Was für ein Saisonendspurt: Der VfB Stuttgart sichert sich zum Abschluss einer kuriosen, spektakulären und absolut einzigartigen Saison einen Platz in Deutschlands Oberhaus. MORITZ blickt auf ein bewegtes Jahr voller Emotionen zurück.
Begonnen hat alles am 27. Juli des vergangenen Jahres. Ein Flutlichtspiel zum Zweitligaauftakt gegen Mitabsteiger Hannover. Vor 52.000 Zuschauern machte die Mannschaft dann auch rasch deutlich, dass sie mit vielen riesigen Ambitionen in die neue Saison starten möchte. Stuttgarts immer zuverlässiges Torjäger-Urgestein Mario Goméz erzielte dann auch in der 29 Minute das erste Saisontor und eröffnete damit den munteren Torreigen. Vor heimischer Kulisse ließen die Schwaben nichts anbrennen und konnten die Hannoveraner mit 2:1 nach Hause schicken. Ein erstes Zeichen für die unglaubliche Heimstärke der Stuttgarter, die einer der wichtigsten Grundsteine für den Wiederaufstieg werden sollte. Nach dem sechsten Spieltag sicherte sich das Team vom damaligen Cheftrainer Tim Walter auch schon die Tabellenspitze und allen Fans in rot und weiß schien klar, dass der Aufstieg eigentlich schon sicher war.
Aber dann kam der Herbst und mit ihm erschien nach zwei überraschenden Niederlagen gegen Wehen Wiesbaden und die Störche aus Kiel sogar die Heimstärke wie ausgeknipst. Den traurigen Höhepunkt dieser Krisenserie lieferte das 2:6 gegen den HSV. Nach diesem Auswärtsdebakel mussten sich die Schwaben seit dem elften Spieltag mit dem dritten Tabellenplatz begnügen. Einen Platz den sie über viele Monate lieb gewannen. Für Coach Tim Walter war aufgrund der tabellarischen Stagnation schon vor der Winterpause Schluss. Sein Nachfolger Pellegrino Matarazzo, der zuvor Co-Trainer bei der TSG 1899 Hoffenheim gewesen war, war für viele eine überraschende Wahl, da der VfB seine erste Station als Cheftrainer wurde. Matarazzo glückte ein erfolgreicher Start ins neue Amt, nachdem der VfB unter seiner Leitung Mitkonkurrent Heidenheim souverän mit 3:0 nach Hause schickte. Der starke Start mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen schien jedoch nach einer unnötigen Niederlage gegen Fürth und einem ärgerlichen Unentschieden gegen Spitzenreiter und Mitaufsteiger Bielefeld zu verpuffen.
Und dann kam Corona und mit den Geisterspielen blieben zunächst nicht nur die Fans sondern auch die Punkte aus. Die Niederlage im Baden-Württtemberg-Derby gegen die Abstiegskandidaten vom KSC wird auch ohne Zuschauer lange in Erinnerung bleiben. Aber anscheinend war dieser Realitätscheck genau das, was die Mannschaft gebraucht hatte. Nur drei Tage später ballerte der VfB den SV Sandhausen mit 5:1 aus dem Stadion und der Torhunger der Schwaben war noch lange nicht gestillt. Nach einem überragenden 6:0 gegen Nürnberg lösten sie das Ticket zurück in Liga eins.
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