Harry Mergel (Oberbürgermeister Heilbronn)
Wie blicken Sie auf das Jahr 2023 zurück?
Mit Dankbarkeit und Freude schaue ich auf ein Jahr zurück, in dem wir wieder täglich daran gearbeitet haben, unsere Stadt noch lebenswerter und auch schöner zu machen. Gemeinsam mit dem Gemeinderat haben wir weitere Meilensteine gesetzt – auch wenn wir immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden.
Was hat die Bürgerinnen und Bürger der Stadt in diesem Jahr besonders beschäftigt?
Die Kriege und ihre Auswirkungen auf unseren Alltag und unser Leben treiben die Menschen um und zeigen uns allen einmal mehr, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Mich persönlich beschäftigt besonders der Konflikt in Gaza, der sich vielerorts auf das Zusammenleben auswirkt. Unser Ziel muss es bleiben, dass die Menschen verschiedener Religionen und Nationalitäten auch in Heilbronn weiterhin friedlich miteinander leben.
Was waren die größten Herausforderungen?
Dazu zählt sicherlich die Unterbringung der Flüchtlinge, die wir bisher gut organisieren konnten, die uns mittlerweile aber auch an unsere Grenzen bringt.
Inwieweit konnten Sie Ihre Vorhaben in diesem Jahr durchsetzen?
Wir treiben mit vielen engagierten Mitarbeitenden in der Stadtverwaltung die Stadtentwicklung weiter voran. Vom Einsatz für die Innenstadt bis zur Ausstattung von Schülern und Lehrkräften an städtischen Schulen mit Laptops im Rahmen der Digitalen Bildungsoffensive haben wir viel erreicht und auf den Weg gebracht.
Immer mehr Städte kämpfen mit dem „Aussterben“ ihrer Innenstadt – wie beurteilen Sie die Lage hier?
Der Wandel, den wir in unserer Innenstadt erleben, vollzieht sich in andere Großstädte in gleicher Weise. Bei allen Veränderungen dürfen wir die vorhandenen positiven Entwicklungen nicht übersehen. Wir sollten uns mehr auf unsere Stärken besinnen als durch den Blick nur auf Schwächen mutlos zu werden.
In Heilbronn ist das Thema „Künstliche Intelligenz“ auf dem Vormarsch – welche Fortschritte gibt es in diesem Bereich?
Am Aufbau des Ökosystems Ipai, dem Innovationspark Künstliche Intelligenz, im Hintergrund intensiv gearbeitet. Parallel dazu beobachte ich ein wachsendes Interesse in der Bevölkerung am Thema KI. Das zeigt sich zum Beispiel an der großen Teilnehmerzahl bei unseren KI-Gesprächen, die wir zusammen mit der Volkshochschule anbieten.
Welche Themen bzw. Ziele sehen Sie für die Stadt im kommenden Jahr?
Unsere Top-Themen sind Klimaschutz, Mobilitätswende, Digitalisierung, Wohnen und der gesellschaftliche Zusammenhalt. Wenn wir mit Optimismus, Tatkraft und Innovationskraft ins neue Jahr gehen, dann werden wir diese großen Herausforderungen gut bewältigen können.
Steffen Hertwig (OB Neckarsulm)
Wie würden Sie das Jahr 2023 in Neckarsulm zusammenfassen?
Wer hätte gedacht, dass es nach dem Krisenjahr 2022 noch schlimmer kommt. Der abscheuliche Terrorangriff der radikal-islamistischen Hamas auf Israel macht immer noch fassungslos. Damit haben wir eine neue Dimension des Schreckens erreicht. Leider hat dieser Terrorakt auch gezeigt, wie weit verbreitet der Antisemitismus in Deutschland immer noch ist. Wir müssen uns mehr denn je für Versöhnung, Verständigung und Frieden einsetzen.
Die allgemeine Unsicherheit in der Welt sorgt auch dafür, dass immer mehr Geflüchtete bei uns ankommen. Als größte Kommune im Landkreis stehen wir in der Pflicht, denjenigen Menschen eine sichere Unterkunft und menschenwürdige Bleibe zu gewähren, die uns zugewiesen werden. Je länger die Krisen und Kriege in der Welt andauern, um so herausfordernder wird diese Aufgabe für uns als Kommune.
