Foto: Sylvia Schmid
Der 21-jährige Ingo Ullmann (rechts) hat seine Ausbildung zum Vermessungstechniker bei derWernauer Vermessungsbüro Aldinger GmbH als Jahrgangsbester in ganz Baden-Württemberg abgeschlossen. Darüber freuen sich auch Geschäftsführer Dieter Aldinger undAusbildungsleiterin Dagmar Heimbach.
Der beste Auszubildende im Beruf Vermessungstechnik kommt aus der Wernauer Vermessungsbüro Aldinger GmbH, die seit 2016 im Gewerbegebiet Brühl/Winklen in der Kranzhalde ihren Sitz hat.
Ingo Ullmann hat seine Ausbildung mit der Note „sehr gut“ als Jahrgangsbester in ganz Baden-Württemberg abgeschlossen. Dafür wurde der 21-jährige Nürtinger vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) ausgezeichnet. „So ein Erfolg ist auch für uns etwas sehr Besonderes“, sagt Geschäftsführer Dieter Aldinger.
„Ich wollte nach dem Abitur nicht gleich studieren, ich wollte praktische Erfahrungen sammeln“, erzählt Ingo Ullmann. Die Entscheidung für einen Ausbildungsberuf sei ihm zunächst aber nicht leicht gefallen. Eine Vorliebe für Zahlen, Rechnen und Mathematik hatte er, auch im Umgang mit dem Computer tue er sich leicht. Bei seiner Wahl war Ingo Ullmann wichtig, nicht nur im Büro, sondern auch draußen arbeiten zu können.
„Das kann ich bei dieser Tätigkeit“, sagt der frischgebackene Vermessungstechniker. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Berufswahl. Mir gefällt besonders die Mischung aus Büroarbeit und Außendienst. Die Vermessungsbüro Aldinger GmbH, die 2016 den Firmensitz von Ostfildern nach Wernau verlegt hat, bildet seit 2010 aus.
Voraussetzung ist Abitur oder ein guter Realschulabschluss. „Mein Haus, mein Land, mein Garten“ – dank eines Vermessungstechnikers kein Problem. Bei der Vermessungsbüro Aldinger GmbH fertige er beispielsweise im Auftrag von Architekten und Bauträgern Lagepläne für den genehmigungsfähigen Bauantrag und führe Gebäudeabsteckungen durch oder bringe für Versorgungsunternehmen oder Kommunen Strom- und Gasleitungen in den Plan.
„Was er einmal weiß, vergisst er nicht“, lobt Ausbildungsleiterin Dagmar Heimbach. Und Ingo Ullmann weiß, was hinter Google Maps und Google Earth steckt. Er weiß, dass Navigationssysteme auf genauen Positionsbestimmungen und Kartendaten basieren. Vermessungstechniker stellen dafür Geobasisdaten, die von ihnen erfasst und aktuell gehalten werden, bereit. „Unser Bleistift ist der PC“, sagt Dieter Aldinger und CAD-Programme längst das „gängige Handwerkzeug in unserem Beruf“.
Gute Berufsaussichten
„Sie übernehmen künftig gesellschaftspolitisch wichtige Aufgaben, indem Sie beispielsweise das Eigentum an Grund und Boden sichern und damit Investitionen in Immobilien und den damit einhergehenden Geschäftsideen ermöglichen“, hieß es bei der Zeugnisübergabe an die frisch gebackenen Vermessungstechnikerinnen undVermessungstechniker.
Aufgrund seiner sehr guten Leistungen gab es für Ingo Ullmann Lehrzeitverkürzung um ein halbes Jahr. Die habe es auch für seinen Jahrgangskollegen Manuel Wagner gegeben, der zeitgleich mit Ingo Ullmann bei der Vermessungsbüro Aldinger GmbH die Ausbildung zum Vermessungstechniker absolvierte und jetzt an der Hochschule für Technik in Stuttgart im Studiengang Vermessungstechnik und Geoinformatik eingeschrieben ist. Auch Ingo Ullmanns berufliche Entwicklung ist mit seiner Ausbildung zum Vermessungstechniker noch nicht abgeschlossen. Derzeit arbeitet er noch ein halbes Jahr als Techniker bei der Vermessungsbüro Aldinger GmbH. Mit einem Bachelorstudium will er sich aber ab dem Wintersemester zum Vermessungsingenieur weiterbilden. "Das will ich auch auf jeden Fall machen", gibt Ingo Ullmann Einblick in seine Zukunftspläne. Die Regelstudienzeit betrage sieben Semester. Denn als Vermessungstechniker könne er zwar in Wernau weiterarbeiten, aber „ein abgeschlossenes Studium bietet doch zahlreiche Vorteile“, verrät er.
Hintergrundinformationen
Die Ausbildung zur Vermessungstechnikerin / zum Vermessungstechniker dauert grundsätzlich drei Jahre und beginnt am 1. September jeden Jahres. Während die Ausbildungsbetriebe, zum Beispiel die Vermessungs- und Flurneuordnungsämter bei den Landratsämtern, die Stadtmessungsämter, die öffentlich bestellten Vermessungsingenieure oder Vermessungsbüros, aber auch Bau-, Versorgungs- und Verkehrsunternehmen, den Auszubildenden die Praxis vermitteln, geben die Berufsschulen in Stuttgart, Karlsruhe oder Freiburg die Theorie im Blockunterricht weiter.
Das LGL ist die zuständige Stelle für die Ausbildungsberufe Geoinformationstechnologie und übernimmt damit Aufgaben und Zuständigkeiten, die sich mit den „Kammern“ der gewerblichen Wirtschaft vergleichen lassen.