Am Samstag, 29. Januar, fand in der Gemeindehalle in Ellhofen eine Sonderimpfaktion statt, in einer Kooperation der Gemeinde mit der MVB-Praxis von Dr. Manfred Frenzel & Dr. Marcus Michna. Vor Ort war auch Ellhofens Bürgermeister Wolfgang Rapp, der gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Willi Müller die Impfwilligen in Empfang genommen hat. Geimpft wurde im Zeitraum von 9-15 Uhr, Termine konnten vorab gebucht werden, man konnte aber auch einfach spontan vorbeikommen. »Wir freuen uns über jeden, der sich impfen lassen möchte,« so Bürgermeister Rapp. Die räumlichen Bedingungen seien in der Gemeindehalle optimal: »Es ist ein großer Vorteil, dass die Leute direkt reinkommen und in der Halle warten können, und nicht vor der Tür warten müssen.«
An der Aktion waren hauptsächlich die Mitarbeiter der MVB-Praxis beteiligt, daneben auch ehrenamtliche. Leiter der Sonderimpfaktion am 29. Januar war Praxisleiter Dr. Manfred Frenzel, der die Resonanz insgesamt als eher verhalten bewertete: »Ein großer Teil der Leute ist ja bereits geboostert, gerade bei den Älteren. Die Jüngeren verzichten aus verschiedenen Gründen oft auf eine dritte Immunisierung«, sagte der Arzt. Insofern sei er mit der Zahl der Anmeldungen zufrieden gewesen.
Die Zusammenarbeit mit Ellhofen habe sehr gut funktioniert. »Die Gemeinde hat überaus großes Engagement gezeigt und sehr viel Manpower bereitgestellt, sodass alles reibungslos laufen konnte«, freut sich Frenzel. »Mit dieser Aktion möchten wir das Impfangebot für die Leute vor Ort abrunden.« Tatsächlich habe es noch ein paar wenige Erstimpfungen gegeben, Frenzel schätzt den Anteil auf vier bis fünf Prozent. »Das waren überwiegend Leute, die sich nun aufgrund gesellschaftlichen oder beruflichen Drucks dazu entschlossen haben, etwa Pflegekräfte.«
Er selbst habe eine sehr entschiedene Haltung zum Thema allgemeine Impfpflicht: »Ich bin klar dafür. Für die weit verbreitete Impfskepsis kann ich nur wenig Verständnis aufbringen.« Gerade in den Berufen, die mit vulnerablen Personengruppen arbeiten, etwa in der Altenpflege, sei die Impfpflicht schlicht ein Muss: »Wenn ich mir vorstelle, dass ein junger Pfleger dem Senioren sein essen bringt, ohne geimpft zu sein – dann ist er im schlimmsten Fall ein Todesengel für diesen alten Menschen.«
Unter denen, die das Impfangebot in der Gemeindehalle angenommen haben, war auch die Lehrerin Eva Adragna aus Grantschen:»Ich habe mich hauptsächlich impfen lassen, um wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können«, sagt die junge Frau, deren Genesenenstatus jüngst ausgelaufen sei. »Natürlich geht es mir aber auch darum, meine Mitmenschen zu schützen. Ich finde es wichtig, sich impfen zu lassen.«