Hobbygärtner bauen gerne Gemüse im eigenen Garten oder auch im Hochbeet an. Der neueste Trend heißt in diesem Bereich: Selbstversorgung mit Variation und Abwechslung durch Alte Sorten.
In Krisenzeiten und im Zeichen der Nachhaltigkeit ist weiter der Selbstversorgergarten bei Hobbygärtnern hoch im Kurs. Besonders im Kommen ist der Anbau sogenannter »Alter Sorten«, also das Anbauen von Gemüsesorten, die durch die Industrialisierung der Landwirtschaft und Kommerzialisierung des Gemüseverkaufs in Vergessenheit geraten sind. Ein weiterer Grund für das Aussterben Alter Sorten ist, dass sie oft einen weniger süßen Geschmack haben, da der Verbraucher Bitterstoffe angeblich ungern isst. Sowohl bei Spitzenköchen als auch bei Hobbygärtnern finden die unkonventionellen Sorten jedoch wiederihren Platz auf dem Teller und bringen neben ihrer Geschmacksvielfalt weitere Vorteile mit sich. Durch verhältnismäßig eher langsames Wachstum bilden die Pflanzen mehr Nährstoffe und besitzen eine große Bandbreite an sekundären Pflanzenstoffen, also Farb-, Duft-, und Aromastoffe. Dies ist zum einen als Schutz vor Schädlingen wichtig, was die Sorten resistent macht. Zum anderen zaubert es Variationen jenseits der üblichen Gemüseauswahl auf den Ernährungsplan. Ein weiterer Vorteil des erhörten Werts an sekundären Pflanzenstoffen ist die positive Beeinflussung des Immunsystems oder, dass sie Blutdruck und Cholesterin senkend wirken können. Für Hobbygärtner ist außerdem interessant, dass die Alten Sorten samenfest, also ohne Weiteres vermehrbar sind und man so aus dem eigenen Anbau Saatgut gewinnen kann. Beliebte Sorten zum Anbau sind bunte Möhren, die statt nurorange in weiß, gelb und violett wachsen und auf Namen wie Gniff, Küttiger und Jaune du Doubs hören. Eine Sortenvielfalt findet man auch unter den Kartoffeln, die in allen Größen, Formen, Farben und geschmacklich variieren. Als Hobbygärtner darf man Sorten wie »Rosa Tannenzapfen« oder »Schwarze Ungarin« entdecken, statt nur zwischen mehligkochenden und festkochenden Kartoffeln zu unterscheiden.