Ein äußerst attraktives Ziel für Unternehmungen in der Urlaubszeit stellt das Ellwanger Alamannenmuseum dar. Das von der Stadt Ellwangen eingerichtete und 2001 eröffnete Museum bietet anhand archäologischer Funde aus ganz Süddeutschland einen Überblick über fünf Jahrhunderte alamannischer Besiedlung. Im Mittelpunkt des in der Haller Straße im Gebäude der mittelalterlichen Nikolauspflege direkt an der B 290 untergebrachten Museums steht das nahe gelegene Städtchen Lauchheim, wo in den letzten Jahren nicht nur der größte alamannische Friedhof mit wertvollen Grabbeigaben, sondern auch die zugehörige Siedlung mit einem Herrenhof und reich ausgestatteten Hofgrablegen entdeckt wurde. Ein Glücksfall, der einmalige Einblicke in das Leben in einem frühmittelalterlichen Dorf ermöglichte.
Im Alamannenmuseum wird die Zeit der Alamannen auf vielfältige Weise wieder lebendig. Vier Themenschwerpunkte sind es, die hier besonders vertieft werden, und zwar mit Forschungsergebnissen, die zum Teil erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden: Weben und Textilhandwerk bei den Alamannen, das Holzhandwerk der Alamannen, alamannische Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie die Bedeutung der Alamannen als die ersten Christen in Süddeutschland. Neben zahlreichen archäologischen Originalfunden gibt es im Museum auch Inszenierungen zu verschiedenen alamannischen Lebenssituationen in Originalgröße, interaktive Medien mit Bildschirmen und bewegten Bildern sowie zahlreiche Ausstellungselemente zum Anfassen und Mitmachen. Auch der Museumsgarten mit der dahinterliegenden mittelalterlichen Nikolauskapelle ist in das Museumskonzept eingebunden.
Abgerundet werden die Museumsaktivitäten durch laufende Sonderausstellungen, vielfältige museumspädagogische Angebote für Kinder wie für Erwachsene sowie durch Vortragsveranstaltungen und ähnliche Museumsprogramme. Nach dem Museumsbesuch laden die Cafeteria und der Museumsshop zum Verweilen ein.
Der langgestreckte Infoflur hinter der Eingangstür führt, ohne dass der moderne Bau aus Beton und Glas an eine Museumsausstellung erinnern würde, zwanglos auf das Museumsthema hin. An der langgestreckten Wand hängen große Fische und Vögel, die alamannischem Goldschmuck nachempfunden sind. Die Tiere wurden wie entsprechende Grabfunde aus dem Raum Zürich gestaltet, in der Fischform lässt sich die christliche Prägung ihrer Träger ablesen. Das Ensemble der ziehenden Fische und Vögel steht als Sinnbild für die Völkerwanderung, denn in der Völkerwanderungszeit beginnen die Alamannen, Süddeutschland zu besiedeln.
Am Ende des Infoflurs ist die Museumstheke und die angegliederte kleine Cafeteria angeordnet. Die Garderobe befindet sich schräg gegenüber am Ausgang zum Museumsgarten. Hier im Museumsfoyer stehen zwei Großexponate, die, obwohl aus unterschiedlichen Zeiten stammend, ganz bewusst für die Einführungssequenz der Museumsaustellung gewählt wurden. Es handelt sich um einen römischen Altar und einen alamannischen Baumsarg.
Mehr Infos unter www.alamannenmuseum-ellwangen.de