Vom 2. bis 5. November kommen beim 31. Aalener Jazzfest wieder prominente Musik-Größen in die Stadt und begeistern das Publikum mit Swing und Blues, aber auch mit Rock, Pop und R‘n‘B. Das Aalener Jazzfest gehört zu den größten und bekanntesten Events dieser Art in Deutschland.
Vor etwas über dreißig Jahren, im Sommer 1989, wurde die Kulturinitiative kunterbunt e.V. gegründet. Sieben Studenten machten sich zur Aufgabe, das Kulturangebot in der Region zu erweitern, mehr Jazzmusik auf den Bühnen der Ostalb zu bieten und ein kunterbuntes Angebot unter die Leute zu bringen. Was mit einzelnen Konzerten begann, entwickelte sich schnell zu einem Club, welcher sich auf Jazzkonzerte spezialisierte, bis dann vor 30 Jahren das erste Aalener Jazzfest veranstaltet wurde.
Seither hat der Verein um den künstlerischen Leiter Ingo Hug viele Jazzgrößen nach Aalen gebracht. Unter anderem Miles Davis, Ray Charles, B B King oder Fats Domino. Und das Aalener Jazzfest hat es geschafft, die Top 10 der deutschen Jazzfestivals zu erreichen. Auch Stars der Popmusik – genannt seien Clueso, Jan Delay, Max Giesinger, ZAZ, Marianne Faithful, Sinnead o Connor, Gloria Gaynor oder Samy Deluxe – fanden den Weg auf die Bühnen des Aalener Jazzfest. Lokale Nachwuchsbands bekamen und bekommen die Chance, sich auf dem Festival zu beweisen.
Die tatkräftige Unterstützung durch die unzähligen, ehrenamtlichen Helfer, die jedes Jahr elementar dazu beitragen, das Festival durchzuführen, sind wichtiger Bestandteil des Aalener Jazzfests. Die weltweite Wertschätzung und Anerkennung des kulturellen Leuchtturms für die ganze Raumschaft wurde auch durch den zweimaligen Besuch des Gründers und bis zu seinem Tode Impresario des »Montreux Jazzfestivals«, Claude Nobs, bestätigt.
In diesem Jahr sind 14 hochkarätige Bands und Solokünstler*innen zu Gast in Aalen.
Los geht es am 2. November ab 19 Uhr mit Iro Rantala und dem »Jacob Karlzon Trio«. Iro Rantala ist als klassisch ausgebildeter Komponist und Musiker einer der bekanntesten Jazzmusiker Finnlands. Was ihn ausmacht: große pianistische Virtuosität, die leidenschaftliche Art des Interpretierens und eine enorme stilistische Bandbreite zwischen Jazz, Klassik und Pop.
Der schwedische Jazzpianist Jacob Karlzon ist ein stilistisch und musikalisch weit gereister Mann. Das neue Album »Wanderlust« bringt Karlzon nun live zum Klingen – mit seinem famosen Trio, das in allen Konzerthäusern für Furore sorgt.
Am 3. November stehen Marialy Pacheco & Omar Sosa sowie das »Harold Lopez Nussa Trio« auf der Bühne. Marialy Pacheco & Omar Sosa sind zwei Pianist*innen aus Kuba, die ihre Finger über die Tasten flirren lassen und tanzbare Klänge zaubern. Nun treten sie mit dem Album »MANOS« und live auf dem Aalener Jazzfest in einen Dialog ein, der schöner kaum sein könnte
Von der Karibik-Insel stammt auch das »Harold Lopez Nussa Trio«: Der in Havanna lebende Pianist und Komponist Nussa fängt die mitreißenden Empfindungen Kubas mit einer berauschenden Verbindung von Jazz und kubanischer Popmusik ein.
Gleich fünf Akts sind am Freitag, den 4. November zu hören: »Jazzanova« ist ein DJ-Kollektiv, das sich nie auf einen bestimmten Sound festgelegt hat. Das Kollektiv ist in Berliner Clubszene verwurzelt, die sich Mitte der 90er Jahre um Funk, Jazz, Disco, Latin und mehr drehte.
