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Die Essgewohnheiten der Menschen ändern sich, immer mehr achten auf eine bewusste Ernährung und die vegane Küche ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, auch wenn sie noch immer für viele eine Randerscheinung ist – auch auf Hochzeiten. Wenn es nach Julia Haag geht, nicht mehr lange. Sie betreibt das vegane Catering-Unternehmen »Tasty Dishes« und sprach mit MORITZ-Redakteur Christoph Schwärzler über vegane Küche auf Hochzeiten.
Vegan ist ein Schlagwort, bei dem die meisten Nichtveganer sofort an gafakete Würste und trockene Körner denken. Wie ist die Wahrheit hinter der veganen Küche?
»Essen und Trinken – die Nahrung für Leib und Seele« – nach diesem Motto verzaubern wir unsere Kunden mit Speisen von klassischer Hausmannskost bis hin zu exklusiven Hochzeitsmenüs. Unsere veganen Kreationen bringen eine attraktive Abwechslung auf den Teller der Gäste, da wir die reichhaltige Vielfalt der pflanzlichen Lebensmittel voll ausschöpfen und mit dem Know-How von Spitzenköchen arbeiten. Gefakete Würstchen findet man in unseren Menüvorschlägen nicht, dafür reichlich frische Zutaten, überwiegend vom Stuttgarter Erzeugergroßmarkt und aus regionalen Bioläden.
Bei einer Hochzeit isst ja nur ganz selten die gesamte Gesellschaft vegan. Da sind ja in der Regel auch viele »Normalesser« dabei. Lassen sie sich überzeugen?
Ein Großteil unserer Kunden ernährt sich gar nicht oder nur teilweise vegan. Die vegane Ernährung liegt natürlich gerade voll im Trend, sei es aus gesundheitlicher oder ethischer Sicht. Viele Menschen möchten sich auf ihren Festen von der Masse abheben und ihren Gästen einfach mal etwas Neues bieten. Die Standard-Hochzeitsessen, wie beliebiges Fleisch, Spätzle und Soße gibt es ja überall und es hat sich an den meisten Speisekarten in den letzten Jahren nicht viel verändert. In der heutigen Zeit der Ernährungsberater und Gesundheitscoaches sind die Menschen offen für Veränderungen ihres Speiseplans. Natürlich gibt es bei den meisten »normal« essenden Gästen vor dem veganen Hochzeitsmenü noch eine gewisse Skepsis, diese ist nach dem Essen aber wie weggeweht. Wir bekommen generell von den Gästen positive Rückmeldungen bezüglich der Vielfalt und des Geschmacks unseres Essens.
Ihr Catering ist komplett vegan, selbst der Wein trägt dieses Label. Wo verstecken sich denn im Wein tierische Produkte?
In der Weinherstellung spricht man vom »Schönen«, wenn aus dem edlen Tropfen die Trübstoffe herausgefiltert werden. In vielen Produktionsstätten werden dafür tierische Produkte wie Speisegelatine, Fischblasen oder Molkeprotein verwendet. Da diese als technische Hilfsmittel gelten und keine Rückstände im Produkt zurückbleiben, müssen sie nicht deklariert werden. Es gibt aber einige Weingüter, die sich auf die Weinherstellung ohne tierische Produkte spezialisiert haben.
Gibt es ein großes Umdenken in der Bevölkerung beim Essen?
Der Trend geht immer weiter in Richtung gesunde Ernährung, dazu jagt ein Skandal in der Milch- und Fleischproduktion den nächsten. Die Menschen möchten Veränderungen auf ihrem Teller.
Vegane Ernährung liegt zwar im Trend, ist aber dennoch eine Nischenerscheinung. Wie kamen Sie auf die Idee, einen rein veganen Catering-Service zu eröffnen?
Da ich bereits seit meiner Kindheit vegetarisch lebe, kam irgendwann der Schritt zur veganen Ernährung wie von selbst. Natürlich zog mein Mann auch bald nach. Wir kommen beide aus Gastronomiefamilien, deshalb haben wir uns entschieden uns in diesem Bereich zu verwirklichen. Natürlich möchten wir unseren Gästen auch aufzeigen, wie genussvoll eine vegane Ernährung sein kann.
Bei viele Menschen löst schon allein das Wort »vegan« Panikreaktionen aus...
Wir überzeugen auch eingeschworene Fleischesser, dass nicht immer Fleisch auf dem Teller sein muss. Wir bieten Kreativität, Qualität und Liebe zum Detail, deshalb schmeckt unser veganes Essen eigentlich jedem.