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MHP Riesen Malcolm Hill
Malcolm Hill erzielte 31 Punkte und war nicht zu stoppen. Dennoch reichte auch seine famose Leistung am Ende nicht zum Sieg.
Obwohl sie sieben Niederlagen in Folge kassiert hatten, gingen die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einer großen Portion Selbstbewusstsein in die Partie gegen den polnischen Meister und erarbeiteten sich eine erste Führung (9:3, 4. Spielminute). Da die Schwaben auch in den folgenden Spielminuten nicht nachließen, in der Defensive zupackten und zu mehreren leichten Korberfolgen kamen, sah sich Wloclaweks Headcoach Igor Milicic zu einer Auszeit gezwungen – die Hausherren lagen zu diesem Zeitpunkt mit zehn Zählern in Front und stabilisierten ihre Führung bis zum Viertelende. Grundlage hierfür war, wie schon am vergangenen Freitag in Berlin, eine hohe Trefferquote von Downtown (57,1 %, 28:19, 10.).
Zum Start des zweiten Spielabschnitts gelang es dann den Gästen mehr und mehr Akzente zu setzen. John Patrick beorderte seine Mannschaft folglich zwar zur Ansprache an den Seitenrand, da diese aber nicht fruchtete, ließ Ludwigsburgs Headcoach direkt eine weitere folgen (32:29, 14.). Wloclawek war nun allerdings am Drücker und verhinderte mit einer intensiven Verteidigung das erfolgreiche Zusammenspiel der Hausherren. Gleichwohl verhinderten die MHP RIESEN aber, vor allem dank Malcolm Hill, dass die Partie kippte. Der 23-jährige US-Amerikaner markierte in der ersten Hälfte 22 Punkte und hatte damit großen Anteil an der 47:44-Pausenführung. Bezeichnend war hierbei sein Dreipunkt-Wurf, welcher mit Ertönen der Halbzeitsirene den Weg durch die Reuse fand.
Sieben Turnover im Schlussabschnitt
Nach dem Gang in die Kabine waren dann die Polen das erste Team, welches zurück auf Betriebstemperatur kam: Valerii Likhodei und Szymon Szewczyk kamen von jenseits der 6,75-Meter-Linie zu Korberfolgen und glichen damit die Partie aus (50:50). Zur rechten Zeit fanden auf der anderen Seite des Parketts die Hausherren wieder in die Spur und legten einen 8:2-Lauf auf das Parkett, welcher das Spielgeschehen etwas beruhigte. Dennoch konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidende Vorteile erarbeiten. Aufgrund zahlreicher Fahrlässigkeit im Spiel der MHP RIESEN gelang es Wloclawek aber, den entstandenen Rückstand bis zum Viertelenende drastisch zu verkürzen (71:67, 30.).
Dass das Spiel aber noch lange nicht entschieden war, bewiesen beide Mannschaft dann ab der 31. Spielminute: Während die Gäste weiterhin gefährlich blieben, ließ Ludwigsburg diverse Chancen ungenutzt – und musste abermals verdientermaßen den Ausgleich hinnehmen (79:79, 35.). Die Bühne für eine intensive Crunchtime war entsprechend bereitet. In dieser schmissen die Ludwigsburger und ihr Publikum letztlich erfolglos alles in die Waagschale. Denn es reichte am Ende nicht für den dringen benötigten Sieg. Sieben Turnover im vierten Viertel, drei davon in der entscheidenden Phase waren zu viel, um noch Chancen auf den Sieg zu haben.
Statements und Stats
Igor Milicic: „Wir sind sehr froh, dass wir die Partie heute gewinnen konnten. Wir haben größten Respekt vor Ludwigsburg und Headcoach John Patrick. Deshalb war es auch umso schlimmer, dass wir im ersten Viertel ziemlich alles anders gemacht, als wir es uns in unserem Gameplan vorgenommen haben. Ab dem zweiten Viertel haben wir es dann aber geschafft Ludwigsburg aus dem Rhythmus und ihrer Komfortzone zur bringen. Am Ende hatten wir dann das Glück auf unserer Seite – und haben die entscheidenden Aktionen erfolgreich gestaltet.“
John Patrick: „Glückwunsch an Anwil zum verdienten Sieg. Das Ergebnis heute ist sehr enttäuschend! Wloclawek hat in den letzten fünf Minuten unsere Fehler mustergültig bestraft und gezeigt, wie man als erfahrenes Team Spiele gewinnt. Wir haben dagegen abermals veranschaulicht, dass wir mithalten können – uns letztlich aber für unsere Arbeit nicht belohnen können. Doch wir treten nicht in der Champions League an, um mitzuspielen, sondern um zu gewinnen… Wir wollen und müssen jetzt die restlichen Hinrunden-Spiele und das Spiel gegen Würzburg gewinnen.“
Für Ludwigsburg spielten: Malcolm Hill 31 Punkte, Jordon Crawford 10, Aaron Best 9, Adam Waleskowski 8, Trevor Mbakwe 8, Lamont Jones 8, Konstantin Klein 7, Karim Jallow 5, Owen Klassen 4, David McCray 3 und Christian von Fintel.
Für Wloclawek spielten: Chase Simon 26 Punkte, Michail Michalak 16, Mateusz Kostrzewski 14, Vaerlii Likhodei 11, Josip Sobin 10, Szymon Szewczyk 6, Nikola Markovic 6, Kamil Laczynski 4/14 Assists, Igor Wadowski, Jaroslaw Zyskowski und Jakub Parzenski.