Foto: Gunnar Rübenach.
MHP Riesen Owen Klassen
13 Punkte, 7 Rebounds: Owen Klassen war in seinem zweiten Pflichtspiel-Einsatz erneut bester Mann unter den Körben. Die Niederlage konnte aber auch der Kanadier nicht verhindern.
0:3! Für die MHP RIESEN Ludwigsburg ist der Start in die Gruppenphase der Basketball Champions League endgültig missglückt. Die Schwaben verloren auch das dritte Gruppenspiel bei Le Mans Sarthe Basket 54:64 – und finden sich damit am Tabellenende der Gruppe A wieder.
„Ohne den weiterhin mit einer Gehirnerschütterung ausfallenden Trevor Mbakwe legten die MHP RIESEN beim französischen Meister einen soliden Start aufs Parkett. In den ersten vier Spielminuten fanden die Ludwigsburger angeführt von Owen Klassen gut ins Spiel, konnten allerdings Cameron Clark nicht kontrollieren. Der US-amerikanische Forward erzielte sieben der ersten zehn Punkte und hatte damit entscheidenden Anteil am ausgeglichenen Spiel (10:11, 6. Spielminute), welches sich auch im weiteren Viertelverlauf fortsetzte. Auffällig dabei war vor allem, dass Le Mans aus der 6,75-Meter-Distanz hochprozentig traf. Vier der acht Wurfversuche fanden den Weg durch die Reuse, obwohl dies im bisherigen Saisonverlauf keine Stärke der Franzosen gewesen war. Vorerst lagen aber weiterhin die Schwaben in Front (19:21, 10.).
Dies änderte sich mit dem Start in den zweiten Spielabschnitt: Die MHP RIESEN ließen sich aus dem Rhythmus bringen, agierten hektischer und sahen die Konsequenz von der Anzeigentafel leuchten: Die Franzosen drehten mit einem 12:0-Lauf das Spiel und ließen sich auch von einer Patrick-Auszeit nicht stoppen. Während die Gäste in der Defensive mit den stärker werdenden Hausherren zu kämpfen hatten, fanden sie über mehrere Minuten in der Offensive nicht statt. Erst ein Distanztreffer von Aaron Best brachte Le Mans dann etwas aus der Spur – und Ludwigsburg zurück ins Geschäft. Denn die Schwaben legten nun den Schalter wieder um, kämpften sich ins Spiel, verkürzten das entstandene Defizit binnen kürzester Zeit und eroberten sich die Führung zurück. Herauszuheben sei an dieser Stelle Karim Jallow. Der 21-jährige Nationalspieler packte in der Defensive und beim Rebound zu, schloss spektakulär via Fastbreak-Dunk ab und versenkte zudem einen wichtigen Distanzwurf im Korb (33:35, 20.).
Ludwigsburg vergibt die Chance(n) auf den Turnaround
Im Anschluss an den Seitenwechsel war Le Mans dann schnell wieder das bessere Team. Für Ludwigsburg schien der Korb derweil wie vernagelt. Die Hausherren lagen nun abermals in Front und zwangen Patrick erneut zu einer Ansprache am Seitenrand. Doch obwohl sich in der Folge mehrfach die Chance zum Turnaround bot, konnten die MHP RIESEN die sich bietenden Gelegenheiten nicht nutzen (48:44, 30.).
Während Ludwigsburg zum Ende des dritten Viertels trotz der ausbaufähigen Leistung noch Chancen auf den Sieg hatte, mussten die Gäste ab der 31. Spielminute dann abreißen lassen. Le Mans spielte sich in einen kleinen Lauf, stellte auf +9 und profitierte von zahlreichen Abstimmungsproblemen im schwäbischen Zusammenspiel. Den Gästen gelangen erst einige Augenblicke später defensive Stops. Da das Team in der Offensive jedoch weiterhin zu fahrlässig mit dem Ball umging (18 Turnover, 29.9& FG), konnte es die sich bietenden Gelegenheiten für den möglichen Führungswechsel nicht nutzen. Le Mans kam nach einer kurzen Verschnaufpause wieder in Tritt – und sicherte sich den ersten Saisonerfolg auf internationalem Parkett. Die defensiv verbessert auftretenden MHP RIESEN Ludwigsburg müssen derweil weiter auf den Befreiungsschlag warten und gastieren am Freitag zum nicht minder schweren Auswärtsspiel bei ALBA BERLIN.
Statements und Stats
John Patrick: „Wir können viel von Le Mans lernen. Sie haben das Spiel am Ende gut organisiert und deshalb das Spiel gewonnen. Wir sind eher in Kreisen gerannt und haben Leadership vermissen lassen, weshalb Le Mans die Partie verdient gewonnen hat. Man darf nicht vergessen, gegen welche Teams wir in den vergangenen Wochen verloren haben. Dennoch machen Niederlagen aber natürlich kein Spaß. Wenn wir aus der aktuellen Situation lernen, können wir die Nuss knacken. Wir wissen, was wir falsch gemacht haben und müssen weiter lernen. Wir haben nicht erwartet, dass wir am Anfang der Saison unseren besten Basketball spielen. Wir wollen diesen im März, April und Mai spielen. Wenn wir weiterhin positiv bleiben, werden wir das auch.“
Eric Bartecheky: „Ludwigsburgs Spielstil ist sehr speziell. Diesen haben wir auch in Murcia und Bandirma gesehen. Das sind Teams, welche Qualitäten haben, die es hier in Frankreich nicht gibt. Dennoch haben wir das gut gemacht. Wir haben gut dagegengehalten, waren aggressiv, haben gut verteidigt und kamen gut aus der Halbzeit. Jetzt haben wir den ersten Sieg – und ich bin sehr zufrieden mit unserer Entwicklung.“
Für Le Mans spielten: Cameron Clark 15 Punkte, Michael Thompson 10, Petr Cornelie 9, Demetrius Conger 8, Valentin Bigote 8, Wilfried Yeguette 7, Richard Hendrix 4, Terry Tarpey 2 und Antoine Eito 1.
Für Ludwigsburg spielten: Owen Klassen 13 Punkte/7 Rebounds, Lamont Jones 10, Kelan Martin 8/7, Malcolm Hill 6, Karim Jallow 5, Konstantin Klein 3, Aaron Best 3, Adam Waleskowski 3, David McCray 2/7, Jordon Crawford 1 und Bogdan Radosavljevic.