Bring me the Horizon
Bring Me The Horizon
Die Metal-Core-Helden von »Bring Me The Horizon« starten ihre große First-Love-World-Tour am 5. November in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Dabei verspricht das Konzert ein guter Abend zu werden – schließlich beginnt Gitarrist und Gründungsmitglied Lee Malia im Interview mit MORITZ nahezu jede Frage nach der neuen Tour, dem neuen Album und einem neuen Sound-Gewand mit einem typisch britisch sparsamen »should be good«.
Gut verläuft die Karriere der Anfang des Jahrtausends gegründeten Band aus Sheffield schon seit einigen Jahren. Ein Blick auf die Band-Historie lässt dabei ein gewisses Muster erkennen: alle fünf Jahre scheint die Band einen großen Schritt nach vorne zu machen. Ein »Turning Point« in der Karriere, wie auch Lee Malia im Interview bestätigt. 2008 mit der Veröffentlichung des Albums »Suicide Season« genauso wie anno 2013 mit dem für die Szene gar richtungsweisenden »Sempiternal«. Fünf weitere Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen und die Zeit scheint reif für den nächsten großen Schritt! Als Türöffner soll dabei das in Kürze erscheinende neue Album »Amo« fungieren.
Auf Nachfrage präsentieren sich die fünf Rocker aus Sheffield gereift und erwachsener. Gitarrist Lee Malia bezieht dieses Attribut sowohl auf den sich stetig weiter entwickelnden Sound der Band wie auch auf seine persönliche Entwicklung. »Wenn ich früher in Deutschland auf Tour war habe ich traditionell immer Wiener Schnitzel gegessen, mittlerweile bin ich aber Vegetarier und esse kein Fleisch mehr!« Unterm Strich präsentiert sich »Bring Me The Horizon« im Jahr 2018 als aufstrebendes Quintett, das einen spannenden Blick auf die Zukunft von Metal und Post-Hardcore gewährt und dabei immer wieder demonstriert, welchen Wandel harte Musik in den letzten Jahren erlebt hat. Oder wie es in der offiziellen Band-Bio so schön heißt: »Eine britische Formation, die eine individuelle Identität im dicht besetzten Feld brachialer Rockmusik gefunden hat.« In ihrer Heimat England gehören die Jungs um Sänger Oliver Sykes zu den heißesten Acts ihres Genres. In Deutschland kletterten ihre CD-Veröffentlichungen zuletzt immer bis in die Top-10. Die im Sommer erschienene Vorab-Single »Mantra« zum neuen Album »Amo« belegt aktuell musikalisch die kraftvolle Weiterentwicklung der Band, die spätestens seit der Veröffentlichung von »Sempiternal« steil nach oben geht. Die 2013 erschienene CD gilt als ein gewaltiges, Genre-vereinendes Werk, das den Briten den Ruf einbrachte, eine der ambitioniertesten Metalbands der heutigen Zeit zu sein. Dank Songs wie »Shadow Moses« und »Can You Feel My Heart«, die sogar den Weg in die Tagesprogramm-Playlisten von BBC Radio 1 fanden, gelang es der Band, aus dem eigenen Metalcore-Ghetto auszubrechen. Ihre unwiderstehlichen Melodien, hochintelligenten Texte und ihr dynamischer, unzähmbarer Spirit zogen sowohl Popfans als auch Alternative-Kids in den Bann. »Wenn man ein Album veröffentlicht, gibt es normalerweise Höhen und Tiefen«, erklärte Frontmann Oli Sykes bereits rückblickend. »Man spielt in einer ausverkauften Brixton Academy, fährt danach zu einem Festival und muss sich darauf gefasst machen, mit Scheiße beworfen zu werden. Mit Sempiternal war es das erste Mal, dass einfach alles durchweg überwältigend positiv war.«
Für »Bring Me The Horizon« ist eben nicht der Sky das Limit - sondern es geht stets bis zum Horizont und noch viel weiter ...
Bring Me The Horizon, Montag, 5. November, 19 Uhr Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart, www.musiccircus.de