Auf der anderen Seite gab es in diesem Jahr auch erfreuliche Höhepunkte. Ich denke da zum Beispiel an die erste Neckarsulmer Klimawoche, das tolle Jubiläum „150 Jahre NSU“, das wir gemeinsam mit der AUDI AG gefeiert haben, und den gelungenen Tag der offenen Tür im Rathaus.
Wie beurteilen Sie die Diskussion bzw. die derzeitige Situation rund um das AQUAtoll?
Der Abschied vom AQUAtoll Erlebnisbad ist sowohl dem Gemeinderat als auch mir persönlich schwergefallen. Aber mit dem Sportbad, dem sanierten Ernst-Freyer-Bad, dem Lehrschwimmbecken in Amorbach und einem perspektivisch zusätzlichen Lehrschwimmbecken in Obereisesheim hat die Stadt immer noch ein durchaus attraktives Angebot für Schwimmerinnen und Schwimmer. Die Sanierung des Ernst-Freyer-Bades wird weiter vorangetrieben. Außerdem soll der Außenbereich des Sportbades attraktiver gestaltet werden und mehr Freibadatmosphäre erhalten. Auch das ist ein Vorschlag aus der Ideenwerkstatt, der weiterverfolgt wird.
Womit wurde am meisten gekämpft?
Zu den größten Herausforderungen zählt weiterhin der Fachkräftemangel im Kitabereich. Die Personalsituation in den städtischen Kitas ist nach wie vor sehr angespannt. Aber wir gehen neue Wege. Unsere Rekrutierungskampagne in Zusammenarbeit mit dem Kolping Bildungswerk in Spanien verläuft sehr erfolgreich. Es ist uns gelungen, mehr als 15 qualifizierte Fachkräfte aus Spanien für den Kitaeinsatz in Neckarsulm zu rekrutieren. Die ersten fünf Nachwuchskräfte aus Spanien haben bereits ihre Arbeit in den städtischen Kitas aufgenommen.
Welche Fortschritte hat es in der Stadt gegeben?
Bei den wichtigen Zukunftsthemen haben wir Fortschritte erzielt, zum Beispiel im Bereich Mobilität. Das klassifizierte Radverkehrsnetz wird schrittweise weiter ausgebaut. Unlängst hat der Gemeinderat den Bau der Radroute Z1 – Binswanger Straße beschlossen. Diese Route dient als Zubringertrasse zum geplanten Landes-Radschnellweg RS 3 auf der Westseite des Neckars. Die Erschließungsstraße hinter dem SE-Zentrum wurde als zweite Fahrradstraße im Stadtgebiet ausgewiesen.
Mit der Neuvergabe des Neckarsulmer Stadtbusverkehrs verbessern wir das Angebot im ÖPNV. Der Stadtbus startet zum 1. Januar 2024 mit einer neuen Linie, verlängerten Verkehrszeiten, zusätzlichen Haltestellen und neuen Fahrzeugen.
Persönlich freue ich mich, dass die Stadt weiterhin den Titel „Fairtrade-Town“ tragen darf.
Was steht für Neckarsulm im kommenden Jahr an?
Die zentralen kommunalen Handlungsfelder werden uns weiter beschäftigen: Klimaschutz, Mobilität, Bildung und Betreuung, Digitalisierung. Im kommenden Jahr beginnen wir zudem mit der Teilsanierung der Ballei. Und im Juli 2024 feiern wir einen Meilenstein in der Geschichte des Schulstandortes Neckarsulm: Die Franz-Binder-Verbundschule wird mit einem Tag der offenen Tür offiziell eingeweiht.
Jörg Albrecht (Oberbürgermeister Sinsheim)
Wie betrachten Sie das Jahr 2023 im Rückblick?
Insgesamt durchaus positiv. Trotz der schwierigen politischen Weltlage ist es uns gelungen, Sinsheim weiter positiv zu gestalten. Das reicht von Baugebietserschließungen über Gewerbeansiedlungen bis zu Kinderartenneubauten.
Was hat die Sinsheimer Bürger besonders beschäftigt?
Ich denke, die weltpolitische Lage und damit verbundene Ängste und Unsicherheiten sind an niemandem spurlos vorübergegangen. Dennoch gab es Erfolge zu verzeichnen und Anlässe, um gemeinsam zu feiern wie beispielweise unser 50-jähriges Kreisstadtjubiläum.
Was stand dabei für Sie persönlich besonders im Vordergrund?
