Ein echtes Highlight erwartet Heilbronn im September: Das STRAKU Neckarbogen ist das erste inklusive Straßenkunstfestival deutschlandweit. Über 30 Künstler werden Darbietungen aus der Musik, dem Theater und anderen Bereichen präsentieren.
Es soll ein innovatives wie zukunftsgerichtetes Projekt werden: Das Straßenkunstfestival wird eine Kultur- und Stadtveranstaltung des Miteinanders, bei dem Menschen mit Beeinträchtigung als Künstlerinnen und Künstler, als Festival-Helfer, in der Konzeption und als Zuschauer mit dabei sind. »Uns ist die Barrierefreiheit besonders wichtig. Mit dem Festival wollen wir nicht nur räumliche, sondern auch psychische Barrieren aufbrechen«, erklärt Festivalmanager Philipp Falser. »Wir wollen möglichst viele Menschen erreichen und mit einbeziehen, sodass in Heilbronn ein richtiges Wir-Gefühl entstehen kann.« Deshalb wird das STRAKU auch mit freiem Eintritt stattfinden.
Als Veranstaltungsort hat sich das Team, das das Festival gemeinsam mit der Evangelischen Stiftung Lichtenstern veranstaltet, für das neue Heilbronner Stadtquartier Neckarbogen entschieden. Dort werden am 18. September von 14 Uhr bis 18:30 Uhr 33 Künstlerinnen und Künstler insgesamt 18 Darbietungen auf zwei Bühnen präsentieren. Diese stammen aus unterschiedlichsten Bereichen. So wird unter anderem der zwölfjährige Romeo Kühne aus Heidelberg einen Poetry Slam-Text vortragen – allerdings in Gebärdensprache. »Wir werden auf Wunsch Funkkopfhörer mit einer vertonten Übersetzung verteilen, sodass sich das Publikum selbst entscheiden kann, ob es die Texte nur sehen, nur hören oder sowohl sehen als auch hören möchte«, so Falser.
Die Companie Paradox wird auf dem STRAKU Neckarbogen ein Maskentheater mit gemischtem Ensemble aus Menschen mit Psychiatrieerfahrung, Mitarbeitern aus der Psychiatrie und Menschen ohne Berührungsängste darbieten. »Sie erzählen von Begegnungen ohne Worte, es werden nur Masken und Musik verwendet«, erklärt Philipp Falser. Weitere Highlights beinhalten eine Show der Weltmeisterin im Einradfahren, die Kunst einer Kreidekünstlerin aus Detmold, verschiedene Walking Acts und natürlich Musik von Bands und Singer-Songwritern aus Schwäbisch Hall, Esslingen und Stuttgart. Auf Änderungen in den Corona-Bestimmungen könne das Team flexibel reagieren, so Falser.
Die Zusammenarbeit war für Sybille Leiß, Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Stiftung Lichtenstern, nur eine Frage der Zeit: »Unsere Stifung war immer schon kulturaffin. Ein wichtiges Element unserer Arbeit ist, dass wir Menschen unterschiedlicher Herkunft und Begabungen zusammenbringen. Dafür bietet das Festival eine ideale Plattform.« Die Stiftung setzt sich bereits seit 1963 für Menschen mit geistiger Behinderung sowie deren Familien ein. Im kommenden Jahr soll das Quartiersbüro im Neckarbogen bezogen werden. »So kamen wir auf die Idee, das Festival hier in einer barrierefreien Umgebung zu veranstalten.«, erklärt Leiß. »Es kommt zusammen, was zusammengehört.«
Das Konzept hat sich bereits an anderer Stelle bewährt: Seit 2016 findet regelmäßig das STRAKU in Esslingen statt. Das Festival im Neckarbogen soll aber doch etwas anders werden: »Wir sind aktiv auf Einrichtungen und Künstler zugegangen«, so Falser. Das Ziel ist, einen Grundstein für eine reguläre Festivalgröße, die regelmäßig stattfinden soll, zu legen. Sybille Leiß ergänzt: »Wir wollen zeigen, was kann Straßenkunst und was kann das Stadtquartier Neckarbogen.«
MORITZ wird das STRAKU Neckarbogen als Medienpartner begleiten.
Weitere Informationen gibt es unter www.straku-festival.de.