Foto: Daniel Löb
MHP RIESEN unterliegen im 1. Viertelfinale mit 79:87
Eine 79:87-Niederlage im ersten Viertelfinalspiel der Beko BBL-Playoffs 2015 mussten die MHP RIESEN Ludwigsburg am Samstagnachmittag bei den Brose Baskets hinnehmen. In der mit 6.800 Zuschauern gefüllten Bamberger Brose Arena spielte Ludwigsburg dreißig starke Minuten. Eine offensive Schwächephase im dritten Durchgang ließ einen Auswärtscoup jedoch nicht zu. Bamberg spielte konstanter und sicherte sich eine 1:0-Führung in der „best of five“-Serie.
Spiel 2 wird am kommenden Dienstag in der Ludwigsburger MHPArena ausgetragen (20 Uhr). Topscorer in Spiel 1 war DJ Kennedy mit 18 Zählern. Bärenstark agierte auch Center Jon Brockman, der mit 13 Punkten und 14 Rebounds ein „Double Double“ auflegte. Bei den Brose Baskets war Spielmacher Dawan Robinson mit 18 Punkten der erfolgreichste Werfer. Robinsons Dreipunktewürfe setzen den Ludwigsburgern dabei ordentlich zu. Im einem über weite Strecken ausgeglichenen Match gaben Robinsons Distanzwürfe und ein offensiv schwächeres drittes Viertel Ludwigsburgs (nur 10 Punkte) letztlich den Ausschlag.
Zum Spielverlauf:
Nach einer etwas nervösen Anfangsminute nahm das erste Viertelfinale rasant an Fahrt auf. Das erste Viertel sollte zu einem echten „Punktespektakel“ mit insgesamt 53 Punkten werden. Den Auftakt machte Bambergs Karsten Tadda per Dreipunktewurf, welcher aber umgehend von Kerron Johnson gekontert wurde (3:3). Ludwigsburg fand sehr gut ins Spiel und eroberte früh eine 15:8 Führung. Bamberg zeigte mit geduldigem Passspiel aber, warum sie Platz 1 nach der Hauptrunde eingenommen hatten. Durch Dreipunktewürfe holte sich das Heimteam die Führung zurück (5/7 im ersten Durchgang). Ludwigsburg blieb aber dran und lag mit 26:27 nach zehn Minuten fast gleichauf.
Auch im zweiten Viertel blieben die MHP RIESEN auf Augenhöhe mit dem „Hauptrundenprimus“ Bamberg. Die daheim ungeschlagenen Franken führten zwar stets hauchdünn, doch Ludwigsburg nutze eine gute Trefferquote aus dem Feld um jederzeit in Schlagdistanz zu bleiben. Zur Halbzeitpause war beim Stand von 44:46 noch alles für die Barockstädter drin. Kerron Johnson war bis hierhin mit zwölf Punkten der erfolgreichste Korbjäger des Matches.
Mit Wiederbeginn der Partie nutzte Bamberg seine tiefe und ausgeglichene Rotation, um etwas davonzuziehen. Ein Dreipunktewurf von Dawan Robinson brachte die Franken mit neun Zählern in Führung (46:55). Bei den MHP RIESEN hakte die Offensive und so nahm Trainer John Patrick eine frühe Auszeit im dritten Viertel. Doch auch in der Folge taten sich die MHP RIESEN schwer sich im Angriff gut in Szene zu setzen. Nur zehn Punkte waren die Folge. Bamberg spielte konstanter und führte so nach dreißig Spielminuten mit 14 Zählern Differenz.
Mit 54:68 hatten die MHP RIESEN zu Beginn des vierten Viertels eine schwierige Ausgangslage zu meistern. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Mannen in den schwarz-gelben Trikots reichte es dabei fast noch zu einem Comeback. DJ Kennedy und Jon Brockman brachten ihr Team zunächst auf neun Punkte ran (70:79), ehe wenig später Kerron Johnson fünf Punkte in Folge markierte und seiner Mannschaft beim Stand von 75:83 neue Hoffnung gab. Bamberg spielte das Match jedoch konzentriert zu Ende und gab den Sieg nicht mehr aus der Hand. Ludwigsburg musste am Ende eine 79:87-Niederlage im ersten Playoff-Viertelfinale einstecken.
Am Dienstag wollen die MHP RIESEN dann vor heimischer Kulisse den Ausgleich in der Viertelfinalserie erzielen.
Punkte MHP RIESEN Ludwigsburg: Kennedy 18, Johnson 17, Huff 14, Brockman 13, Stockton 9, Waleskowski 6, Flomo 2, Little, Koch, Warech (n.e.), McNaughton (n.e.)
Punkte Brose Baskets: Robinson 18, Mbakwe 15, Thompson 12, Wanamaker 12, Miller 10, Strelnieks 8, Harris 6, Tadda 3, Theis 3, Bagaric
Die Stimmen zum Spiel:
John Patrick (Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg): “Glückwunsch an Bamberg. Sie waren über 40 Minuten die besse Mannschaft. In den ersten beiden Vierteln und im letzten konnten wir gut mithalten. Im dritten Abschnitt haben wir zu egoistisch gespielt. Die Assists und Ballverluste zeigen, dass Bamberg als Mannschaft besser war. Immer wenn wir den Ball nicht bewegt haben, sind wir in Probleme gekommen. Die Offensivrebounds von Harris und Theis haben uns weh getan und wir hatten Problem Robinson zu stoppen. Er hat heute gut von de Dreierlinie getroffen, auch gegen das Pick and Roll mit Wanamaker hatten wir nicht immer eine Antwort. Wir werden unsere Chance jetzt am Dienstag im Heimspiel suchen.”
Andrea Trinchieri (Headcoach Brose Baskets): “Das sind die Playoffs! Jeder Ball muss hart erkämpft werden. Wir müssen das 1:0 schnell vergessen, regenerieren und bereit für die nächste Schlacht sein. In der zweiten Halbzeit waren wir cleverer, haben physisch dagegen gehalten und gut gereboundet. Wir müssen für ein neues Spiel bereit sein. Wir führen, aber wir spielen jedes Spiel als wäre es ein Do-or-Die. Nicht gut war, dass wir im letzten Viertel die Kontrolle verloren haben. Das war nicht das erste Mal und wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein. Wir müssen damit zurecht kommen. In Ludwigsburg wird es sehr hart, eine Partie mit viel Pressing und viel Transition.”