Der Tourismus leidet unter den Auswirkungen der Pandemie. Das ist auch in Heilbronn deutlich zu spüren. Mit 227.000 Übernachtungen im Jahr 2021 ist zwar im Vergleich zum schwachen Vorjahr bereits wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen (+19 Prozent), aber wenn man die vorpandemischen Zahlen aus dem Jahr 2019 zum Vergleich heranzieht, sind 2021 in Heilbronn immer noch 45,8 Prozent weniger Übernachtungen als im BUGA-Jahr zu verzeichnen. Und doch stimme der leichte Anstieg zuversichtlich, erklärt Tourismus-Chef Steffen Schoch (Heilbronn Marketing GmbH).
„Das Jahr 2021 lief vor allem zum Ende hin besser als zunächst befürchtet“, so Schoch. So war das Jahr 2021 aus touristischer Sicht im Vergleich zum Vorjahr bereits deutlich besser. „Im Sommer haben wir vor allem Radtouristen aus der näheren Umgebung empfangen. Im Herbst konnten wir mit dem weintouristischen Angebot punkten“, erklärt er. Außerdem würden sich die Besucher der experimenta, die aus ganz Deutschland kämen, inzwischen auch positiv auf die Übernachtungszahlen auswirken.
Heilbronn ist eine der Städte in Baden-Württemberg, in denen sich der Tourismus im Jahr 2021 im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 bereits deutlich erholt hat (ein Plus von 19 Prozent an Übernachtungen). Und doch liegt dieser Wert noch weit unter den Erwartungen, die man in Heilbronn ursprünglich nach der erfolgreichen Bundesgartenschau im Jahr 2019 anvisiert hatte. „Unser Ziel muss es sein, dass wir mittelfristig 500.000 Übernachtungen in Heilbronn haben, was durch das attraktive und moderne Übernachtungsangebot, die zunehmende Nachfrage von Tagungen realistisch scheint und auch von der zunehmenden touristischen Bedeutung der Stadt befördert wird“, so der HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch. Die Attraktivität der experimenta und ihre europaweite Ausstrahlung sei dabei ebenso von Bedeutung wie das wachsende Profil Heilbronns als Wein-Destination.
Hans-Joachim Kurz, stellvertretender Bereichsleiter Tourismus bei der HMG, sieht die grundsätzlich guten Startbedingungen in Heilbronn als Garant dafür, dass der Aufwärtstrend 2021 im Jahr 2022 fortgeschrieben werden kann. Und die Fokussierung auf den regionalen Landschaftstourismus sei hierbei ein wichtiger Baustein im Tourismuskonzept der Stadt. Für das Jahr 2022 hofft Kurz auf eine Strategie von Bund und Ländern, die klare Öffnungsschritte aufzeigt. „Die touristische Branche benötigt dringend Planungsperspektive“, fordert der Touristiker.