Die Stuttgarter Kultband Tieflader feierte im Januar ein großes Jubiläum. Pünktlich dazu hat sie auch das neue Album »Götter aus Metall« im Gepäck. Angetrieben wird Tieflader auf und neben der Bühne von Ausnahmegitarrist ist Alex Scholpp. Er gehört sicherlich zu den meistbeschäftigten Rock- und Metal-Musikern Deutschlands. Im MORITZ-Interview blickt er zurück auf seine bewegte Zeit mit der Band, erzählt von seinen Metalvorbildern und kündigt ein Feuerwerk zum Jubiläum an
Seit 25 Jahren steht ihr gemeinsam auf der Bühne. Wie hat sich Tieflader in dieser Zeit entwickelt?
Ich muss sagen, dass es echt der Wahnsinn ist, wie lange wir schon gemeinsam spielen. Das ist mein längstes Bandprojekt, das ich eigentlich mit drei guten Kumpels begonnen habe. Ich bin bis heute ganz erstaunt, wie gut wir es miteinander ausgehalten haben. Wir proben immer noch mindestens einmal in der Woche und das hat unserer Freundschaft in all den Jahren immer sehr gut getan. Ich würde sogar sagen, dass wir uns über die Zeit kaum verändert haben, sondern im Gegenteil mehr zusammengewachsen sind. Diese Kontinuität spürt man auch in unserer Musik. Nach 25 gemeinsamen Jahren versteht man sich als Band einfach auf eine ganz besondere Art.
Eurem zum Jubiläum erscheinenden neuen Album habt ihr den Namen »Götter aus Metall« gegeben. Wer sind denn deine Metal-Götter?
Aufgewachsen bin ich wie viele andere mit Metallica und Slayer. Die würde ich bis heute ganz klar als wichtige Vorbilder für mich und die Musik, die ich machen möchte, sehen. Aber natürlich gibt es bei in unseren Songs auch Einflüsse von Judas Priest über Iron Maiden bis hin zu AC/DC, die uns in unserer Jugend sehr berührt haben.
Wie lief der Schaffensprozess beim neuen Album?
Jeder Künstler sagt, dass sein jüngstes Album, das Beste ist, was er je produziert hat, aber ich glaube das ist uns mit der neuen Platte wirklich gelungen. Die Idee ein neues Album aufzunehmen, entstand während der Pandemiezeit. Da gab es die Chance ein wenig durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen und uns als Band nochmal ganz neu auf unsere Musik zu konzentrieren. Weil unser Sänger in Berlin wohnt, wir also nicht zu viert in Stuttgart proben konnten, haben wir den Prozess geändert, mit dem wir an unsere neuen Songs herangegangen sind. Ich kenne es aus meiner Arbeit als Produzent oft so, dass erst die Melodien und die Riffs stehen und dann ein passender Text gemacht wird. Wir haben uns beim Album aber bewusst vom Text zur Musik bewegt. Unsere neue Single »Und wär nicht die Liebe« ist beispielsweise an ein Gedicht von Heinrich Heine angelehnt. Insgesamt stand für uns bei diesem Album die Emotionalität an erster Stelle. Ich bin sehr glücklich darüber, dass es uns gelungen ist, sie in unseren Songs so auf den Punkt genau getroffen zu haben.
Auf was darf sich das Publikum bei euren Live-Shows freuen?
Wir brennen eigentlich immer ein echtes Feuerwerk auf der Bühne ab. Ganz nach dem Motto »Best of Tieflader« kann man sich auf unsere besten Hits und die brandheißen Songs von unserem neuen Longplayer freuen. Wer das verpasst, ist selber schuld!