Das Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ scheint, laut der Südwest Presse, anzukommen in der Universitätsstadt. Das Projekt, das von der grün-schwarzen Landesregierung noch vor der Landtagswahl am 14. März abgesegnet wurde, könnte weitreichende Folgen für die künftigen Öffnungsstrategien haben und mehr Freiheit für die Menschen bedeuten. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich in der Corona-Pandemie schon mehrfach durch diverse und provokante Vorschläge hervorgetan. Und Schnelltests waren in Tübingen früh ein Thema. Mit dem Konzept kostenlose Schnelltests für alle war die Universitätsstadt mit ihren rund 89.000 Einwohnern seit Monaten in vieler Munde. Lisa Federle hatte in Tübingen bereits Ende November mit Schnelltests begonnen, die sie mit Spenden finanziert. Diese Schnelltests hätten nachgewiesenermaßen einen spürbaren Effekt auf die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Tübingen, sagt Federle.
Bislang wurden 4000 Schnelltests durchgeführt. „Seit Beginn am Montag haben wir täglich rund 4000 Schnelltests gemacht“, sagt die Initiatorin, die Tübinger Notärztin Lisa Federle. Drei positiv Getestete seien bisher herausgezogen worden. Ziel des Projekts ist es laut Federle, den Menschen während der Pandemie mehr Möglichkeiten zu eröffnen. Denn mit vielen Testungen, so Federles Credo, werden diejenigen identifiziert, die sich mit Corona infiziert haben, es aber nicht wissen und deshalb andere anstecken könnten. Das Modellprojekt wird wissenschaftlich ausgewertet, ab Montag (22. März) befragen Medizinstudenten die Getesteten nach ihren Daten. „Bis zum Ablauf der Studie am 4. April wollen wir so erfahren, ob es bestimmte Gruppen gibt, die von Corona besonders betroffen sind“, erklärt Federle. Bisher gebe es dazu keine Daten. „Es könnte doch sein, dass dabei beispielsweise herauskommt, dass Biergärten völlig harmlos sind. Wenn wir das beweisen können in dieser Studie, könnten Biergärten offen sein.“ In der Befragung sollen die Menschen Auskunft geben über ihr Alter, ihre Berufsgruppe, woher sie kommen, wohin sie gehen und wie sie wohnen.
Infos: www.swp.de