»Thomas D & The KBCS«: Der instrumentale analoge Vibe der KBCS harmoniert perfekt mit Thomas Ds zeitlosen Texten, die heute mehr denn je aktuell sind. Herausgekommen ist eine liebevolle Symbiose mit Tiefgang. Das ist erspürbar in der Verwebung von Rap und Musik zu einem starken Netz aus Leidenschaft.
»Kraak & Smaak«, das Trio aus den Niederlanden, bringt seit Jahren die Bühnen zum Glühen, und das quer durch alle Musikgenres. Und dann fügt Berenice van Leer ihren kraftvollen R&B-Gesang zu deren Songs hinzu. Das Ergebnis: pulsierende Beats, sanfte Rhythmen und atmosphärische Klänge.
Der als Rising Star der europäischen Jazzszene geltende deutsche Keyboarder und Komponist Simon Oslender präsentiert sein zweites Album »Peace Of Mind«. Nun bringt er im Trio mit seinen kongenialen Mitmusikern Claus Fischer (Bass) und Hendrik Smock (Drums) die Musik des neuen Albums auf die Bühne.
Jazz-Sänger Jeff Cascaro hat in den letzten Jahren wie kein Zweiter den Soul Jazz in Deutschland populär gemacht. Nun wendet er sich mit gleicher Leidenschaft dem klassischen Jazz zu, bleibt aber in der Auswahl der Songs und Balladen einer bluesigen Grundfärbung treu. So changiert das neue Bühnenprogramm love & blues in the city zwischen klassischen Jazz Stücken und Rhythm’n Blues/Blues Nummern.
Am Samstag, dem 5. November begeistern weitere vier Interpreten in Aalen: Mastermind Frank Chastenier führt sein Trio mit jener Eleganz, wie sie nur ganz wenige Pianisten für sich beanspruchen können. Das Programm begeistert durch seine energiegeladenen Arrangements, die Publikum und Piano gleichermaßen zum Kochen bringen, und durch die einzigartigen Balladeninterpretationen mit dem legendären Chastenier-Sound.
Wenn Melody Gardot die Bühne betritt, fühlt man sich in einen intimen Nachtclub versetzt. Songs über Liebe und Verlust, Sehnsucht und Leidenschaft - der Stoff, aus dem Jazz und Blues sind - füllen den Raum. Der ruhige und doch ausdrucksstarke Stil dieser Sängerin, Gitarristin und Pianistin aus Philadelphia rührt daher, dass sie den Schmerz eines Unfalls überwunden hat, den sie als Neunzehnjährige hatte. Musik war ihre Therapie.
»Zuco 103« sind eine aktualisierte Version der Tropicalia-Bewegung im Brasilien der späten Sechzigerjahre. Doch während die Protagonisten dieser kulturellen Bewegung hauptsächlich westlichen Pop und Rock als Inspirationsquelle für ihren innovativen brasilianischen Sound nutzten, weist der Kompass von Zuco 103 den Weg zu tieferen klanglichen Abenteuern. Das Ergebnis: ein intensiver Klangsturm, der die Hallen auf der ganzen Welt zum Beben bringt.
Den Abschluss des 31. Aalener Jazzfests macht Ben l‘Oncle Soul. Seit der Veröffentlichung seines ersten Albums hat die goldene Stimme des außergewöhnlichen Sängers in Hunderten von Konzertsälen in Frankreich und der ganzen Welt die Geister beflügelt. Bens Musikstil pendelt zwischen R‘n‘B und Hip-Hop, mit einer Jazz-Tendenz, einem Pop-Gehorsam, mit Anklängen an Soul hier und Reggae dort. Riccardo Terrasi
31. Aalener Jazzfest, Mi 2. bis Sa 5. November, Stadthalle Aalen
Infos und Tickets unter