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Grant Enders
Zugepackt: Grant Enders und seine Lions haben sich zum vierten Mal in Serie den German Bowl gesichert.
Football ist in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Das belegte zuletzt die Rekordkulisse von 13.000 Zuschauern beim Finale des German Bowl in Berlin im Oktober. Auf dem Rasen setzten sich die Braunschweiger „New Yorker“ Lions mit 31:20 gegen die Schwäbisch Hall Unicorns durch.
Die Schwaben sind schon zum dritten Mal hintereinander an den Niedersachsen gescheitert – nun gibt es bei den Einhörnern einen Neustart mit neuem Trainerteam.
Die Schwäbisch Hall Unicorns sind eines der absoluten Top-Teams im deutschen Spitzen-Football. In den letzten sechs Auflagen des German Bowl, der deutschen Version des Super Bowl, dem Finale um die Deutsche Meisterschaft, war man fünf Mal dabei. Nur 2013 mussten die Einhörner zuschauen, als das Final Duell Braunschweig Lions gegen Dresden Monarchs hieß. Kein Team war in letzter Zeit so oft am größten Spiel im Deutschen Football beteiligt wie die Unicorns. 2011 und 2012 holte sich das baden-württembergische Team auch den Titel, jeweils gegen die Kiel Baltic Hurricanes.
Doch zuletzt war das Final-Glück nicht auf der Seite der Schwaben. Dreimal in Folge verlor man, dreimal gegen den Rekordmeister, die Braunschweiger „New Yorker“ Lions, die damit insgesamt schon vier Titel hintereinander geholt haben. Ein echtes Löwen-Trauma also, das die Einhörner in den letzten Jahren erlitten haben. Vor allem bei der letzten Schlappe im Oktober war die Niederlage für Schwäbisch Hall bitter – es war die erste in der gesamten Saison.
Auch im dritten Anlauf kein Einhorn-Glück – Braunschweig behält die Oberhand
Dabei war man zuversichtlich nach Berlin gefahren, wo mit 13.000 Zuschauern eine Rekordkulisse wartete. Schließlich hatte man die ganze Saison der German Football League (GFL) ohne Niederlage überstanden und hegte berechtigte Hoffnungen, die Braunschweiger Löwen im dritten Anlauf besiegen zu können. Schließlich sind alle guten Dinge doch drei, oder?
Doch einige angeschlagene und kränkelnde Leistungsträger wie Patrick Dnoahue, Cody Pastorino oder Anthony Bilal hatten Unicorns-Chefcoach Siegfried Gehrke schon vor dem Kick-Off die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Trotzdem konnten die Schwaben gut mithalten, zur Halbzeit stand es 14:14. Doch im dritten Viertel legte der Favorit aus Niedersachsen einen kleinen Zwischenspurt ein, durch einen Touchdown und ein Fieldgoal zogen die Lions auf zehn Punkte Vorsprung davon. Schwäbisch Hall kam im letzten Viertel durch zwei Fieldgoals wieder in Schlagdistanz, doch Braunschweig brachte das Spiel mit einem weiteren Touchdown nach Hause – 31:20, drei Minuten vor Schluss, da war die Partie entschieden.
Auch wenn die erneute Niederlage weh tat, schämen brauchen die Einhörner sich bestimmt nicht. Immerhin ist Braunschweig deutscher Rekordmeister, holte den Titel schon elf Mal nach Niedersachsen, zuletzt vier Mal in Folge. Das sind Dimensionen, von denen man in Schwäbisch Hall nur träumen kann. „Die Lions sind im deutschen Football das Maß aller Dinge. Es wird auch in den nächsten Jahren schwer, sie zu schlagen“, weiß Sportexperte Heinz Patzelt von sportwettentest.de.