Vorsicht vor Abzocke: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnt vor Betrügern, die die aktuelle Corona-Situation ausnutzen, um Profit aus der Krise zu schlagen – unter anderem in Form von Phishing-Mails oder gefälschten Corona-Tests.
Phishing-E-Mails
»Unsere Filiale wird geschlossen, aber wir sind weiterhin per E-Mail und Telefon für Sie da.« Zurzeit werden von zahlreichen Firmen Infomails an ihre Kunden herausgeschickt, die darüber informieren, wie in den kommenden Tagen und Wochen mit der Corona-Pandemie umgegangen wird. Das kann allerdings auch eine Falle sein – viele Betrüger nutzen die aktuelle Verunsicherung zahlreicher Bürger, um durch eine so genannte Phishing Mail Daten abzugreifen. Kriminelle behaupten in solchen Nachrichten, dass beispielsweise Kunden angeblich nur dann weiterhin Hilfe bekommen, wenn Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Passwörter und/oder Geheimzahl zur Überprüfung herausgeschickt werden. Diese landen dann allerdings direkt beim Betrüger.
Alternativ werden Links geschickt, die nach dem Klick wichtige Daten übermitteln oder Viren auf dem Rechner platzieren. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mahnt deshalb: »Enthaltene Links führen auf eine gefälschte Internetseite. Prüfen Sie vor dem Anklicken unbedingt das Linkziel! Am Desktop-PC halten Sie dazu den Mauszeiger auf den Link ohne diesen anzuklicken und bekommen dann direkt am Mauszeiger oder am unteren Rand Ihres E-Mail-Programms das Linkziel angezeigt. An einem Smartphone oder Tablet halten Sie den Finger etwas länger auf den Link und sollten dann das Ziel angezeigt bekommen. Lesen Sie die Internetadresse genau! Manchmal verändern die Betrüger nur Kleinigkeiten, sodass statt www.sparkasse.de zum Beispiel www.sparkassse.de mit drei 's' erscheint. Am besten klicken Sie keinen Link in einer E-Mail an, sondern öffnen die Ihnen bekannte echte Seite Ihrer Bank in einem Browser.«
Nahrungsergänzungsmittel
Zur Behandlung der COVID-19-Erkrankung gibt es noch keine Arzneimittel, ebenso keine Schutzimpfungen. Hier springen Anbieter in die Bresche und versprechen eine Prävention durch Nahrungsergänzungsmittel, so die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Es gebe allerdings keine Nahrungsergänzungsmittel, die eine Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus verhindern können. Nahrungsergänzungsmittel dienen laut der Verbraucherzentrale auch nicht der Behandlung von Erkrankungen. Da der Virus erst seit kurzer Zeit bekannt ist, gibt es noch keine Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen ihn beweisen. Zitierte Studien beziehen sich in der Regel auf andere Corona-Viren.
Enkeltrick und Haustür-Betrug
Zusätzlich warnt die Polizei vor Haustür-Betrug mit angeblichen COVID-19-Tests – diese sind oft lediglich ein Vorwand für Einbrecher, um die Wohnung auszuspähen. Auch der so genannte Enkeltrick ist mittlerweile in der Corona-Variante im Umlauf: Dabei melden sich Betrüger bei älteren Menschen als angeblich erkrankter Verwandter, der dringend Geld für Medikamente benötigt.
Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Corona gibt es auf der Seite der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.