Zeitersparnis kommen.
Stirbt die Kunst aus durch die rasante Verbreitung von KI in der Kulturlandschaft?
In der bunten Welt der Kunst wird es aber immer noch Sänger, Bühnendarsteller und Lesungen geben, bei denen Darsteller mit ihrem menschlichen Können überzeugen. Zumindest die international immer noch weitgehend ungeklärten Fragen zu Urheberrechtsverletzungen durch die immer zahlreicher werdenden Bots könnten den Vormarsch stoppen.
Aufgrund zahlreicher Vorteile als Unterstützung für die menschliche Arbeitskraft sieht es allerdings in vielen Branchen gerade danach aus, dass KI gekommen ist, um zu bleiben.
Fazit: Kulturszene kommt ohne echten kreativen Funken nicht aus!
Maschinelles Denken kann das menschliche Talent nicht ersetzen und nach Expertenmeinungen auch immer nur unzureichend replizieren. Zwar gibt es vielfältige Einsatzgebiete in der digitalen Medienlandschaft, aber auch unser Verständnis von Kunst im Allgemeinen stellt die neuartige Technologie auf den Kopf.
So präzise Künstliche Intelligenz derzeit Big Data zwar analysieren und miteinander vergleichen kann: In der Fehleranfälligkeit hängen die derzeitigen KI-Systeme dem menschlichen Schaffensvermögen noch deutlich nach.