Foto: arbeitsagentur.de
Agentur für Arbeit
Im Berichtszeitraum nahmen 2.825 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz die Dienste der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Landkreis Ludwigsburg in Anspruch, 209 Bewerber oder 6,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Demgegenüber meldeten Arbeitgeber der Agentur für Arbeit 3.335 freie Berufsausbildungsstellen, 327 oder 10,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Rein rechnerisch entfielen damit auf 100 Bewerber 118 Ausbildungsstellen (im Vorjahr 100 Bewerber zu 99 Ausbildungsstellen).
„Die Chancen für Schulentlassene, einen Ausbildungsplatz zu finden, waren so gut wie nie zuvor. Allerdings blieben auch noch nie so viele Ausbildungsstellen zum Ende eines Berichtsjahres unbesetzt“, fasst Martin Scheel, der Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur, die bestehende Situation auf dem Ausbildungsmarkt zusammen.
1.702 Bewerber oder 60,25 Prozent von allen Bewerbern konnten in ein Ausbildungsverhältnis einmünden, im Vorjahr waren es 1.690 Bewerber oder 55,70 Prozent. 430 Bewerber haben sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium entschieden und 49 für eine Fördermaßnahme wie eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine Einstiegsqualifizierung. Weitere 190 Personen haben eine Arbeit aufgenommen.
Bis zum Stichtag blieben 78 Bewerber unversorgt, 18 oder 18,8 Prozent weniger als im Jahr davor. Diese Jugendlichen mündeten bis zum 30.09. weder in eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle ein, noch wurde eine Alternative für sie gefunden. Zwischenzeitlich konnten für diesen Personenkreis - 52 Jugendliche mit Haupt- oder Realschulabschluss sowie 21 junge Menschen mit Fachhochschulreife oder Abitur - passende Angebote unterbreitet werden.
Insgesamt 421 gemeldete Ausbildungsstellen waren am Stichtag noch unbesetzt, 177 oder 72,5 Prozent mehr als im Vorberichtsjahr. Darunter befanden sich viele Stellen aus dem Verkauf, dem Lebensmittelhandwerk, dem Friseurhandwerk sowie aus dem Bereich Sanitär-Heizung- und Klimatechnik.
„Für viele Unternehmen im Landkreis hat sich die Situation weiter zugespitzt mit der Folge, dass sie ihre Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen können. Der Trend zu höheren Schul-und Bildungsabschlüssen besteht unverändert fort und die bestehenden Ungleichgewichte in einzelnen Branchen haben sich weiter verstärkt“, beschreibt Martin Scheel die Ursachen für die starke Zunahme der unbesetzten Ausbildungsplätze.
Die Bilanz zum 30. September bedeutet nicht das Ende der Vermittlungsaktivitäten. Für die noch unversorgten Bewerber werden die Vermittlungsaktivitäten fortgesetzt. Auch melden sich nach dem Bilanzstichtag noch Jugendliche, die sofort einen Ausbildungsplatz suchen, weil sie keinen Studienplatz bekommen haben oder kurz nach Ausbildungsbeginn die Ausbildung abbrechen und eine neue Ausbildungsmöglichkeit suchen. Ebenso melden auch Betriebe weiterhin Ausbildungsstellen zur sofortigen Besetzung, wenn es während der Probezeit zu einer vorzeitigen Vertragsauflösung gekommen ist.
Jugendliche, die noch Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Alternative benötigen, sollten schnellstmöglich mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Kontakt aufnehmen (kostenfrei unter 0800 4 555 5 00).