Obwohl die allgemeine welt- und europapolitische Lage auch mir Kummer bereitet, habe ich mir meinen Optimismus bewahrt. Im Vordergrund standen stets, im vergangenen Jahr und den ihm vorausgegangenen wie auch in allen folgenden, der Gemeinsinn und der Blick für die Mitmenschen.
Was sehen Sie als Probleme an?
Auch im vergangenen Jahr hat sich leider in mancher Diskussion gezeigt, dass sachliche Argumentation aufgrund laut geäußerter und leider immer wieder auch inhaltlich und sachlich falscher Einzelmeinungen das Nachsehen hat. Der Ton ist deutlich schärfer geworden. Die Gräben zwischen Anhängern konträrer Auffassungen haben sich vertieft. Das gesellschaftliche Gesamtwohl und den wertschätzenden Umgang auch in der Auseinandersetzung dabei nicht aus den Augen zu verlieren ist sicher das Gebot der Stunde.
Hat das Aussterben der Innenstädte auch eine Auswirkung auf Sinsheim?
Selbstverständlich ist die Innenstadt ein wichtiges und vieldiskutiertes Thema auch innerhalb der Stadtverwaltung. Wir steuern im Rahmen unserer Möglichkeiten, sind derzeit auch ganz aktiv in einem Prozess gemeinsam mit der IHK, welcher die Frequenz in der Innenstadt erhöhen und die Attraktivität steigern soll. Ganz klar sehen wir aber auch die Innenstadtakteure – Vermieter, Ladeninhaber und -betreiber – selbst in der Pflicht, ein einladendes und attraktives Innenstadterlebnis zu bieten. Mit Sorge beobachte ich, wie viele andere, die Abwanderung der Kunden ins Internet. Sinsheim hat nach wie vor einen hervorragenden Ladenbesatz und eine gute Gastronomie.
Was steht 2024 an?
Das Arbeitsprogramm ist durch den Gemeinderat und den Haushaltsplan vorgegeben. Insbesondere beschäftigt uns in der nahen Zukunft natürlich der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze.Wir erweitern bestehende Kindertageseinrichtungen und bauen neue. Auch die Fachkräftegewinnung im Bereich der Kinderbetreuung wird von zentraler Bedeutung sein, damit Sinsheim attraktiver Lebensmittelpunkt für Familien und Fachkräfte aus allen Berufszweigen bleibt. Auch im Bereich Klimaschutz treiben wir die geplanten Aktivitäten mit dem gewohnten und gebotenen Einsatz voran.
Julian Stipp (Oberbürgermeister Mosbach)
Wie blicken Sie auf das vergangene Jahr zurück?
Ich blicke auf 2023 zugleich mit großer Zufriedenheit, weil wir viele verschiedene Themen und Formate gemeinsam mit der Bürgerschaft aufgegriffen haben, aber auch mit dem Wissen, dass noch vieles auf der Agenda steht, zurück. Auf jeden Fall positiv, wenn ich an mein erstes Jahr als Oberbürgermeister in Mosbach denke. Ich wurde und werde offenen aufgenommen und kann so mit den Bürger*innen in einen guten Dialog kommen. Ich bin angekommen als Mosbachs Oberbürgermeister. Zudem haben wir mit Patrick Rickenbrot einen Bürgermeister gewinnen können, der an entscheidenden Stellen wichtige Impulse setzt.
Welche Themen waren den Mosbacher Bürgern besonders wichtig?
Auf jeden Fall, wie alle Menschen weltweit, die Kriege in der Ukraine, in Israel und Palästina und vor allen Dingen die Frage „Wie können wir helfen?“. Damit zusammenhängend die Energiepreise, steigende Zinsen und die hohe Inflation. Wenn wir Mosbach betrachten, waren dies je nach persönlicher Lebenssituation z.B. der anstehende Neubau des Waldstadtzentrums, das Jugendhaus in der Waldstadt, die 1250-Jahrfeier von Neckarelz, der Stadtpark, die Abenteuergolfanlage, die Baustelle B 27….
Was stand dabei für Sie persönlich besonders im Vordergrund?
Die Mosbacher*innen mitzunehmen auf dem Weg in die Zukunft. Meines Erachtens geht das am besten über Bürgerbeteiligung. Davon haben wir in 2023 einige Formate auf den Weg gebracht und uns sehr über das rege Interesse gefreut. Gemeinsame Spielregel für alle ist es dabei, Mehrheiten und die Meinungen anderer zu akzeptieren.
