Beim Prinzip des Bausparvertrages handelt es sich grundsätzlich um eine Kombination aus einem Sparvertrag und einem Immobiliendarlehen. Der Bausparer zahlt also monatlich einen Betrag ein und sobald die Zielsumme erreicht ist, hat er den Anspruch auf ein günstiges Darlehen. Ein klassischer Bausparvertrag durchläuft drei Phasen: Die Ansparphase, bei der das Guthaben angespart wird. Es folgt die Zuteilung: Der Sparer kann entscheiden, ob er sich das angesparte Guthaben auszahlen lassen oder ob er ein Darlehen aufnehmen möchte, woraufhin sowohl das Guthaben als auch ein Darlehen ausgezahlt wird, mit dem alles rund ums Haus finanziert werden kann. In Frage kommen zum Beispiel auch energetische Sanierungsarbeiten oder Bauvorhaben wie ein Carport. Fortan wird das Darlehen getilgt mit einer monatlichen Rate. In den Jahren der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank war die Finanzierung eines Hauses jedoch auch auf andere Art und Weise möglich. Durch die niedrigen Zinsen, die von Banken auf Kredite und Darlehen verlangt wurden, war es einfacher, einen Baukredit ohne Ansparphase aufzunehmen. Man bekam die Finanzierung für weniger als 1% Zinsen. Das hat sich nun wieder geändert, Baufinanzierungszinsen sind auf bis zu 4,5% gestiegen. Da die Zinsen für einen Bauspardarlehen schon bei Abschluss des Vertrages festgelegt werden, konservieren sie die Darlehnszinsrate über die Ansparphase, in der die Zinsen für andere Kredite weiter steigen könnten. Im Moment liegen die Zinsen für Bausparverträge weiterhin zwischen 1,5 und 2,5%. Darüber hinaus werden Bausparverträge weiterhin staatlich gefördert über die Arbeitnehmersparzulage, die Wohnungsbauprämie und Riester-Förderung. Während die Nachfrage für Baufinanzierungskredite nach dem Boom der letzten Jahre deutlich gesunken ist, verzeichnen Bausparkassen im Abschluss von Bausparverträgen ein deutliches Plus.