Drei Siege in Serie haben die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang eingefahren. Im Nachbarschaftsduell beim SV Salamander Kornwestheim will die Mannschaft um Trainer Matthias Heineke am Samstag (20 Uhr, Sporthalle Ost) nachlegen und seine Position in der Spitzengruppe weiter verbessern. Die Murrtaler setzen beim kürzesten Auswärtsspiel der Saison auch auf die Unterstützung durch mitreisende Zuschauer.
Für die Handballer aus dem Murrtal stellt die Partie in Kornwestheim den Auftakt für eine englische Woche dar. „Mit Blick auf das erste Spiel in Kornwestheim war der Ablauf in dieser Woche aber wie gewohnt“, erklärt Matthias Heineke. Adaptionen in der Spielvorbereitung bahnen sich also erst für die beiden nachfolgenden Spiele an. Die sind für den Coach gedanklich noch weit weg: „Wir schauen nur auf diesen Samstag.“
In Kornwestheim steht den HCOB-Handballern eine schwere Aufgabe bevor. Die Gastgeber betreiben mitunter Understatement, von der Konkurrenz hingegen werden sie durchweg als Kandidat für einen Platz im ersten Drittel eingestuft. Matthias Heineke sagt: „Sie sind offensiv sehr variabel, individuell top besetzt und haben eine seit Jahren eingespielte Mannschaft.“ Nicht entgangen ist dem HCOB-Coach allerdings: „In den vergangenen Wochen haben sie auch Schwächen offenbart und sind nach dem guten Saisonstart etwas aus dem Tritt gekommen.“ Auf vier Siege zum Auftakt folgten für die Lurchis zuletzt drei Niederlagen.
Zwei Spieler in Kornwestheimer Reihen haben eine Vergangenheit im Murrtal. Der eine, Dr. Alexander Schurr, war vor rund 15 Jahren als Rechtsaußen für den TV Oppenweiler in der Baden-Württemberg-Oberliga am Ball und ist nun seit fünf Jahren Trainer beim SV Salamander. Der andere, Kevin Wolf, trug noch in der vergangenen Runde das Trikot das HCOB. Er spielt insgesamt 137 Mal für den HCOB und erzielte 456 Tore. Ursprünglich hatte er im Sommer aufhören wollen. Als die Anfrage seines Heimatvereins kam, überlegte er es sich anders, jetzt hängt er nochmal eine Saison dran.
Der HCOB siegte zuletzt gegen Neuhausen/Filder, Pfullingen und gegen HBW Balingen-Weilstetten II. „Für uns war wichtig, dass wir nach dem spielfreien Wochenende gleich wieder Fahrt aufnehmen konnten“, sagt Trainer Matthias Heineke und findet, „dass wir das im Angriff eindrucksvoll umgesetzt haben.“ Zum dritten Mal in acht Jahren Dritte Liga knackten die Murrtaler die 40-Tore-Marke. Auch sonst erkannte der Coach Fortschritte: „Wir haben unser Rückzugs- und Konterverhalten auch mit Spezialistenwechsel verbessert.“ Das vergrößert den Spielraum – und „kann auch in Kornwestheim eine große Rolle spielen.“ Defensiv habe gegen den HBW II nicht alles gepasst, was angesichts des meist deutlichen Vorsprungs aber keine große Rolle spielte. „Da wollen und werden wir uns in Kornwestheim wieder steigern und körperlich ans Limit gehen, um weniger Tore zu kassieren.“ Auch, weil sich dann Chancen auf Kontertreffer ergeben können.“
Klar ist Matthias Heineke, „dass wir uns auf ein sehr enges Spiel einstellen. Wir werden alles investieren müssen, vielleicht auch über unsere Grenzen hinaus.“ Deshalb hofft er, dass ein Teil der guten Stimmung, die am vergangenen Wochenende beflügelnd auf die Mannschaft wirkte, in die Sporthalle Ost mitgenommen werden kann. „Wenn viele Fans aus Backnang und Oppenweiler die Mannschaft unterstützen, kann das durchaus zusätzliche Kräfte mobilisieren“, findet Matthias Heineke – im Kampf um wichtige Punkte kann jedes Detail entscheiden.
Personell sieht es danach aus, als könne der HCOB mit der Mannschaft auflaufen wie zuletzt gegen den HBW II. Daniel Schliedermann war zu Beginn der Woche krank, da heißt es abwarten. Kreisläufer Jakub Strýc ist auf dem Weg der Genesung, er trainiert wieder, auch hier gilt: abwarten.
Über den Gegner
Der SV Salamander Kornwestheim ist ein etablierter Drittligist und spielt seit 2013 – mit einjähriger Unterbrechung – in dieser Klasse. Highlight war der Meisterschaftsgewinn 2018. Auf einen möglichen Aufstieg in die zweite Bundesliga verzichtete man aus wirtschaftlichen Gründen. Vor dieser Runde herrschte personelle Konstanz rund um die Sporthalle Ost: drei Spieler gingen, vier kamen, darunter Kevin Wolf vom HCOB. Zum Auftakt siegte der SVK gegen Oftersheim/Schwetzingen, Willstätt, Köndringen/Teningen und Horkheim. Dann gab es Niederlagen in Pforzheim, gegen die Rhein-Neckar Löwen II und in Fürstenfeldbruck. Bislang bester Torewerfer ist Felix Kazmeier, der seit Jahren immer wieder vorne in der Torschützenliste zu finden ist. Weil sich Keeper Niko Henke an der Hand verletzte, kehrte Torwarttrainer Pascal Welz zuletzt aufs Spielfeld zurück.
Rund ums Spiel
Die Begegnung aus der Sporthalle Ost wird live auf Sportdeutschland.TV übertragen. Wer zuschauen möchte, benötigt einen Account und ein Ticket zum Preis von 4,50 Euro.
Für den HCOB geht es bereits am kommenden Dienstag um 17 Uhr mit einem Heimspiel gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen weiter. Am Samstag darauf steht die Begegnung beim TV 08 Willstätt auf dem Spielplan.