Welche positiven Entwicklungen gab es in Mosbach?
Glücklich war ich über den Erwerb des Obertorzentrums, um an dieser markanten Stelle in der Innenstadt eine gute städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten. Sehr erfreulich ist der enorme Zuspruch im Bereich unserer Bürgerbeteiligungsformate. Hinter den Kulissen hat uns der Umbau der Verwaltung in Anspruch genommen. Klar ist aber, dass viele Prozesse längerfristig angelegt sind und deshalb nicht innerhalb eines Jahres bewältigt werden können.
Was waren die größten Herausforderungen?
In einer Flächenstadt mit vielen Stadtteilen ist es immer eine besondere Herausforderung, Projekte so zu gestalten, dass sich alle Menschen gleichermaßen mitgenommen fühlen. Es müssen Prioritäten gesetzt werden, da nicht alle Aufgaben unmittelbar und zeitgleich bewältigt werden können. Wie immer ist dann gute Kommunikation gefragt, wenn Maßnahmen nicht oder erst zeitverzögert durchgeführt werden. Selten kann man es hierbei allen recht machen.
Wie sieht die Situation der Innenstadt in Mosbach aus?
Bisang war Mosbach im Vergleich immer gut aufgestellt; unsere nach wie vor überdurchschnittlich hohe Zentralitätskennziffer belegt die herausragende Bedeutung der Stadt als Einzelhandelszentrum und für die Versorgung des Umlandes. Die Krisenjahre und Auswirkungen der Online-Käufe machen aber auch vor Mosbach sichtbar nicht Halt. Zudem ist der Arbeitskräftemangel ein zentrales Problem. Gemeinsam mit dem Einzelhandel, der Gastronomie, IHK und dem Projekt „Innenstadtberater“ sind wir daran, die Innenstadt voranzubringen. Da muss ich aber um Geduld bitten…so etwas geht nicht über Nacht. Sie können aber sicher sein, dass einige interessante Entwicklungen im kommenden Jahr die lokale Wirtschaft wieder bereichern werden. Ganz aktiv werden wir mit der Stelle eines „Innenstadtkümmerers“ die personellen Voraussetzungen schaffen, um noch gezielter auf die anstehenden Herausforderungen reagieren zu können. Mit der Ausweisung von Sanierungsgebieten fördern wir gezielt private Investitionen für eine attraktives Umfeld.
Welche Themen kommen im kommenden Jahr auf die Stadt zu?
Da ist z.B. die Großbaustelle Realschule, die Schulentwicklungsplanung, die räumliche Unterbringung der Verwaltung, die Planungen für ein Feuerwehrhaus in Reichenbuch, den Architekturwettbewerb für das Waldstadtzentrum, erste Schritte zur Neugestaltung des Stadtparkes, weitere Betreuungsangebote für Kinder sowie viele weitere kleinere und größere Maßnahmen. Dabei sind sämtliche Projekte der kommenden Jahre unter dem Aspekt der Klimaneutralität zu beleuchten. Begleiten wird uns nach wie vor das Thema Bürgerbeteiligung und -mitwirkung. Wir starten 2024 mit der Quartiersentwicklung in Nüstenbach und ich möchte heute schon alle dazu aufrufen, sich rege und engagiert einzubringen!
Peter Reichert (Bürgermeister Eberbach)
Wie blicken Sie auf das Jahr 2023 zurück?
Der Blick rückwärts geschieht in diesem Jahr mit gemischten Gefühlen. Es gibt einen persönlichen, privaten Rückblick, der ist voller Dankbarkeit. Es gibt einen beruflichen Rückblick, der blickt auf viele herausfordernde Aufgabenstellungen und Momente zurück, die weitestgehend gut bewältigt werden konnten und deshalb auch dazu führen, dankbar zu sein für ein herausforderndes aber gelungenes Jahr 2023. Der Rückblick auf das Weltgeschehen ist bei mir geprägt von Fassungslosigkeit. Zu was sind Menschen fähig? Der grausame Krieg in der Ukraine tobt immer noch. Terror, Krieg im Nahen Osten, Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Es gibt Hunger und Ungerechtigkeit, Flucht und Elend, es gibt Hass und Diskriminierung. Bei alledem sollte die Hoffnung nicht fehlen, vor allem die Hoffnung auf Frieden in Europa und in der Welt
Was hat die Bürgerinnen und Bürger der Stadt in diesem Jahr besonders beschäftigt?
