Nachdem Suzi Quatro gerade erst aus Australien zurückgekehrt ist, wo sie bei elf Open Airs mit bis zu 20.000 Besuchern spielte, tritt die Rock-Legende am 29. Juni beim Würth Open Air auf. Im MORITZ-Interview berichtet sie über ihr Verhältnis zu Deutschland und ihre aktuellen Projekte.
In welchem Verhältnis stehst du zu Deutschland?
Ich bin seit 1973 regelmäßig in Deutschland und habe schon immer viel in Europa gearbeitet. Und natürlich ist mein Mann aus Deutschland. Wir sind seit 30 Jahren zusammen und haben ein Haus in Hamburg. Ich habe also ein sehr gutes Verhältnis zu Deutschland, kenne das Land sehr gut und toure hier seit über 50 Jahren. Ich war auch schon zwei Mal beim Würth Open Air.
Was können die Fans beim Würth Open Air erwarten?
Ich spiele natürlich immer meine Klassiker, ich denke, als Künstler muss man schon blöd sein, wenn man nicht seine Hits spielt. Aber ich mische sie immer mit neuerem Material. Ich versuche, etwas von jedem meiner Alben zu spielen, sodass für jeden etwas dabei ist. Eine schöne, runde Show.
Du wirst oft als Pionierin weiblicher Rockstars bezeichnet, bist du mit diesem Label einverstanden? Spiegelt es deine Erfahrungen wider?
Absolut. Für mich gab es kein Vorbild. Ich war die erste Frau, die nicht nur in einer Rockband mit weltweitem Erfolg mitspielte, sondern sie auch anführte. Das gehört mir, ich war die erste, die das gemacht hat. Mit diesem Label bin ich sehr glücklich. Ansonsten versuche ich aber, nicht in Geschlechterrollen zu denken. Inzwischen gibt es natürlich mehr weibliche Rockmusiker, aber ich denke, es ist immer noch etwas, das nicht viele Frauen machen. Es ist eben auch ein harter Job. Zum Glück liebe ich meine Arbeit, aber ich würde allen, die ins Showgeschäft einsteigen wollen, raten, es sich gut zu überlegen.
Bei deinem neuestes Album »Face to Face« hast du mit KT Tunstall zusammengearbeitet, wie kam es dazu?
Wir trafen uns kurz bei einer Show im Hyde Park. Ich war schon lange ein Fan von ihr, erfuhr aber erst später, dass sie auch ein Fan von mir ist. Also setzten wir uns zusammen, ich lud sie ein und von dort entwickelte sich alles sehr schnell. Wir kamen wunderbar miteinander aus und arbeiteten sehr natürlich zusammen. Wir besprachen ein Thema und entwickelten daraus ein Lied – so lief es für das gesamte Album. Dabei wurden wir gute Freundinnen. Ich denke, wir haben zusammen ein tolles Album gemacht.
Und wie geht es nach dem Würth Open Air weiter?
Ich bin nonstop unterwegs. Ich spiele dieses Jahr noch beim Wacken Open Air und ich habe viele weitere Gigs überall, in Deutschland, der Schweiz, Dänemark, Schottland, England, Spanien, Litauen, Tschechien und ich gehe im Vereinigten Königreich Ende des Jahres auf Tour und feiere 60 Jahre im Business.
Würth Open Air 2024
Line-up 28. Juni: Nico Santos, Lena, Leony
Line-up 29. Juni: Ronan Keating, Suzi Quatro, Songs of White Lion
Einlass 17 Uhr, Beginn 18 Uhr, Carmen Würth Forum, Künzelsau