Corona hat das Jahr 2020 geprägt wie kein anderes Thema – aus diesem Grund beschloss die Mundartband Annâweech, ihr Album »Landei« ohne Corona-Song zu veröffentlichen. Stattdessen bemüht sich die Band, ihre Fans mit Unbeschwertheit zu verwöhnen.
Nicht nur Corona hat Annâweech in diesem Jahr beeinträchtigt, denn kurz vor der Fertigstellung des neuen Albums ist Peter »Boudsch« Botsch, seines Zeichens Gitarrist und Songschreiber der Band, verstorben. »Über 40 Jahre standen wir zusammen auf den Brettern Hohenlohes«, erinnert sich Frank »Molle« Winkler, Sänger, Gitarrist und Kopf von Annâweech. »Aber zumindest am Album war er noch komplett beteiligt, Boudsch war bis zum letzten Ton mit dabei. Das Titelfoto zum Beispiel entstand vier Wochen vor seinem Ableben. Seine Kommentare fünf Tage davor. Er hat den Mix noch mit abgesegnet und das Album für gelungen gehalten.« Dementsprechend wird Boudschs Leistung und sein Andenken auch im Booklet ausgiebig von den anderen Annâweechlern, neben Molle sind das Volker »Gassi« Gässler, Harry Weber und Rolf »Frett« Schneider, gewürdigt.
Dabei gäbe es eigentlich Grund zum Feiern, denn Annâweech feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen. »Da war es einfach mal wieder Zeit«, erklärt Molle das Entstehen. »Außerdem hatten wir beide, Boudsch und ich, eine Menge neuer Lieder geschrieben.« Ganze 20 Stück davon finden Fans der Band auf dem frischen Silberling, mal witzig, mal nachdenklich, mal selbstironisch, aber immer typisch Annâweech, in Sprache und Hintersinnigkeit der Region Hohenlohe verpflichtet.
Der Titel des Albums kommt vom gleichnamigen ersten Song, der von den Erwartungen an das Musikerleben, vom Starruhm, aber auch von der Leere dieses Lebensstils handelt. »Landei hat einen ganz leichten Touch zum Autobiografischen«, sinniert Molle, »ist aber natürlich vollkommen übertrieben, auch wenn es bestimmt auf viele Musiker zutrifft.« Die Schlussaussage des Liedes ist allerdings keinesfalls übertrieben, sondern absolut ernst gemeint: »Ihr seid meine Heimat, bei Euch fühle ich mich wohl und wir sind alle wie eine große Familie (fascht wie â Härtle Landeier).« Ist »Landei« deshalb der Titelsong des Albums geworden? Tatsächlich ist der Grund ein wenig profaner: »Es war einfach der einzige Titel, zu dem ich eine Bildidee hatte. Ist doch gut geworden, oder?«
Annâweech-Fans müssen gefasst sein, denn im Booklet wird »Landei« als die vermutlich letzte CD der Band beschrieben – allerdings eher, »weil der Silberling mittlerweie fast ausgedient hat«. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass es weitergeht, dann eben digital.
Erhältlich ist das neue Annâweech-Album bei Tabakwaren Brückbauer in Künzelsau, bei der Buchhandlung Rau in Öhringen, bei Foto Porst in Schwäbisch Hall und in allen Bageno-Filialen. Natürlich kann es auch auf der Website der Band direkt bestellt werden.
Mehr Infos unter www.annaweech.de