Der Filmeffekt-Künstler Gerd Nefzer aus Schwäbisch Hall wurde in der Nacht zum Montag (28.03.) mit einem Oscar für den Film »Dune« von Regisseur Denis Villeneuve in der Kategorie »Visuelle Effekte« geehrt. Beinahe hätte der 56-Jährige die Trophäe nicht entgegennehmen können: Vergangene Woche war er positiv auf Corona getestet worden. Aber pünktlich zur Abreise nach Los Angeles konnte er sich am Samstagmittag glücklicherweise freitesten.
Mit seinem über 50-köpfigen Team hat er die aufwendigen Spezialeffekte für die Sci-Fi-Epos »Dune« kreiert, von denen er im Zuge der Oscar-Verleihung begeistert erzählte. Hinter den Kulissen bedankte er sich vor der internationalen Presse beim »unglaublichen« Regisseur Villeneuve: »Er ist ein großartiger Kerl und ich liebe ihn sehr«, sagte Nefzer. Auch bei seiner Frau Regina, seinen beiden Kindern, seiner Mutter und seinem Schwigervater bedankte er sich: Letzter hatte ihn vor 35 Jahren in dessen Effekte-Firma geholt.
Gerd Nefzer hat bereits 2018 einen Oskar gewonnen: Damals erhielt er die Auszeichnung für die besten Effekte im Film »Blade Runner 2049. Daher war Nefzer bei dieser zweiten Oscar-Verleihung laut eigener Aussage »ein klein bisschen lockerer« gewesen und habe die Gala entspannter angehen können.
Im Film »Dune« waren Nefzer und sein Team Experten für Sandstürme, Staub und Wind. Gedreht wurde das Epos in der Wüste in Jordanien und in Studios in Budapest. Die Spezialeffekte seien »ziemlich aufwendig« gewesen und seien von ihm und seiner Crew nicht nur am Computer, sondern auch real am Drehort entstanden. So musste in der Wüste eigens eine Straße gebaut werden, um einen 400 Tonnen schweren Kran dorthin zu schaffen. An diesem wurde etwa ein Fluggerät aufgehängt, das mit Wind und Unmengen an Staub beschossen wurde.