Die Nachricht dürfte nicht nur für Fans des VfB Stuttgart eingeschlagen sein wie eine Bombe. Der kongolesische Profispieler des VfB Stuttgart Silas Wamangituka Fundu hat mehrere Jahre unter falscher Identität und falscher Angabe zu seinem Alter gespielt. Tatsächlich ist sein Name Silas Katompa Mvumpa und er ist nicht am 6. Oktober 1999, sondern am 6. Oktober 1998 geboren. Das hat der VfB Stuttgart vor ein paar Tagen offiziell bekannt gegeben und zuvor auch den DFB-Kontrollausschuss informiert.
Der Kontrollausschuss des DFB will den Sachverhalt nun auf ein mögliches sportstrafrechtliches Vergehen des Spielers prüfen, so äußerte sich der Vorsitzende des Gremiums gegenüber der Presse und machte aber bereits auch deutlich, dass es keine Möglichkeit mehr zu Einsprüchen gegen die Spielwertungen des VfB Stuttgart gebe, da es dafür bereits zu spät ist.
Der VfB Stuttgart, der erst in der vergangenen Saison in die erste Liga aufgestiegen war, beendete die Saison 2020/2021 überraschend als Tabellenneunter, wobei der Spieler Silas Katompa Mvumpa mit 11 Treffern einer der Top-Torschützen war und sich zu einem echten Fanliebling entwickelte. Bei der Gelegenheit: Wer auf den Ausgang der nächsten Spiele des VfB Stuttgart oder anderer Vereine wetten möchte, kann dies auch online von seinem Handy aus. Viele der Online-Wettanbieter bieten darüber hinaus auch Casinospiele an. Wett- und Casinofreunde können hier mehr dazu erfahren.
Schon vor ein paar Jahren tauchte das Gerücht auf
Bereits im Dezember 2019 vermutete ein Journalist des französischen Sportjounals L’Équipe, dass es sich nicht um Silas Wamangituka Fundu, sondern um Silas Mvumpa Katompa handeln könnte. Ihm fiel bei einer Recherche auf, dass der kongolesische Jugendnationalspieler Mvumpa Katompa bereits seit etwa einem Jahr von der Bildfläche verschwunden war. Damals spielte Mvumpa Katompa bereits seit einigen Monaten für den VfB Stuttgart in der Zweiten Fußball Bundesliga.
Der VfB Stuttgart wies die aufgekommenen Vorwürfe seinerzeit jedoch zurück. Ein Sprecher sagte damals: „Der VfB Stuttgart wies die Vorwürfe zurück: »Dem VfB Stuttgart liegt nicht nur der Reisepass des Spielers vor, sondern auch die Spielerpässe der zuständigen Fußballverbände, die seine Karriere bis in das Jahr 2010 zurück vollständig abbilden. Wir sahen und sehen weiterhin keinen Anlass, an der Echtheit oder der Richtigkeit dieser Dokumente zu zweifeln.« Nun kam es jedoch zu einer Kehrtwende und zur Offenlegung der wahren Identität des Spielers von Stuttgarter Vereinsseite.
Der Spieler hatte sich offenbar vor kurzem gegenüber den Verantwortlichen des Vereins offenbart und als Grund für den Schwindel angegeben, dass er Opfer eines ehemaligen Spielervermittlers geworden war. Dieser hätte ihn seinerzeit zu dem Identitätswechsel gedrängt. Außerdem musste er einen großen Teil seines Spielergehalts an den Vermittler abgeben. Ihm wurde darüber hinaus gedroht, dass er nie wieder spielen würde, wenn er über den Vorgang berichtet.
Parallelen zum Fall Jatta
Der Fall von Silas Mvumpa Katompa weist Ähnlichkeiten mit dem gambischen Profi Bakery Jatta auf, der seit 2016 in Diensten des Hamburger SV steht. Dieser war nach eigenen Angaben als 17-jähriger aus seiner Heimat geflüchtet. Bei dem Spieler kamen bereits früh Zweifel auf, ob die Altersangabe stimmt. Bei Untersuchungen des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wurde festgestellt, dass Jattas biologische Entwicklung bereits abgeschlossen sei.
Der HSV stellte sich jedoch hinter Jatta, auch als die Bildzeitung im Jahr 2019 nach eigenen Recherchen über den Fall berichtete und behauptete, dass Jatta seinerzeit unter falscher Identität nach Deutschland eingereist sei und es sich eigentlich um den gambischen Spieler Bakary Daffeh handele, der bereits 1995 geboren ist und bereits für die gambische U 20 Nationalmannschaft gespielt hatte. Der Spieler wäre damit mit 19 Jahren als Volljähriger eingereist und hätte nach seiner Flucht keinen Anspruch auf Duldung als minderjähriger Flüchtling ohne Begleitung gehabt, was eine Abschiebung zur Folge gehabt hätte. Der Spieler selbst blieb jedoch bei seiner Behauptung nicht Daffeh, sondern der jüngere Jatta zu sein. Nach dem Bericht der Bildzeitung nahm auch die Ausländerbehörde in Hamburg die Ermittlungen zu Jatta auf.
Die DFL teilte indes mit, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt, keine Hinweise vorlägen, die Zweifel an der Identität Jattas vorbringen würden und dass sich nichts an der Spielberechtigung ändere. Mehrere Vereine, die gegen den Hamburger SV in der damaligen Saison verloren hatten, legten jedoch Einspruch gegen die Spielwertung ein mit der Begründung, dass Jatta keine wirksame Spielberechtigung habe.
Der Fall beschäftigt bis heute die Behörden, nachdem das von der Ausländerbehörde beauftragte Institut für biologische Anthropologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg feststellte, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit doch um den drei Jahre älteren Spieler Daffeh handele.