Foto: Benedikt Schnermann
Revolverheld
Willkommen im »Zimmer mit Blick«! Das fünfte Studioalbum der Pop-Rock-Heroen Revolverheld strotzt nur so vor frischen Perspektiven, unerwarteten Grooves und modernen Sounds. Noch immer stehen dabei authentische Geschichten mitten aus dem Leben im Zentrum ihrer Songs, aber immer öfter blitzt auch eine gesellschaftskritische Seite durch: »Es ist nicht leicht, seinen Platz in dieser Welt zu finden«, erklärt Sänger Johannes Strate. »Das geht uns natürlich auch so. Man muss sich daran gewöhnen, mit Unsicherheit zu leben – das spiegelt sich auch in den Texten und der Musik wider.«
»Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger die Welt erklären. Aber als Künstler ist es manchmal wichtig, die richtigen Fragen zu stellen – auch wenn wir selbst noch unsicher sind und keine Antwort haben«, blickt Revolverheld-Sänger Johannes Strate mit etwas Abstand auf den jüngsten Release seiner Band aus dem vergangenen Jahr zurück. Dabei war zunächst alles anders geplant: angekündigt war, nach dem für die Band aufregenden Erlebnis »MTV unplugged«, mindestens ein Jahr Auszeit. »Nach einem Monat ausspannen hatte ich aber schon wieder große Lust, Musik zu machen«, resümiert Johannes Strate. »Wir hatten fünf Jahre nicht gemeinsam an neuen Songs gearbeitet, aber unfassbar viel zusammen erlebt. Es war wirklich an der Zeit, wieder kreativ zu werden und all das rauszulassen«. Und so spielten sich Johannes Strate und Gitarrist Kristoffer Hünecke, die beiden Songwriter der Band, Anfang des Jahres die ersten neuen Lieder gegenseitig vor und stellten fest: Da entwickelt sich etwas ganz Neues, Ungewohntes und vom MTV Unplugged ziemlich weit Entferntes.
Die Akustikgitarren und Mandolinen waren schon in den ersten Demos neuen Sounds gewichen, und so entwickelte sich nach und nach die Idee, eine etwas anders klingende, moderne Platte zu schreiben. Zunächst reisten Johannes und Kris an Orte wie Amsterdam oder St.Peter-Ording, ließen sich inspirieren, feilten an Geschichten, Melodien und Ideen. Vieles wurde verworfen, anderes gemeinsam soweit geformt, bis ein stabiles Songfundament gegossen war. Mit all diesen Ideen fuhren die Revolverhelden in voller Mannschaftsstärke mit ihrem langjährigen Freund und Produzenten Philipp Steinke auf die wunderschöne Insel Föhr und entwickelten dort den neuen Revolverheld Sound für das Album »Zimmer mit Blick«. »Wir wollten an den Punkten ansetzen, an denen wir früher dachten: ‚Das sind nicht mehr wir, das geht zu weit raus’. Wir wollten sehen, was passiert, wenn man sich selbst überlistet und allen Ideen folgt, ohne nachzudenken – so irre sie einem auch vorkommen mögen«, schildert die Band ihre Arbeitsweise.
Unglaubliche dreizehn Jahre ist es mittlerweile schon wieder her, dass Revolverheld ihr Debütalbum veröffentlichten – der Beginn einer Bandkarriere, wie man sie besonders in Deutschland nicht mehr oft findet. Seitdem wurden vier Studioalben veröffentlicht, alle gingen in die Top Ten. Insgesamt hatten sie beeindruckende fünfzehn Singles in den Charts – davon enterten allein drei aus ihrem letzten Studio-Album »Immer in Bewegung« direkt die Top Ten. Den bisher aufregendsten Moment markierte aber wohl das Album »MTV Unplugged in drei Akten«, über das die beteiligten Kreativen, Gastmusiker und Fans noch monatelang sprachen und mit dessen gleichnamiger Veröffentlichung Johannes Strate, Kristoffer Hünecke, Niels Kristian Hansen und Jakob Sinn ihre bisher höchste Platzierung in den Albumcharts hinlegten. Die anschließende Tour durch die größten Arenen des Landes riss über 230.000 begeisterte Zuschauer mit. Im März melden sich Revolverheld endlich auch wieder auf den größten Bühnen des Landes zurück und präsentieren »Zimmer mit Blick« live.