»Stracxs«
Die Hip-Hop-Tanzgruppe »Stracxs« aus Mosbach lassen die Bühnen in der Region beben. Unter der Leitung von Tanzlehrer Kevin Sauer (31) von der ADTV-Tanzschule Tängo! haben sie letztes Jahr den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in Glasgow belegt.
MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski hat exklusive Einblicke in die neue Choreographie für die süddeutschen Meisterschaften im März bekommen und erfahren, was Haarspray mit Hip Hop zu tun hat.
Hip-Hop ist nicht mehr nur ein Streetdance aus Amerika, die Mosbacher tanzen sehr erfolgreich auf internationalen Bühnen. Das nächste Ziel von »Stracxs« sind die süddeutschen Meisterschaften im März. Für diese proben die 15-22-Jährigen unter Trainer Kevin Sauer aktuell. »So ein Training für einen internationalen Wettbewerb dauert bis zu einem dreiviertel Jahr. Und das für einen zweieinhalb Minuten Auftritt,« erklärt Trainer Kevin.
Die muss am Tag X sitzen, denn es gibt einige Kriterien, welche die Jury bewertet. Darunter ist Synchronität, Ausstrahlung, Power und verschiedene Styles. Da zählen Details, aber auch Kreativität ist wichtig. Das versucht auch Trainer Kevin Sauer gemeinsam mit »Stracxs« umzusezten: »Wir wollen keine Standards. Es muss immer was Besonderes sein, was die anderen Gruppen nicht machen. Das spiegelt sich in unserer Choreographie, der Musik und auch in den Outfits wider.« Die große Konkurrenz kommt aus Japan, Frankreich und Russland. Trotzdem gab es bei der letzten WM in Glasgow einen Treppchenplatz für die Mosbacher: »Wir haben lange drauf hingearbeitet, vor allem nach unserem Vizeeuropameistertitel 2017, das war der Ansporn für Glasgow. Trotzdem war es ein echter Überraschungserfolg. Wir waren alle überglücklich über den dritten Platz«, freut sich der Trainer.
Er ist eigentlich gelernter Informatikkaufmann und hat vor einigen Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt lehrt er Hip-Hop Breakdance und Zumba. Er ist der Kopf hinter »Stracxs«, sucht die Musik aus und ist für die Choreographie verantwortlich. Aber was war zuerst da? Musik oder die Choreo? »Das ist unterschiedlich. Meistens habe ich einen fertigen Track, auf den bastel ich die Choreographie. Aber es kann auch anderes rum sein«, verrät Kevin.
»Uns ist mal eine Bühne Auseinandergebrochen«
Unter den Mosbacher Hip-Hoppern ist auch Jule Nörling. Sie kam vom Ballett zum Hip-Hop. »Woher dieser krasse Wandel?« frage ich die Schülerin. »Beim Hip-Hop kann ich mich einfach gut auspowern, der Stress, den man unter der Woche hat, fällt dann einfach ab,« meint Jule. Vor den regelmäßigen Showauftritten hat die 15-Jährige kaum Lampenfieber: »Man gewöhnt sich schnell dran vor Publikum zu tanzen. Ein bisschen Aufregung gehört natürlich immer dazu, um die Power und Spannung aufzubauen, die man für Hip-Hop braucht.« Bei den schnellen Bewegungen kann auch einiges schief gehen.
Das größte Problem: Wenn der Boden glatt ist, dann besteht die Gefahr, dass man wegrutscht. Für die Sprünge, Steps und anderen Moves braucht man guten Grip. Dagegen gibt es einige Mittelchen. Trainer Kevin verwendet einfaches Wachs. Die Tänzer reiben ihre Schuhe mit der Wachsschicht ein und bekommen so einen besseren Halt. Jule hat noch einen anderen Geheimtipp: Haarspray. »Das sprühen wir vor einem Auftritt auf unsere Schuhe. Es funktioniert echt gut.« Ein Problem der ganz anderen Art ist »Stracxs« bei einem Auftritt in einem Festzelt passiert: »Uns ist mal eine Bühne auseinandergebrochen. Diese war lose aufgebaut und wir tanzen schon sehr fix. Beim Springen hat dann alles gewackelt, aber wir haben einfach weiter gemacht«, meint Jule.