Diverse Sektoren der Wirtschaft zeigen sich im "Fortschrittsjahrzehnt" interessant. Neue Impulse und die Verwirklichung von Ideen sind wegweisend für die kommenden Jahre. Vor allem die Bereiche Digitalisierung, Ökologie und Wirtschaftlichkeit stehen im Fokus. Gründer, Selbstständige und kleine sowie große Unternehmen werden in der Zukunft unter großen Veränderungen mithelfen, Zukunftstechnologien effizient auszubauen. Mit Blick auf das kommende Jahrzehnt stehen vier Zukunftstechnologien im besonderen Fokus.
Übersetzungstechnologie und Large Language Models (LLMs) in der Internationalisierung von Unternehmen
Deutschland steht an der Spitze innovativer Technologien zur Übersetzung und der Nutzung von Large Language Models (LLMs), die entscheidend zur Internationalisierung deutscher Unternehmen beitragen. Diese Technologien spielen eine zentrale Rolle in der zukünftigen Überwindung sprachlicher Barrieren und ermöglichen eine effiziente Kommunikation und Kooperation auf globaler Ebene.
Eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich ist DeepL, das aus Köln stammt und weltweit für seine hochwertigen maschinellen Übersetzungen bekannt ist. DeepL nutzt fortschrittliche LLMs, um sogenannte Volltexte zu übersetzen, die immer besser den Kontext und die Nuancen der Ausgangssprache verstehen können. Entgegen der Annahme, dass Unternehmen direkt mit der Deepl-Software Dokumente der Unternehmenskommunikation selbst übersetzen zu können, dient diese vor allem klassischen Fachübersetzungsdiensten, welche damit etwa medizinische Übersetzungen schneller und präziser erstellen zu können.
Ein weiteres Beispiel ist die SAP SE, das LLM-Technologien verwendet, um seine ERP-Softwareprodukte zu lokalisieren und Kundenunterstützung in verschiedenen Sprachen anzubieten. Diese Technologie ermöglicht es SAP, effektiv mit Kunden weltweit zu kommunizieren und technische Unterstützung in der Muttersprache des Benutzers zu bieten, was für die Benutzererfahrung und Kundenbindung von unschätzbarem Wert ist.
Darüber hinaus entwickeln Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) innovative Ansätze in der Sprachtechnologie. Das DFKI arbeitet an der Entwicklung von LLMs, die speziell für den Einsatz in der Industrie optimiert sind, um die Herausforderungen der Mehrsprachigkeit und der technischen Kommunikation anzugehen.
Die Integration von Übersetzungstechnologien und LLMs in Geschäftsprozesse bietet deutschen Unternehmen einen signifikanten Wettbewerbsvorteil. Sie ermöglicht eine schnellere Expansion in neue Märkte, verbessert die Kundeninteraktion und erhöht die allgemeine Effizienz der Kommunikation. Als Zukunftstechnologien sind sie entscheidend für die fortlaufende Globalisierung und den Erfolg deutscher Unternehmen im internationalen Kontext.
Additive Manufacturing (3D-Druck)
Die additive Fertigung ist nicht nur in immer mehr deutschen Haushalten zu finden; vor allem in der Industrie ist sie auf dem Vormarsch. Allerdings handelt es sich bei dieser nicht nur um einen bestimmten Prozess. Viel mehr umfasst das Additive Manufacturing, kurz AM, einen umfassenden Ablauf von Arbeiten, die zu einem Endprodukt führen. Entsprechend ist die additive Fertigung Teil der Produktentwicklung bis zum fertigen Produkt, das in den Werkshallen hergestellt wird.
Wesentlicher Unterschied zwischen 3D-Druck und additiver Fertigung: Häufig wird AM verwendet, wenn der 3D-Druck gemeint ist. Allerdings sind ebenfalls die Nachbearbeitung des Fertigungsprozesses als auch das Design Teil des Ganzen. Experten sehen das Additive Manufacturing als Zukunftstechnologie, weil dieser Sektor enorm viele Vorteile bietet und sehr schnell wächst. Zwar ist der Anteil an der weltweiten Fertigungsindustrie noch verhältnismäßig gering (ca. 12 Milliarden US-Dollar); die Technologie zeigt aber jetzt schon mit ihrem starken Wachstum an Software, Hardware und Materien, dass das AM Unternehmen mit Blick auf die Fertigung enorme Chancen bietet.
Biomaterial
Wo bisher Plastik vorherrschte, soll in Zukunft Biomaterial Einzug erhalten. Künstliche Zellulosefasern zeigen in der Industrie immer mehr, welches Potenzial in ihnen schlummert. Schließlich ist es technologisch möglich, künstlich erzeugte Zellulosefasern herzustellen, die mithilfe der Nanotechnologie stärker als Stahl sind. Vor allem die Bereiche Medizintechnik, die Automobilbranche sowie der Flugzeugbau profitieren von den leichtgewichtigen Biofasern.
Das Biomaterial der Zukunft ist nanoskalig, fehlerfrei und wird einen wichtigen Beitrag zur Zukunft der Industrie leisten. Als Zukunftstechnologie ist sie eine der drei großen Innovationen, die in Deutschland beeindrucken. Bisher waren in diesem Bereich Stahl sowie Spinnenseide die stärksten biologischen Materialien, welche Wissenschaftler für industrielle Zwecke nutzen konnten. Die künstliche Zellulosefasern revolutioniert dies. Mit ihnen ist es möglich, die biobasierte Leichtbau-Verbundwerkstoffe herzustellen, die zu hundertprozentig rein sind und selbst in anspruchsvollsten Industriezweigen eingesetzt werden können.
Autonomes Fahren
Schon seit Jahrzehnten begeistert der Gedanke an das autonome Fahren die Industrie. Aktuell sind bereits Taxis, Autos und Busse auf den Straßen der Welt unterwegs, die autonom Waren und Menschen von A nach B transportieren. Auf Basis von Studien gehen Experten davon aus, dass autonome Autos umfassend ab 2040 zum öffentlichen Bild gehören werden.
Zwar kommen die Vorreiter der Technologie aus den USA; doch insbesondere in Deutschland ist das autonome Fahren Zukunftstechnologie Nummer eins der deutschen Autohersteller. Bereits im Jahr 2019 hatte BMW mit den ersten Projekten begonnen und mehr als eintausend Spezialisten und Spezialistinnen angestellt, um das autonome Fahren mit hochautomatisierten Fahrzeugen Realität werden zu lassen.
Hierzu wurden nicht nur Projektversuche im Straßenverkehr unternommen, sondern ebenfalls extra Datencenter gebaut, um all die Daten KI-gesteuert verarbeiten zu können. Einen Zwischenschritt konnte indes Mercedes erreichen. Denn diese durften ihren Staupiloten namens "Drive Pilot" bereits einführen.
In der Automobilbranche hat neben der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte das autonome Fahren höchste Priorität und wird die Autoindustrie in den kommenden Jahren als Zukunftstechnologie nachhaltig prägen.