Die Leichtathletin Laura Raquel Müller aus Öhringen führt die U18-Weltrangliste 2021 im Weitsprung an. Bei der Wahl zur deutschen Jugendleichtathletin 2021 holte sie einen starken zweiten Platz. Im Gespräch mit MORITZ erzählt sie von ihren bisherigen Erfolgen und den Herausforderungen des Leistungssports.
Laura Raquel Müller ist 17 Jahre alt, aber spielt schon ganz oben mit. Die Weitspringerin war 2021 mit ihrer Bestleistung von 6,50 Metern Weltjahresbeste in ihrer Altersklasse. Die Leistung erbrachte sie im August 2021 bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock. »Mein Vater, der auch mein Trainer ist, kam direkt nach dem Sprung zu mir und sagte, dass ich damit die U18-Weltrangliste anführe«, erinnert sich Müller. Es war ihr letzter Sprung der Meisterschaft, in den sie gar nicht mehr so viel hineingelegt habe, weil sie mit einer vorherigen Distanz von 6,60 Metern sehr zufrieden gewesen sei: »Aber bei dem 6,60-Meter-Sprung hatte ich zu viel Rückenwind, weshalbt er nicht in die Bestenliste aufgenommen wurde«, erklärt sie.
Zwei weitere Titel und Ehrungen hat Müller hingegen knapp verfehlt: Zum einen eine Medaille bei der U20-Europameisterschaft in Tallin, zum anderen den Titel der Deutschen Jugend-Leichtathletin 2021.
In Tallin war sie im Juli vergangenen Jahres als jüngste Teilnehmerin im Weitsprung angetreten und verfehlte die Bronze-Medaille um lediglich einen Zentimeter. Müller: »Ich war schon etwas enttäuscht, dass letztlich nur dieses Bisschen gefehlt hat. Eine Medaille wäre toll gewesen. Aber trotzdem ist der vierte Platz schon sehr gut für mein Alter«. Auch Freunde und Verwandte hätten ihr große Anerkennung für diese Leistung ausgesprochen. Müller habe sich sehr gefreut, ihr Land bei den Europameisterschaften repräsentieren zu dürfen: »Du stehst da im Deutschlandtrikot und weißt, dass so viele Menschen zuschauen – das war wahnsinnig aufregend!«
Auch, dass sie »nur« den zweiten Platz bei der Wahl zur Deutschen Jugend-Leichtathletin gemacht hat, nimmt Müller sportlich: »Ich habe das Ergebnis der Online-Abstimmung zufällig über meinen Freund auf Instagram erfahren. Klar hätte ich mich über den ersten Platz gefreut, aber ich bin zweite und das ist eine tolle Sache«, sagt die Öhringerin.
Im November 2021 wurden ihre sportlichen Leistungen mit der Berufung in den Perspektivkader Weitsprung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gewürdigt. »Das ist ein Riesenerfolg: der Perspektivkader steht quasi eine Stufe unter dem Olympiakader«, erklärt Müller, die eigentlich noch zu jung für die Aufnahme ist. »Aber durch meine konstant guten Werte wurde ich trotzdem genommen, was mich unglaublich gefreut hat.« Als Trainer ist für sie nun Uli Knapp zuständig, der unter anderem auch Malaika Mihambo coacht.
Daneben ist nach wie vor ihr Vater, Wolfgang Müller, als wichtiger Trainer für sie da, der bereits in ihrer Kindheit die Begeisterung für die Leichtathletik geweckt hat. »Ich habe in jungen Jahren ganz verschiedene Sportarten ausprobiert«, erinnert sie sich: »Aber als mein Vater mich 2012 zum Diamond League Meeting nach Brüssel mitgenommen hat und ich dort Usain Bolt gesehen habe, da wusste ich, was ich machen will: Leichtathletik!«
Ein großes Ziel für 2022 ist die Teilnahme an der U20-Weltmeisterschaft. Aber ein persönlicher Höhepunkt wäre Olympia 2024 in Paris. Müller: »Das habe ich mir klar als Ziel gesetzt. Ich finde es cool, dass die Olympischen Spiele in Europa stattfinden: Viele Freunde haben schon gesagt, dass sie auf jeden Fall kommen und mich unterstützen werden – das freut mich total!«