Das Naturtheater Heidenheim, die zweitgrößte Bühne in Baden-Württemberg, freut sich darauf, nach zweijähriger Pause wieder in den Spielbetrieb zu gehen. Die Sommerspielzeit wird am 12. Juni mit der Premiere des rebellischen Stücks für Kinder und Erwachsene »Eine Woche voller SAMSTage« eröffnet. Ab dem 17. Juni entführt das Ensemble mit »Der Graf von Monte Christo« sein Publikum ins Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach zwei Jahren Zwangspause steht dem Naturtheater wieder eine reguläre Spielzeit bevor: Mit »Der Graf von Monte Christo« und dem Kinderstück »Eine Woche voller SAMStage« kommen in diesem Jahr die Inszenierungen auf die Freilichtbühne, die ursprünglich schon für 2020 geplant waren.
Es herrscht wieder reger Betrieb rund um die Bühne des Naturtheaters: Die Proben für Erwachsenen- und Kinderstück laufen auf Hochtouren, an jedem Tag der Woche finden abwechselnd die Proben für beide Inszenierungen statt. Das Bühnenbau-Team verbringt komplette Wochenenden und auch oft den Feierabend in der Werkstatt und auf der Bühne, damit Mitte Juni alles in neuem Glanz erstrahlt. Auch das Technik-Team ist schon seit längerem aktiv, um Licht- und Tontechnik für die Saison startklar zu machen. Rund 600 Kostüme werden für die zwei Stücke in der Schneiderei gefertigt oder im Fundus ausgewählt und den Darstellerinnen und Darstellern angepasst.
Es brummt und wuselt in allen Bereichen, denn am 12. Juni um 15 Uhr feiert »Eine Woche voller SAMStage« Premiere, am 17. Juni um 20.30 Uhr folgt »Der Graf von Monte Christo«. In dem Stück nach Alexandre Dumas ist Frankreich gespalten zwischen Anhängern Napoleons und den Royalisten. In dieser Zeit kehrt der junge Marseiller Seemann Edmond Dantès von einer Seereise heim und hat nur eines im Sinn: Er will seine Verlobte Mercedes zum Altar führen. Edmond gerät jedoch in den Strudel eines Komplotts, das seine Neider gegen ihn schmieden. Edmond wird vom Altar weg inhaftiert und verbringt 14 Jahre unschuldig in Kerkerhaft, bis ihm schließlich die Flucht gelingt. Ausgestattet mit dem Vermögen seines Mithäftlings, der ihm in der Stunde seines Todes das Geheimnis um sein Schatzversteck anvertraut hat, kehrt er als steinreicher, geheimnisumwobener »Graf von Monte Christo« nach Frankreich zurück. Edmond plant einen gnadenlosen Rachefeldzug mit dem Ziel, seine Widersacher zu vernichten.
»Eine Woche voller SAMStage« nach der Buchvorlage von Paul Maar schildert die Erlebnisse des ängstlichen Herrn Taschenbier, in dessen Leben nach einer kuriosen Woche am Samstag das SAMS auftaucht. Das SAMS ist frech, laut und ungezogen. Er möchte es schnell wieder loswerden, denn überall, wo das SAMS auftaucht, herrscht sofort Chaos. Doch das wunderliche Wesen mit den roten Haaren, der Rüsselnase und dem ungezügelten Temperament kann auch kleine und große Wünsche erfüllen. Vielleicht ist es ja gar nicht so übel, wenn jeder Tag ein SAMStag ist …?
In beiden Ensembles ist die enorme Vorfreude spürbar, dass es nun endlich wieder hinaus geht auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Trotz der durch die mehrfache Verschiebung der Spielzeit notwendig gewordenen Um- und Neubesetzungen und die zweijährige Unterbrechung der Probenarbeit ist die Motivation der Darsteller groß. Beide Regie-Teams zeigen sich sehr zufrieden mit den Fortschritten in ihrer jeweiligen Inszenierung. Dabei bot die Wiederaufnahme der Proben nach der langen Pause doch einige Herausforderungen: »Es ist eine spezielle Situation dadurch entstanden, dass viele Rollen neu besetzt werden mussten. Manche Kinder sind leider aus ihren Rollen herausgewachsen, die erwachsenen Darsteller konnten zum Teil aus zeitlichen Gründen ihre Rollen nicht länger spielen«, so Oliver von Fürich, Regisseur des »Sams«. Daraus resultierte, dass bereits gestellte Szenen mit mehr oder weniger neuen Darstellern neu durchdacht werden mussten, vieles blieb, manches hat sich verändert. Die Darsteller, die ihren Rollen erhalten blieben, mussten sich neu einfinden, vieles wieder aus dem Gedächtnis kramen, das Gefühl für die Szenen wiederentdecken.
Doch sei es bemerkenswert, wie viel von den ursprünglichen Proben noch im Gedächtnis geblieben sei, sagt Stephan Fritz, der zusammen mit Ulrike Valentin den »Grafen« inszeniert. »Wir mussten nicht wieder bei Null anfangen, die neu hinzugekommenen Schauspieler konnten sich gut einfinden und sich an denen orientieren, die schon vor zwei Jahren dabei waren.«
Der Wechsel vom Saal auf die Freilichtbühne, der mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen erfolgt, lässt noch einmal ein ganz anderes Probengefühl zu und hebt die Motivation noch mehr. »Wir sind einfach glücklich darüber, wieder das zu tun, was uns das Wichtigste ist, nämlich Kultur zu schaffen und den Menschen ein paar schöne, unbeschwerte Stunden in unserem Naturtheater zu bieten«, so der erste Vorsitzende Stefan Benz.
Tickets für beide Stücke sind im Vorverkauf unter www.naturtheater.de, Tel. 07321-925 555 sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Bereits erworbene Tickets aus 2020 und 2021 behalten ihre Gültigkeit, alle Infos und Ersatztermine sind ebenfalls auf der Website des Naturtheaters nachzulesen.
Naturtheater Heidenheim, Stücke der Saison 2022: »Das Sams« (ab 12. Juni) & »Der Graf von Monte Christo« (ab 17. Juni), Hugo-Rupf-Platz 3, 89522 Heidenheim, Fon: 07321-92555, Tickets und Spielzeiten unter www.naturtheater.de