Ich denke es war die großpolitische Lage, in unserem Land aber auch vor allem die Lage in den Krisengebieten dieser Welt. Krieg, Terror, Klimaextreme, Flucht, Inflation, schwächelnde Wirtschaft u.s.w. Viele Menschen haben sich Fragen gestellt, beispielsweise wie gelingt es in dieser Zeit bei uns den Frieden, den Wohlstand, die Lebensbedingungen, den Arbeitsplatz, zu erhalten? Die Liste der Maßnahmen die seitens der Stadt angegangen und umgesetzt wurden ist lang und würde den Rahmen der Antwortmöglichkeit auf die Frage sprengen. Schauen sie gerne nach dem 7. Januar 2024 auf die Homepage der Stadt, dort wird meine Rede des am 7. Januar 2024 stattfindenden Neujahrsempfanges mit einem ausführlichen Rückblick auf 2023 und einem Ausblick auf 2024 zu lesen sein.
Was stand dabei für Sie persönlich besonders im Vordergrund?
Neben all den Herausforderungen, die hier in unserer Stadt zu bewältigen waren, sind es auch für mich der Krieg in der Ukraine, der Terrorakt mit dem Krieg im Nahen Osten, der Hunger und das Elend in der Welt. Nachdenklich macht es mich, dass es auch bei uns möglich ist, Hass zu verbreiten und verschwunden gedachtes Wortgut und Geschrei wieder zu hören. Betroffen machen mich immer wieder Schicksale, die getragen werden müssen. Bei alledem steht bei mir immer mit im Vordergrund den Optimismus nicht zu verlieren und Zukunft zu denken und zu planen.
Was waren die größten Herausforderungen?
Es gilt tagtäglich Herausforderungen anzunehmen, damit umzugehen und diese zu lösen. Es wäre kein Problem hier eine lange Liste zu schreiben, zielführender erscheint es mir allerdings zu sagen, dass wir jederzeit Herausforderungen annehmen und diese mit bestem Wissen bearbeiten und versuchen zu lösen. Ich halte mich bei allen Herausforderungen immer wieder an eine Aussage von Dietrich Bonhoeffer: „Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignieren, eine Kraft den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner überlässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt.“
Inwieweit konnten Sie Ihre Vorhaben in diesem Jahr durchsetzen?
Unsere geplanten Maßnahmen konnten wir weitestgehend angehen oder/und umsetzen. Wir planen zusammen, deshalb sind alle Maßnahmen der Stadt Eberbach nicht alleine meine Vorhaben, sondern die in harter Arbeit mit dem Gemeinderat der Stadt erarbeiteten Ziele und Projekte.
Immer mehr Städte kämpfen mit dem „Aussterben“ ihrer Innenstadt – wie beurteilen Sie die Lage hier?
Die Lage ist in vielen Städten und Gemeinden ähnlich. Der Kampf ums Überleben des Einzelhandels in den Innenstädten läuft, unsere Verantwortlichen und Betroffenen hier in Eberbach leisten hervorragende Arbeit. Jede Anstrengung lohnt sich, aber es ist ein harter Kampf. Alle investieren viel Energie, um ein gutes Ergebnis zu erreichen und die Innenstadt attraktiv zu halten. Unser Projekt „Freiräume“ läuft sehr gut und ist ein weiteres Teil im Puzzle um dem „Aussterben“ unserer Innenstadt entgegenzuwirken.
Welche Themen bzw. Ziele sehen Sie für die Stadt im kommenden Jahr?
Im Moment beschäftigt uns vor allem die Entwicklung der finanziellen Ausstattung der Kommunen. Auch unsere Stadt ist angewiesen auf Finanzmittel von Bund und Land, eine Steigerung der eigenen Einnahmen ist nur begrenzt möglich. Wir haben große Investitionen vor uns. Wir wollen klimaneutral werden, wir wollen unsere Kinder gut betreuen, wir wollen zeitgemäße Schulen bieten, genau wie zeitgemäße Bedingungen für alle Generationen in unserer Stadt. Viele unserer Aufgaben sind uns gesetzlich vorgeschrieben. In Zeiten, in denen es sich abzeichnet, dass wir mit weniger Geld auskommen müssen, wird es schwierig bis unmöglich, diese Aufgaben bewältigen zu können. Aber: (es lohnt sich, diesen Satz zweimal zu lesen) „Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignieren, eine Kraft den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner überlässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt.“