Der Sommerurlaub naht mit großen Schritten. In Baden-Württemberg sind Eltern schulpflichtiger Kinder ab 28. Juli in der Lage, diesen anzutreten, in anderen Bundesländern eher, in wieder anderen später. Aber egal, ob man in Niedersachsen wohnt, in Nordrhein-Westfalen oder in Schleswig-Holstein: Die große Frage ist die, wo man im Urlaub hinfährt.
Wo man herkommt und wo man hinfährt
Glücklich sind jene, die in einer grundsätzlich schönen Gegend wohnen. Da ist es egal, ob es sich um eine Kaiserstadt handelt oder einen Ort an der Küste, denn die Überlegung, wohin man fährt, ist eigentlich recht leicht. Diese lässt sich bildungsbürgerlich mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe beantworten: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh', das Gute liegt so nah'.“ oder an der Küste. Da ist die Überlegung eigentlich recht einfach. Man muss nicht in den Urlaub fahren. Küstenbewohner haben das Meer und die Dünen direkt vor der Haustür, Personen aus Neuenstadt müssen gar nicht weit laufen, um im Zuge der Freilichtspiele das berühmte Willi-Winzig-Stück „Das hat man nun davon“ zu sehen.
Gut, wir wollen festhalten: Nicht jeder, der aus einer Gegend kommt, möchte auch noch die Freizeit dort verbringen. Personen, die an Ost- und Nordsee wohnen, könnten beispielsweise das Mittelmeer anziehend finden, oder sich in die Wälder schlagen. Oder sie besuchen das Ruhrgebiet, erforschen die unterschiedlichen Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, respektive erkunden die großen Städte wie Bochum, Dortmund und Duisburg.
Der erholungssuchende Nichtostseebewohner bucht währenddessen seinen Ostseeurlaub auf Holidu.de oder anderen Seiten.
Urlaubstipps
Wenn man sich sehr sportlich fühlt, würde sich die Reise auf dem Ostseeküsten-Radweg anbieten. Dieser ist 1.133 Kilometer lang, erstreckt sich zwischen der deutsch-dänischen Grenze, der Ortschaft Harrislee, und der deutsch-polnischen Grenze in Usedom. Schleswig-Holsteins Anteil am Radweg beträgt 438 Kilometer, während Mecklenburg-Vorpommern 695 Kilometer dieser Strecke für sich verbuchen kann. Interessierte sollten die entsprechenden Markierungen suchen. Hierbei handelt es sich um ein blaues Quadrat, das mit der Aufschrift „Ostsee Küsten-Radweg“ beschriftet ist.
Für Freunde der Archäologie bietet sich das an der Schlei gelegene „Wikingermuseum Haithabu“. Sieben Wikingerhäuser und die vierzig Meter lange Landbrücke wurden in mühevoller Arbeit rekonstruiert, sodass man eine Ahnung vom Leben hier erhaschen kann, wie es sich vor knapp 1000 Jahren abgespielt haben könnte. Immerhin waren die Wikinger nicht nur raue, nordmännische Krieger, sondern auch Personen, die eine Handelsmacht darstellten, die sich über das Baltikum, Skandinavien, den Nordseeraum und sogar Westeuropa erstreckte.
Damit waren sie eine Art Hanse, bevor diese überhaupt ein Begriff war. Und wo wir gerade von der Hanse sprechen: Dieser Handelsbund ist immer noch sprachlich in Deutschland vertreten – in den sogenannten „Hansestädten“. Diese sind unter anderem, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifswald und Lübeck. Da ist es nur passend, dass sich in der letztgenannten Stadt nicht nur das Marzipanmuseum befindet, das im Café Niederegger seinen Sitz hat, sondern auch das Europäische Hansemuseum.
Auch der Molli ist von historischer Bedeutung. Und ja, es heißt „Der Molli“ Dies ist die Mecklenburgische Bäderbahn, welche Touristen für folgende Preise zwischen dem Bahnhof von Bad Doberan und der Station „Kühlungsborn West“ transportiert.
- 7 Euro (Einzelfahrkarte für zwei Zonen)
- 10,50 Euro (Einzelfahrkarte für drei Zonen)
- 11 Euro (Hin- und Rückfahrt für zwei Zonen)
- 16,50 (Hin- und Rückfahrt für drei Zonen)
Technisch-versierte Menschen seien an dieser Stelle darüber informiert, dass die Spurweite der Bahn 900 mm beträgt.
Für Interessierte mariner Abenteuer empfiehlt sich ein Besuch im Schifffahrtsmuseum, das in Rostock liegt. Die „Dresden“, im Jahr 1958 in Dienst gestellt, erlebte nach ihrer Außerdienststellung im Jahr 1969 eine Reinkarnation als Teil des Museums. Hier können Besucher über 12.000 Ausstellungsstücke betrachten und in originalgetreuen Schiffsräumen erleben, wie das Leben als Matrose damals so gewesen sein muss. Zu jenen Räumen zählen die Brücke und der Maschinenraum, aber auch die Krankenstation, sowie viele weitere mehr.
Die Decks drei und vier beherbergen Dauerausstellungen und außerdem gibt es noch eine Freilichtausstellung, die sich der Thematik der schwimmenden Objekte und Seezeichen widmet.
Fazit
Natürlich gibt es noch die Störtebeker-Festspiele, die auf Rügen im Nationalpark Jasmund abgehalten werden. Man kann Kraniche bestaunen und noch andere Aktivitäten betreiben. Aber es ist auch möglich, einfach nur am Strand sitzen und die Seebrücke Ahlbeck bestaunen.